Wie lange kein Stuhlgang nach Leistenbruch OP

Während der Operation und danach wird Ihnen ein leichtes Schmerzmittel verabreicht, um Wundschmerzen zu vermeiden. Wenn nötig, können kühlende Auflagen zum Abschwellen der Wunde und zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Intensität und Dauer von Wundschmerzen nach der Operation sind von Patient zu Patient unterschiedlich. In der Regel klingen sie spätestens nach vollständiger Verheilung der Wunde ab.

Zur Vermeidung einer Thrombose während und nach der Operation erhalten Sie medizinische Kompressionsstrümpfe sowie gegebenenfalls ein blutverdünnendes Medikament (Heparin). Um einer Stuhlverstopfung vorzubeugen, können Sie ein abführendes Medikament erhalten. Auch in den Wochen nach der Operation sollten Sie darauf achten, dass Ihr Stuhl ausreichend weich ist, um starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden.

In der Regel können und sollten Sie bereits wenige Stunden nach dem Eingriff schon wieder aufstehen und kurze Strecken langsam gehen. Dies ist zur Vermeidung einer Thrombose sowie anderer Komplikationen wie Lungenentzündung von Bedeutung. Ab wann Sie in welchem Maße wieder körperlich belastbar sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Insgesamt gilt, dass Sie nach laparoskopischen Eingriffen schneller wieder mobil sind und rascher ins Arbeitsleben zurückkehren können als bei den offenen chirurgischen Verfahren. Eine feste Regel gibt es nicht, doch sollten Sie immer darauf achten, dass Sie sich nur so weit belasten, wie Sie keine Schmerzen verspüren (s. auch unter Wieder zu Hause).

Wird bei der Operation selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet, müssen diese Fäden nicht gezogen werden. Im anderen Falle werden die Fäden etwa 10 Tage später – meist vom Hausarzt oder niedergelassenen Chirurgen – entfernt.

Nach einer OP leiden viele Patienten unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Verstopfung. Warum das so ist und wie Sie Ihren Darm schnell wieder in Schwung bringen, zeigen wir in diesem Gesundheitstipp.

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Verstopfung nach OP - warum der Darm so träge ist

Die Gründe für die häufig nach einer Operation auftretende Verstopfung sind leicht erklärt.

  • Bei einer Operation erhalten Sie eine Narkose. Die dabei verabreichten Medikamente lassen nicht nur Sie, sondern auch Ihren Darm zumindest ein wenig einschlafen.
  • Viele Schmerzmittel, die Sie nach einer Operation erhalten, machen den Darm ebenfalls träge.
  • Außerdem sind Sie nach einer Operation selten fit genug, sich gleich wieder richtig zu bewegen. Ihr Darm braucht aber Bewegung, um wieder in Schwung zu kommen und richtig arbeiten zu können.
  • Je nach Grund für die Operation waren Sie vielleicht schon im Vorfeld bewegungseingeschränkt. Auch das hat Auswirkungen auf Ihre Darmfunktion und begünstigt eine Verstopfung.

Darmträgheit nach der OP: Diese Maßnahmen helfen

Es gibt einiges, was Sie tun können, um Ihre Verdauung anzukurbeln.

  • Je schneller Sie nach einer Operation trinken und essen dürfen, umso schneller hat Ihr Darm etwas zu tun. Vor allem ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig.
  • Nicht jeder Patient darf gleich nach der Operation essen und trinken. In diesem Fall hilft Kaugummi. Damit tricksen Sie Ihren Körper ein wenig aus. Kauen Sie Kaugummi, wird Ihr gesamter Verdauungsapparat angeregt. Ihr Darm fängt dann auch wieder an zu arbeiten, muss dabei aber nicht wirklich verdauen.
  • Sobald es Ihr Arzt erlaubt, sollten Sie das Bett möglichst oft verlassen.

Wie lange kein Stuhlgang nach Leistenbruch OP

Einer Verstopfung nach einer OP können Sie durch Kauen von Kaugummi entgegenwirken. imago images / YAY Images

Mit welchen Problemen muss ich nach einer Leistenbruch-OP rechnen? (© fotolia - Andrey Popov)

Die Leistenbruch-OP ist mit ungefähr 20 Millionen pro Jahr die häufigste allgemeinchirurgische Operation in den Industrieländern. Sie kann mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt werden und birgt, wie jedes invasives Verfahren, ein Komplikationsrisiko. Lesen Sie hier, wo Schmerzen oder andere Probleme auftreten können, wie lang sie anhalten und wie häufig Komplikationen sind.

  • Probleme nach der Leistenbruch-OP
  • Verschiedene Leistenbruch-OP Techniken führen zu unterschiedlichen Komplikationsraten
  • Behandlung und Selbsthilfe bei Komplikationen
  • Fazit

Probleme nach der Leistenbruch-OP

Leistenbruch-OPs sind Routine-Operationen mit relativ niedrigen Komplikationsraten. Zu den Risiken gehören

  • Schmerzen
  • Übelkeit und Blutergüsse, die bis in die Hoden reichen können und die Hoden blau erscheinen lassen
  • Nachblutungen
  • Verhärtung an der Narbe
  • Schwellungen, die einen ,,dicken Bauch‘‘ verursachen
  • Wundinfektionen, selten mit Fieber
  • Bildung von Pseudozysten (umgeben von narbigem Bindegewebe)

Unmittelbar nach der OP kann es Probleme mit dem Darm geben, wobei manchmal tagelang kein Stuhlgang möglich ist.

