Wer ist der Mörder bei der Gesang der Flusskrebse?

Kya Clark, den Einwohnern des Küstenstädtchens Barkley Cove nur als das Marschmädchen bekannt, lebt vollkommen auf sich gestellt im Marschland, nachdem sie von ihren Eltern als Kind verlassen wurde.
In der Schule war sie in ihrem ganzen Leben nur einen Tag lang und bis sich Tate, ein Junge aus Barkley Cove, ihrer annimmt und ihr vieles beibringt, kann sie weder lesen, schreiben oder rechnen. Dafür kennt sie Kya wie keine Zweite in der Natur aus, Tiere und Pflanzen werden zu ihren Freunden und ihre selbst gemalten Bilder ihrer Umgebung sind wahre Kunstwerke.
Als dann Chase Andrews, der Sonnyboy des Städtchens, stirbt, ist das Urteil der Bevölkerung klar: Chase wurde umgebracht und die Täterin muss das Marschmädchen gewesen sein.
Doch wieso sollte Kya Chase töten? Wird es Kya gelingen ihre Unschuld zu beweisen?

‚Der Gesang der Flusskrebse‘ ist eins der Bücher, die stark polarisieren. Ich habe ganz viele ganz begeisterte Stimmen von Lesern gelesen, aber eben auch solche, die das Buch ganz furchtbar fanden.
Ich gehöre zur ersten Gruppe oder ich kann zumindest sagen, dass ich das Buch mochte.
Ja, es hat seine Längen.
Delia Owens beschreibt sehr, sehr ausführlich, vor allem Kyas Umgebung das Marschland. Gerade am Anfang fand ich das auch etwas anstrengend. Aber je tiefer ich in die Geschichte eingetaucht bin, desto mehr gehörten genau diese liebevollen und sehr ausführlichen Beschreibungen dazu.
Ja, die Geschichte ist nicht immer ganz originell.
Denn natürlich muss die einsame und vernachlässigte Kya, zumindest in manchen Bereichen so eine Art Wunderkind sein. Und natürlich muss sie sich mit zwei Männern einlassen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Aber diese Vorhersehbarkeit wurde für mich dadurch wett gemacht, dass ich so unglaublich mit Kya mitgefiebert habe. Ich musste diesem einsamen Kind, dass sich zu einer unabhängigen jungen Frau mausert, einfach alles, alles erdenklich Gute wünschen.
Musste hoffen, dass am Ende alles gut für sie wird und sie endlich jemanden findet, mit dem sie glücklich sein kann.
Und natürlich wollte ich unbedingt erfahren, wer Chase umgebracht hat und ob es überhaupt Mord war und das alles macht das Buch für mich lesenswert und sehr berührend.
Owens schreibt stellenweise fast ein wenig poetisch und erschafft ein besonderes Flair, dass das kleine Südstaatenstädtchen mit seinen Bewohnern vor meinem geistigen Auge entstehen ließ.
Dabei streift sie unter anderem Themen wie Rassismus, Vorurteile, Ausgrenzung, Gewalt und nimmt dazu, wie ich finde, auch klar Stellung, ohne den Holzhammer auszupacken.
Von den Figuren ist selbstverständlich Kya am besten ausgearbeitet, aber auch Tate hat mir als Protagonist gut gefallen.
Manch anderer wirkte ein wenig flach, so wie Chase Andrews, aber das kann ich der Autorin verzeihen, weil sie Kya so wunderbar beschrieben hat.
Am Ende ging es mir dann ein bißchen schnell, aber alles wird restlos aufgeklärt und es bleiben keine Fragen mehr offen.
Insgesamt hat mir das Lesen von ‚Der Gesang der Flusskrebse‘ trotz kleiner Minuspunkte wirklich viel Spaß gemacht und ich würde es jedem empfehlen, der gerne Bücher über Menschen und Natur liest.

