Wer hat Stern bei Walk of Fame?

Ein bisschen skurril ist es schon. Popsänger Prince muss auf Hollywoods „Walk of Fame„ ohne Stern auskommen, Präsident Donald Trump liegt dagegen sogar vor dem Dolby Theatre, dem Herzstück der Ruhmesmeile. Und Kim Kardashian, die als Star der Reality-Show „Keeping Up With The Kardashians“ seit fast zehn Jahren als Quotengarant gilt? Darf gar nicht, auch wenn ihr Ehemann Kanye West immer wieder lautstark nach einem rosafarbenen Stern verlangt.

„Wir haben keine Kategorie für Reality-Stars. Sie liefern keinen Auftritt ab, sondern lassen sich nur von der Kamera durch ihr tägliches Leben begleiten“, sagt Ana Martinez, die als „Stargirl“ über die mehr als 2500 Sterne am Hollywood Boulevard gebietet. Und Trump? „Er wurde 2007 für eine Kunstform geehrt“, sagt Martinez und verweist auf seine Leistungen als Produzent der Fernsehserie „The Apprentice“. Ihr Gesichtsausdruck lässt ahnen, dass er sie nicht zum ersten Mal beschäftigt.

Trumps Stern musste bereits einiges aushalten

Seit Donald Trump 2015 bekanntgab, in das Weiße Haus ziehen zu wollen, hat der Stern mit seinem Namen einiges aushalten müssen. Ein Besucher, der nichts von den Parolen des Republikaners gegen illegale Einwanderer hielt, ließ seinen Schäferhund auf der Plakette defäkieren. Andere griffen zum Filzstift, um Kommentare wie „Rassist“ und „Wählt ihn nicht!“ zu hinterlassen. Auch das seitenverkehrte Hakenkreuz, das ein Unbekannter Anfang vergangenen Jahres auf Trumps Stern sprühte, sieht Martinez nicht als Kavaliersdelikt, ebenso wenig den Versuch eines Kaliforniers im Oktober, das rosafarbene Ornament mit einer Spitzhacke aus dem Boden zu brechen.

„Vandalismus ist eine Straftat und kein Spaß“, sagt Martinez. Eine Petition, die über Monate zirkulierte und forderte, den Stern des umstrittenen Präsidentschaftskandidaten von der Prominentenmeile zu entfernen, schmetterte sie zur Enttäuschung der mehr als 40.000 Unterzeichner ab: „Der Walk of Fame ist ein registriertes Denkmal. Sobald ein Stern gelegt wurde, ist er Teil der Historie. Es wurde noch nie ein Stern entfernt.“

Auswahl der Prominenten war schon immer ein Streitthema

Wie Prominente zu einem Stern auf der Ruhmesmeile kommen, scheint vielen nebulös. Immer wieder lassen sich Fans in sozialen Netzwerken zu bösen Beiträgen hinreißen, weil ihr Star es noch nicht geschafft hat. „Einige werden richtig feindselig“, sagt Martinez. „Dabei liegt es nicht nur in unserer Hand, wer einen Stern bekommt.“

Der Streit um die Sterne ist älter als der Walk of Fame selbst. Als E. M. Stewart, damals der Vorsitzende der Handelskammer von Hollywood, die Prominentenmeile 1953 vorschlug, um „den Ruhm einer Stadt, die für Glamour und Aufregung steht, in die Welt zu tragen“, begann auch der Zwist. Sollten die Sterne in Braun und Blau auf dem Gehweg verlegt werden? Oder doch in Schwarz und Rosa, um besser mit den Projekten verschiedener Bauunternehmer zu harmonieren? Während der Stadtrat von Los Angeles in den Jahren 1956 und 1957 über das Projekt debattierte, stritt die neu gegründete Gesellschaft zur Verschönerung Hollywoods um die Auswahl der Prominenten. Für jede der vier Kategorien – Film, Fernsehen, Musikaufnahmen, Radio – gingen jede Woche Dutzende Ideen ein.

