Einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) liegt gewöhnlich eine Allergie, eine virale oder bakterielle Infektion zugrunde.
Einige der häufigsten Symptome einer Nebenhöhlenentzündung sind Schmerzen, Empfindlichkeit, Nasenverstopfung und Kopfschmerzen.
Die Diagnose beruht auf Symptomen, wird aber manchmal durch eine Computertomographie oder andere bildgebende Untersuchungen ergänzt.
Antibiotika können eine zugrunde liegende bakterielle Infektion bekämpfen.
Eine Nebenhöhlenentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen. Eine Nebenhöhlenentzündung kann in allen vier Nasennebenhöhlengruppen auftreten: Kieferhöhle, Siebbeinhöhle, Stirnhöhle und Keilbeinhöhle. Eine Nebenhöhlenentzündung tritt nahezu immer zusammen mit einer Entzündung der Nasengänge (Rhinitis Rhinitis Von einem Schnupfen (Rhinitis) spricht man, wenn sich die Nasenschleimhaut entzündet, anschwillt und vermehrt Nasensekret ausgeschieden wird oder die Nase aufgrund einer Erkältung oder einer... Erfahren Sie mehr
Akute Nebenhöhlenentzündung
Eine Nebenhöhlenentzündung wird als akut bezeichnet, wenn sie in weniger als 30 Tagen vollständig geheilt ist. Eine akute Nebenhöhlenentzündung wird bei Menschen mit einem normal funktionierenden Immunsystem Übersicht über das Immunsystem Die Aufgabe des Immunsystems ist es, den Körper gegen fremde oder gefährliche Eindringlinge zu verteidigen. Zu diesen Eindringlingen zählen: Mikroorganismen (häufig Keime genannt, wie Bakterien... Erfahren Sie mehr in der Regel durch eine Virusinfektion verursacht.
Manche akuten Nebenhöhlenentzündungen werden durch Bakterien verursacht. Es kommt häufig zu einer Infektion, weil die Öffnungen der Nebenhöhlen versperrt sind. Meist ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege wie eine Erkältung Erkältung Erkältungen sind Virusinfektionen der Nasenschleimhaut, der Nebenhöhlen und des Rachens. Viele verschiedene Viren verursachen Erkältungen. Sie werden gewöhnlich durch direkten Kontakt der Hände... Erfahren Sie mehr die Ursache. Bei einer Erkältung genügt es oft, dass die Nasenschleimhaut anschwillt, um die Nebenhöhlen zu verschließen. Da die Luft in den Nebenhöhlen ins Blut übergeht, sinkt der Druck in den Nebenhöhlen ab, was zu Schmerzen und Abziehen von Flüssigkeit in die Nebenhöhlen führt. Diese Flüssigkeit ist ein Nährboden für Bakterien. Weiße Blutkörperchen sowie mehr Flüssigkeit treten zur Bekämpfung der Bakterien in die Nebenhöhlen. Dieser Einstrom erhöht den Druck und verursacht größere Schmerzen.
Durch Allergien Saisonale Allergien Saisonale Allergien entstehen durch Kontakt mit Luftschwebstoffen (z. B. Pollen), die nur zu bestimmten Jahreszeiten auftreten. Saisonale Allergien verursachen eine juckende Haut, laufende Nase... Erfahren Sie mehr
Lage der Nebenhöhlen
Die Nebenhöhlen sind Hohlräume in den Knochen rund um die Nase. Die beiden Stirnhöhlen befinden sich direkt über den Augenbrauen. Die beiden Kieferhöhlen liegen in den Wangenknochen. Die beiden Siebbeinhöhlengruppen liegen auf jeder Seite der Nasenhöhle. Die zwei Keilbeinhöhlen (nicht angezeigt) liegen unmittelbar hinter den Siebbeinhöhlen.
