Wie lange sperre wenn ich selber kündige

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Erstellt: 14.03.2022, 11:54 Uhr

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Seien Sie vorsichtig beim Aussprechen einer Kündigung: Sie könnten Ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld verlieren. © Vasily Pindyurin/Imago

Normalerweise bekommen Sie erstmal kein Arbeitslosengeld, wenn Sie selbst kündigen. Aber es gibt ein paar Ausnahmen.

Wenn Sie selbst Ihr Arbeitsverhältnis beenden, sind Sie für den Erhalt von Arbeitslosengeld zunächst einmal bis zu zwölf Wochen gesperrt. Das gilt übrigens auch, wenn Ihnen aufgrund einer Pflichtverletzung gekündigt wird. Zum einen bedeutet das, dass Sie erst einmal keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Außerdem verringert sich zum anderen die Dauer des Arbeitslosengeldbezugs und Sie bekommen maximal neun anstatt zwölf Monate Arbeitslosengeld. Sie sollten daher gründlich darüber nachdenken, bevor Sie eine Kündigung Ihres Arbeitsverhältnisses aussprechen. Seien Sie auch vorsichtig beim Unterschreiben eines Aufhebungsvertrags, da auch dies zu einer Arbeitslosengeld-Sperre führen kann.*

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In welchen Fällen kann man die Sperre umgehen, wenn man selbst kündigt und dennoch Arbeitslosengeld beziehen möchte?

In bestimmten Fällen können Sie eine Arbeitslosengeld-Sperre umgehen, wenn Sie selbst kündigen oder aufgrund einer Pflichtverletzung gekündigt wurden. Dazu zählen:

  • Neuer Arbeitsvertrag: Sie haben bereits ein neues Arbeitsverhältnis gefunden und den Arbeitsvertrag unterschrieben? Für die Agentur für Arbeit besteht darin ein triftiger Grund auf eine Arbeitslosengeld-Sperre zu verzichten.
  • Private Gründe wie zum Beispiel Umzug: Ebenfalls vor der Arbeitsagentur zu rechtfertigen sind private Gründe wie ein Umzug bzw. Zusammenzug mit dem Partner oder wegen der Pflege eines Angehörigen. In diesen Fällen können Sie bedenkenlos kündigen, ohne dass Sie mit einer Sperre des Arbeitslosengelds rechnen müssen.
  • Berufliche, unzumutbare Gründe: Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz unter Mobbing oder sexueller Belästigung zu leiden hatten, besteht von Seiten der Agentur für Arbeit ebenfalls keinen Grund, Ihnen Ihr Recht auf Arbeitslosengeld streitig zu machen. Auch wenn Sie extrem überfordert wurden, kann das ein Grund sein, die Arbeitslosengeld-Sperre aufzuheben. Sie benötigen dafür allerdings meist ein ärztliches Attest.

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Allgemein empfiehlt es sich allerdings, schon vor der Kündigung Kontakt mit der Agentur für Arbeit aufzunehmen. Legen Sie die aktuelle Arbeitssituation dar, erklären Sie Ihre Gründe, weshalb Sie kündigen möchten und suchen Sie gemeinsam mit einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin nach einem Ausweg.

Wann bekomme ich kein Arbeitslosengeld, wenn ich gekündigt werde?

Wenn Sie als Arbeitnehmer Ihre im Arbeitsvertrag festgelegten Pflichten verletzt haben, kann die Agentur für Arbeit eine Arbeitslosengeld-Sperre verhängen. Auch wenn Sie selbst fristlos gekündigt haben, muss die Arbeitsagentur erst einmal prüfen, ob es tatsächlich keine andere Möglichkeit als die Kündigung gegeben hätte. Darum sollten Sie unbedingt vorab das Gespräch mit der Agentur für Arbeit suchen.

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Zudem können Sie gerichtlich gegen eine verhaltensbedingte Kündigung durch den Arbeitgeber vorgehen, indem Sie beim Arbeitsgericht eine Kündigungsschutzklage einreichen. In vielen Fällen wird ein Vergleich ausgehandelt, sodass die Arbeitslosengeld-Sperre aufgehoben wird, sie bekommen ein gutes Arbeitszeugnis ausgestellt und haben Anspruch auf Arbeitslosengeld. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Wie kann man kündigen ohne gesperrt zu werden?

Eigenkündigung, der Kündigung, die man selbst ausspricht, wird keine Sperrzeit verhangen, wenn Sie die feste (nachweisliche) Zusage für einen neuen Job haben oder man selbst zur fristlosen Kündigung berechtigt ist. Dies kann der Fall sein, wenn der Arbeitgeber wiederholt zu spät, zu wenig oder gar nicht zahlt.

Wie lange bin ich gesperrt Wenn ich selbst kündige?

Wer seinen Job selber kündigt, dem droht eine Arbeitsamt Sperre von bis zu drei Monaten. In diesen zwölf Wochen Sperrzeit erhalten Betroffene kein Arbeitslosengeld (ALG 1) von der Arbeitsagentur. Die Gründe und Voraussetzung für die Strafe können unterschiedlich sein.

Kann man kündigen ohne Sperre Arbeitsamt?

Bei einer Selbstkündigung erhalten Sie das Arbeitslosengeld ohne Sperre, nachdem Ihre Beweggründe entsprechend geprüft wurden. Ärztliche Atteste, Gesprächsdokumentationen, schriftliche Schilderungen, Lohnabrechnungen oder Kontoauszüge können als Belege aufgeführt werden.

Wie lange muss ich arbeiten wenn ich selber kündige?

Der gesetzliche Standard ist: Du kannst mit einer Frist von vier Wochen zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats kündigen. Durch den Arbeitsvertrag oder einen Tarifvertrag wird die Kündigungsfrist oft verlängert. Üblich sind drei Monate.

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