Delia Owens beim Hanser Verlag
Die Homepage der Autorin
‚Der Gesang der Flusskrebse‘ bei Amazon.de (Affiliate-Link)

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Am 18. August kommt die Verfilmung von Delia Owens Bestseller "Der Gesang der Flusskrebse" in die Kinos. Der Name der Autorin taucht im Zusammenhang mit Mordermittlungen in Sambia auf, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Die Süddeutsche Zeitung bezieht sich in ihrem Bericht auf sich auf eine Recherche des "The Atlantic"-Journalisten Jeffrey Goldberg, die schon länger andauert. Delia Owens verbrachte mit ihrem Mann Mark fast 20 Jahre im North Luangwa National Park in Sambia, um Elefanten gegen Wilderer zu verteidigen. Hier erstand 1996 eine Dokumentation über die Owens, in der zu sehen ist, wie ein Mann erschossen wird. Der Mord im Busch sei nie aufgeklärt worden und habe auffallende Ähnlichkeiten mit dem Mord in Owens Roman, dessen Verfilmung am 18. August in die Kinos kommt.

Weitere Informationen

"Der Gesang der Flusskrebse": Liebe und Betrug im Sumpf

Die Verfilmung des Bestsellers von Delia Owens ist ein märchenhafter Stilmix mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin. mehr

Mord im Busch: Vorwürfe gegen Delia und Mark Owens

Die Dokumentation, um die es geht, entstand 1996 bei Sender ABC News und hatte den Titel "Deadly Game: The Mark and Delia Owens Story". Während der Dreharbeiten sei die Kamera Zeuge davon geworden, wie "ein Mann ohne ersichtlichen Grund erschossen wurde. Wer den Abzug drückte, ist nicht erkennbar, auch die Identität des Getöteten bleibt unklar", heißt es in dem Bericht.

"Der Busch ist der perfekte Ort, um einen Mord zu begehen."

Wie der Journalist Goldberg herausfand, sollen die Owens als Tierschützer Wilderer auch brutal behandelt haben. Immer wieder sei es dabei dazu gekommen, das Menschen getötet wurden. Wie die "Süddeutsche" berichtet, bestreiten die Anwälte der Owens das. Das Paar wird Medienberichten zufolge jedoch schon länger von den Behörden in Sambia polizeilich gesucht und soll dort vor Gericht aussagen. Gegenüber "The Atlantic" erklärte der ehemalige sambische Polizeikommissar Graphael Musamba: "Der Busch ist der perfekte Ort, um einen Mord zu begehen. Die Tiere fressen die Beweise." Die Owens leben mittlerweile in Idaho in den USA.

Wer ist der Mörder im Film der Gesang der Flusskrebse?

TäterInnen zu stehen. Zudem ist sehr lange Zeit nie ganz klar, ob Kya tatsächlich für den Mord an Chase verantwortlich ist oder nicht – zumindest bis zur allerletzten Minute, als sich herausstellt, dass sie trotz ihres Freispruchs tatsächlich den Mann getötet hat.

Wie endet der Gesang der Flusskrebse?

Das Happy End nach ihrem Freispruch hält tatsächlich bis ans Ende ihrer Tage: "Kya fuhr in ihrem ganzen Leben nie wieder nach Barkley Cove, sondern verbrachte die meiste Zeit allein mit Tate in der Marsch.

Ist Kya die Mörderin?

Die Protagonistin Kya, die sich zuletzt - Achtung, Spoiler! - als Mörderin herausstellt, wurde nie für ihre Tat belangt. Das Gericht entscheidet sich im Roman zu einem Freispruch aus Mangel an Beweisen.

Wer ist Tate in Gesang der Flusskrebse?

Daisy Edgar-Jones spielt Kya mit einem dauerhaften Scheues-Reh-Blick, der junge Tate (Taylor John Smith), in den sie sich verliebt, ist makellos schön wie ein Abercrombie&Fitch-Model. Der Gesang der Flusskrebse - Offizieller Trailer - Ab 18.8.2022 NUR im Kino!

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