Während der Leistenbruch-OP sind Verletzungen der Nachbarorgane möglich, wie zum Beispiel der Gefäße und Nerven des Samenstrangs, des Samenstrangs selbst oder der Harnblase. Auch ein Hodenhochstand oder eine Hodenrückbildung sind möglich. Eine Nervenverletzung während der OP kann zu Nervenirritationen und Missempfindungen führen.

Betroffene empfinden auch ein leichtes Brennen oder haben kein Gefühl im operierten Bereich. Oder sie berichten, ihr Oberschenkel sei taub. Sie haben andauernd Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, sind impotent bzw. haben kein Sperma oder fürchten, sie wären unfruchtbar.

Die meisten Komplikationen dauern in der Regel nicht länger als ein paar Tage oder Wochen an.  Ausnahmen sind Schmerzen und Taubheit, die chronisch werden können.

Verschiedene Leistenbruch-OP Techniken führen zu unterschiedlichen Komplikationsraten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer offenen und einer minimalinvasiven Leistenbruch-OP. Offene OPs können mit der Bassini-, Shouldice- oder Lichtenstein-Technik durchgeführt werden. Bei der letzteren wird ein Kunststoffnetz zur Unterstützung der Leistenwand implantiert, bei den anderen beiden nicht. Ein Kunststoff-Netz vermindert das Rezidiv-Risiko, kann aber eine lokale Entzündung verursachen oder verrutschen.

Die minimalinvasiven Techniken unterscheiden sich durch die Methode der Einpflanzung des Netzes. Bei der TEP wird das Kunststoffnetz zwischen Bauchfell und Muskulatur eingesetzt, ohne das Bauchfell zu öffnen. Bei der TAPP wird das Kunststoffnetz durch das Bauchfell eingesetzt, sodass innere Organe verletzt werden können.

Eine aktuelle Studie zur Rezidivrate mit 365 Teilnehmern zeigte, dass die Erscheinung eines neuen Leistenbruchs 3 Jahre nach der 1. OP von der OP-Methode abhängt:

  • Bassini-Technik: 3,4 Prozent
  • Shouldice-Technik: 4,7 Prozent
  • Lichtenstein-Technik: 0 Prozent
  • TEP-Technik: 5,9 Prozent
  • TAPP-Technik: 4,7 Prozent

Hier weitere Daten:

  offene OP minimalinvasive Verfahren
Blutergüsse 10,54 Prozent  8,66 Prozent 
Pseudozysten  3,77 Prozent 5.77 Prozent 
Wundinfektionen & Schmerzen nach einem Jahr 13,80 Prozent 10,13 Prozent
andauernde Taubheit 13,36 Prozent 7,18 Prozent

Wenn Beschwerden nach einer OP auftreten, sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. (© Igor Mojzes - Fotolia)Behandlung und Selbsthilfe bei Komplikationen

Grundsätzlich sollten Sie immer den Arzt aufsuchen, wenn Komplikationen nach einer Leistenbruch-OP auftreten. Sie sind alle behandelbar. Um sich selbst zu helfen, sollten Sie geduldig und so genau wie möglich den Anweisungen Ihres Arztes folgen.

Belasten Sie sich körperlich nicht zu früh oder zu sehr und achten Sie darauf, dass die Wunde sauber bleibt. Ernähren Sie sich gesund und vergessen Sie Ihre Medikamente nicht.

Hier noch ein Tipp, den Sie vor der OP beachten sollten. Suchen Sie sich einen erfahrenen Chirurgen, der sehr viele Leistenbruch-OPs hinter sich hat. Medizinische Veröffentlichungen berichten, dass die Erfolgsquoten einer Leistenbruch-OP eher von der Erfahrung des Chirurgs abhängen als von der gewählten OP-Technik.

Fazit

Sogar eine Routine-Operation wie die Leistenbruch-OP kann Komplikationen verursachen. Wenn Sie nach der OP feststellen, dass die Beule wieder da ist oder die Wunde hart geworden ist, haben Sie vielleicht ein Rezidiv oder eine Pseudozyste. Die gute Nachricht: Alles kann behandelt werden. Gehen Sie einfach zum Arzt. Er sagt Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt.

Quellen

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Wann wieder Stuhlgang nach Leistenbruch OP?

Häufig hat man nach einer Bauchoperation, vor allem, wenn sie laparoskopisch (Bauchspiegelungsoperation) durchgeführt wurde, in den ersten Tagen Verstopfung. Der Stuhlgang setzt ohne Abführmittel nach 2-3 Tagen wieder ein.

Was tun wenn nach OP kein Stuhlgang?

Um den raschen Stuhlgang nach einem Eingriff zu fördern, werden Patienten nach der OP schnell mobilisiert. Sie sollen also schon bald aus dem Bett aufstehen und sich bewegen. Teilweise wird der Stuhlgang auch medikamentös gefördert. Zudem wird regelmässiges Kaugummikauen als hilfreich erachtet.

Wie oft Stuhlgang nach OP?

Durchfall, Verstopfung, häufiger Stuhldrang oder Blähungen kommen in den ersten Wochen nach der Operation häufig vor. In der Regel lassen diese Beschwerden mit der Zeit von selbst nach. Nach eine verkürzende Dickdarmoperation dauert es oft eine Weile, bis der Darminhalt wieder vollständig eingedickt wird.

Kann ein Leistenbruch zu Verstopfung führen?

Anzeichen für einen Leistenbruch Bei anderen wiederum schmerzt der Leistenbruch bereits bei geringer Belastung. Bei andauernder Reizung des Bauchfells entwickelt sich ein Dauerschmerz. Es kann zu Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung oder Durchfall und Blut im Stuhl kommen.