Chronische Nebenhöhlenentzündung
Eine Nebenhöhlenentzündung wird als chronisch bezeichnet, wenn sie länger als 90 Tage dauert. Ärzte verstehen nicht genau, was die Ursache einer chronischen Nebenhöhlenentzündung ist, aber es gibt Faktoren, die eine chronische Entzündung hervorrufen. Dazu gehören chronische Allergien Saisonale Allergien Saisonale Allergien entstehen durch Kontakt mit Luftschwebstoffen (z. B. Pollen), die nur zu bestimmten Jahreszeiten auftreten. Saisonale Allergien verursachen eine juckende Haut, laufende Nase... Erfahren Sie mehr
Eine Nebenhöhlenentzündung kann auch subakut (mit einer Dauer von 30 bis 90 Tagen) oder rezidivierend (mindestens 4 Episoden einer akuten Nebenhöhlenentzündung pro Jahr) auftreten.
Symptome einer Nebenhöhlenentzündung
Akute und chronische Nebenhöhlenentzündungen verursachen ähnliche Symptome, darunter
Gelben oder grünen eitrigen Ausfluss aus der Nase
Kopfschmerzen
Druckgefühl und Schmerzen im Gesicht
Zugeschwollene und verstopfte Nase
Druckempfindlichkeit (d. h. Schmerzen bei Berührung) und Schwellung über der betroffenen Nebenhöhle
Beeinträchtigter Geruchssinn (Hyposmie)
Mundgeruch (Halitose)
Husten mit Auswurf (vor allem nachts)
Einige Symptome deuten darauf hin, welche Nebenhöhle entzündet ist:
Kieferhöhlenentzündungen verursachen Schmerzen oberhalb der Wangen knapp unter den Augen, Zahnschmerzen und Kopfschmerzen.
Die Stirnhöhlenentzündung bereitet Stirnkopfschmerzen.
Eine Infektion der Siebbeinzellen ruft Schmerzen hinter und zwischen den Augen sowie Stirnkopfschmerzen hervor, die als „schädelspaltend“ beschrieben werden.
Der Schmerz einer Entzündung der Keilbeinhöhle ist nicht genau abzugrenzen. Er kann im vorderen oder hinteren Bereich des Kopfes empfunden werden.
Manche Menschen fühlen sich einfach insgesamt krank. Auch Fieber und Schüttelfrost sind möglich, deuten aber darauf hin, dass sich die Infektion über die Nebenhöhlen hinaus ausgebreitet hat. Oft sind die Schmerzen bei akuter Nebenhöhlenentzündung stärker.
Komplikationen bei einer Nebenhöhlenentzündung
Die Hauptkomplikation, die bei einer Nebenhöhlenentzündung auftreten kann, ist die Ausbreitung einer bakteriellen Infektion. Eine Infektion kann sich auf das Gewebe um das Auge ausbreiten (siehe Einführung in die Erkrankungen der Augenhöhle Einführung in die Erkrankungen der Augenhöhle Die Augenhöhlen (Orbita) sind knöcherne Höhlen um die Augen herum. Zusammen mit den Anhangsorganen schützen sie die Augen (siehe die Abbildungen Blick ins Innere des Auges und Strukturen zum... Erfahren Sie mehr ) und das Sehvermögen verändern oder eine Schwellung um das Auge verursachen.
Seltener breitet sich die Infektion auf das Auge selbst aus und führt zu Augenschmerzen und Sehstörungen.