Hollywoods "Walk of Fame" Erster Stern vor 50 Jahren

07.04.2010, 08:35 Uhr

Auf dem knapp vier Kilometer langen Hollywood Boulevard werden die Namen der Entertainment-Prominenz seit 50 Jahren verewigt. Mehr als 300 Sterne sind noch namenlos.

James Camerons Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.

(Foto: dpa)

Sichtlich gerührt stand der gebrechliche "Easy Rider"-Star Dennis Hopper Ende März neben seiner glänzenden Sternenplakette auf dem Hollywood Walk of Fame. Der krebskranke Schauspieler hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu der Enthüllung des 2403. Sterns auf dem berühmten Bürgersteig im Herzen von Hollywood zu erscheinen. Auch der nächste Empfänger steht schon fest. Am 12. April wird der Oscar-gekrönte "Gladiator" Russell Crowe nach seinem Stern greifen. Begonnen hat die Geschichte der Ruhmesstraße mit der ersten Sternenverleihung vor 50 Jahren.

Jeder kann Wunschkandidaten nominieren

Platz gibt es noch reichlich auf dem knapp vier Kilometer langen starbestückten Hollywood Boulevard, in dem die Namen der Entertainment-Prominenz seit 50 Jahren verewigt werden. "Avatar"- Schöpfer James Cameron wurde die Ehre ihm vorigen Dezember zuteil. Seine Ex-Frau, Kathryn Bigelow, die Anfang März als erste Regisseurin mit einem Oscar belohnt wurde, fehlt dagegen auf dem Walk of Fame. "Kathryn muss mich nur anrufen!", flachst Ana Martinez von der Handelskammer in Hollywood.

Seit über 20 Jahren stellt das "Stargirl" die Verleihzeremonien auf die Beine. Mit einem Anruf allein sei es natürlich nicht getan, erzählte Martinez kürzlich. Alljährlich im Juni wählt ein fünfköpfiges Komitee aus etwa dreihundert Vorschlägen rund zwei Dutzend Sternenempfänger für das kommende Jahr aus. Jedermann kann seinen Wunschkandidaten nominieren, meint Martinez. Meistens sind es Fans oder Filmstudios, die einen Namen vorschlagen. Bedingung ist allerdings, dass der Auserwählte einwilligt und dass 25.000 Dollar auf das Konto der Verleiher eingezahlt werden.

Meryl Streep bekam im September 1998 ihren Stern, freudig bewedelt von ihrem Hund und umarmt von Kollegin Rene Zellweger.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Für die Studios, die den Auftritt ihrer Stars auf dem Walk of Fame gewöhnlich mit einer Filmpremiere abstimmen, ist die Gebühr ein Klacks im Werbeetat. Doch mitunter legen sich auch die Fans ins Zeug. So kratzte der Fanclub von Liza Minnelli in den 1990er Jahren mit Flohmärkten und Partys die ganze Summe zusammen, verrät Martinez.

Zwanzig Millionen Füße jährlich

Rund zehn Millionen Schaulustige aus aller Welt flanieren nach Angaben der Handelskammer jedes Jahr über den Sternen-Boulevard. Sie laufen über schwarze Terrazzo-Platten, in die rosafarbene fünfzackige Sterne mit Verzierung und Namen in glänzendem Messing eingelassen sind. Der Walk of Fame wird derzeit einer vier Millionen Dollar teuren Schönheitsbehandlung unterzogen, um die Spuren der vielen Fußtritte zu beseitigen.

Mehr als dreihundert Sterne sind noch namenlos und werden in den kommenden Jahren einen "Eigentümer" erhalten. Die Plakettenverleiher wählen gerne einen passenden Standort für ihre Stars, doch die Rechnung geht nicht immer auf. Die für ihre blonde Lockenmähne berühmte Schauspielerin Farrah Fawcett nahm ihren Stern 1995 vor einem schicken Frisiersalon in Empfang, doch das Geschäft machte schnell dicht. Auch brüchige Liebesbeziehungen machen dem Walk of Fame zu schaffen. "Echt traurig, dass sich Susan Sarandon und Tim Robbins getrennt haben, denn ihre Sterne liegen nebeneinander. Da ist nichts zu machen", seufzt Martinez.

Joanne Woodward und Paul Newman in "Der lange, heiße Sommer" (''A Long Hot Summer'', 1958)

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die erste sternenförmige Plakette ging 1960 an Joanne Woodward, die da schon mit ihrem Ehemann Paul Newman den Streifen "Der lange, heiße Sommer" abgedreht hatte. Eine Gruppe einflussreicher Hollywood-Mogule, darunter Walt Disney und Cecil B. DeMille, wählten die ersten 500 Empfänger aus. Nicht alles ging glatt über die Bühne. So wurde etwa der politisch linken Leinwandgröße Charlie Chaplin anfangs ein Stern verwehrt. Sein Sohn klagte, Chaplin erhielt 1972 seine Auszeichnung.

Gestohlene Sterne

Kirk Douglas hatte Glück, dass sein Stern wieder auftauchte. "Die Polizei rief an, mit der guten Nachricht, dass die Plakette im Garten eines Drogendealers gefunden wurde", erinnert sich Martinez an das mysteriöse Verschwinden des Gedenksteins. Gregory Pecks gestohlener Stern kam nie mehr zurück, er musste neu angefertigt werden. Der 1998 gestorbene Country-Sänger und Schauspieler Gene Autry hat gleich fünf Sterne auf dem Walk of Fame. Als einziger Künstler wurde er für seine Verdienste in allen Kategorien - Film, Fernsehen, Musik, Theater und Radio - geehrt.

Dafür fehlen einige große Namen wie Robert Redford, Michael Douglas, Robert DeNiro, Kate Winslet und Julia Roberts. "Das liegt nicht an uns", verteidigt sich Martinez. "Seit vielen Jahren sind wir schon hinter Clint Eastwood her, aber er ist wohl einfach nicht daran interessiert". Vielleicht hat er zu viel um die Ohren, mutmaßt das "Stargirl". "Nun mach schon, Clint", fordert sie den Oscar-Preisträger auf. "Die Leute wollen dich hier sehen!".

Wer hat alles ein Stern bei The Walk of Fame?

Kein Wunder, bei so vielen Talenten in der Unterhaltungsbranche: Nicht nur Schauspieler-Legenden wie John Goodman, David Duchovny, Kathy Bates oder Michael Keaton, sondern auch die Ausnahme-Sängerin Mariah Carey oder Rapper Pitbull heimsten ein Plätzchen auf dem Boulevard ein.

Wer ist die berühmteste Person auf dem Walk of Fame?

Die bekanntesten sind die Sterne von US-Präsident Donald Trump und von keinem geringeren als dem ersten Weltstar des Kinos und einem der einflussreichsten Komiker der Filmgeschichte, Charlie Chaplin.

Wer hat die meisten Sterne auf dem Walk of Fame?

Der Sänger, Schauspieler und Rodeo-Unternehmer Gene Autry, auch bekannt als "Singender Cowboy", ist der Rekordhalter auf dem Walk of Fame: Als einziger Prominenter wurde er in allen fünf Kategorien mit jeweils einem Stern geehrt. Die ersten vier Sterne erhielt er direkt im Eröffnungsjahr 1960.

Wer hat den ersten Stern auf dem Walk of Fame bekommen?

Der Walk of Fame ist ein Gehweg, welcher sich über 18 Blocks zu beiden Seiten des Hollywood Boulevard erstreckt. Der Walk of Fame wurde im November 1960 eingeweiht um die Stadt Hollywood wieder zu beleben. Den ersten Stern bekam Stanley Kramer (Regisseur und Filmproduzent) am 28. März 1960.

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