Seltener kann sich eine Infektion auf Gewebe um das Gehirn herum ausbreiten (Meningitis Meningitis (Hirnhautentzündung) ) und schwere Kopfschmerzen und Verwirrtheit verursachen. Bei einer Nebenhöhlenentzündung mit diesen Symptomen sollte so schnell wie möglich ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Diagnose einer Nebenhöhlenentzündung
Untersuchung durch den Arzt
Manchmal Computertomografie
Die Diagnose wird anhand der typischen Symptome gestellt. Eine Computertomographie Computertomographie (CT) Bei einer Computertomographie (CT), die früher auch axiale Computertomographie (CAT) genannt wurde, drehen sich eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor um einen Patienten. Der Röntgendetektor... Erfahren Sie mehr
Ein Verdacht auf eine Nebenhöhlenentzündung bei Kindern liegt dann vor, wenn mindestens 10 Tage lang ein eitriger Ausfluss aus der Nase tritt und mit extremer Müdigkeit (Fatigue) und Husten einhergeht. Es kann zu Schmerzen im Gesicht und Unbehagen kommen. Fieber ist ungewöhnlich. Bei der Untersuchung der Nase wird ein eitriger Ausfluss festgestellt. Eine CT kann die Diagnose bestätigen, aber aufgrund der Risiken, die mit einer Strahlenbelastung verbunden sind, wird diese Methode in der Regel nur bei Kindern mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung, die auf Antibiotikabehandlung nicht anspricht, durchgeführt, oder bei Anzeichen von Komplikationen.
Behandlung einer Nebenhöhlenentzündung
Behandlung zur Verbesserung des Sekretabflusses aus den Nebenhöhlen
Medizinisches Nasenspray
Mitunter Antibiotika
Die Behandlung soll das Ablaufen des Sekrets erleichtern und die Infektion ausheilen lassen. Dampfinhalation: heiße nasse Handtücher über die betroffenen Nebenhöhlen legen; heiße Getränke helfen beim Abschwellen der Schleimhäute und unterstützen das Ablaufen. Das Spülen der Nase mit Salzwasserlösung (Nasenspülung) oder mit einem Salzwasserspray kann ebenfalls beim Bekämpfen der Symptome helfen.
Nasensprays, wie z. B. Phenylephrin oder Oxymetazolin, die geschwollene Schleimhäute abschwellen lassen, können für einen begrenzten Zeitraum benutzt werden. Die Einnahme von Mitteln mit Pseudoephedrin ist weniger wirkungsvoll. Kortikosteroidhaltige Nasensprays helfen ebenfalls beim Lindern der Symptome, müssen aber mindestens 10 Tage eingenommen werden, um zu wirken.
Antibiotika
Bei akuter starker Nebenhöhlenentzündung (Symptome wie Fieber ab 39 °C und starke Schmerzen über mindestens 3 Tage) oder akuter persistierender Nebenhöhlenentzündung (über mindestens 10 Tage) werden Antibiotika wie Amoxicillin/Clavulansäure oder Doxycyclin verabreicht.
Bei chronischer Nebenhöhlenentzündung können dieselben Antibiotika eingenommen werden, aber über einen längeren Zeitraum (typischerweise 4-6 Wochen) hinweg. Wenn Antibiotika nicht wirken, wird ein chirurgischer Eingriff durchgeführt, um die Nebenhöhle auszuwaschen und Material für eine Kultur zu entnehmen oder um den Abfluss der Nebenhöhle zu verbessern, was die Entzündung unterdrückt. Eine Obstruktion der oberen Atemwege, die den Abfluss stört, muss möglicherweise auch operativ beseitigt werden.
Pilzinfektionen der Nebenhöhlen
Eine Vielzahl an Pilzen, die gewöhnlich in der Umgebung vorhanden sind, kann sich in der Nase und den Nebenhöhlen von gesunden Menschen befinden. In bestimmten Situationen können Pilze jedoch zu schwerwiegenden Nasen- und Nebenhöhlenentzündungen führen.
Pilzgeflechte
Pilzgeflechte können sich durch übermäßiges Pilzwachstum (Gattung Aspergillus) bei ansonsten gesunden Menschen bilden. Zu den Symptomen zählen Schmerzen in den Nebenhöhlen, Druckgefühl, verstopfte Nase und laufende Nase. Die befallene Nebenhöhle muss operativ geöffnet und der Pilz ausgeräumt werden.