Wenn der fuß geschwollen ist

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Erstellt: 15.08.2022, 07:44 Uhr

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Im Flugzeug, im Sommer, im Alter: Geschwollene Füße sind nicht nur unangenehm, sondern auch schmerzhaft. So entstehen die Schwellungen und Tipps dagegen.

Immenstadt – Vor allem im Sommer leiden viele an geschwollenen Füßen und Beinen. Denn bei Hitze weiten sich die Gefäße, wodurch mehr Flüssigkeit ins Gewebe austreten kann. Langes Stehen oder Sitzen zudem die Wassereinlagerungen. Viele, vor allem ältere Menschen, begleiten die dicken Beine aber über das ganze Jahr.

Geschwollene Füße: Das hilft gegen dicke Beine und Knöchel

Geschwollene Füße entstehen bei hohen Temperaturen, durch zu enge Kleidung und/oder langes Sitzen oder Stehen. Manche sind dafür anfälliger als andere, Frauen mehr als Männer. Besonders häufig leiden Seniorinnen und Senioren an Wassereinlagerungen in den Beinen.

Der Grund: Im Alter lässt die Leistungsfähigkeit der Venenfunktion nach. Das führe zu chronischer Venenschwäche, sagt Prof. Wulf Ito, Chefarzt des Herz- und Gefäßzentrums Oberallgäu-Kempten in Immenstadt. Venenschwäche, auch venöse Insuffizienz genannt, bedeutet: Der Transport des Blutes aus den Beinen zum Herzen hinauf – gegen die Schwerkraft – funktioniert nicht mehr reibungslos. Das Blut staut sich in den Venen der Beine. Dadurch fließt vermehrt Flüssigkeit in umliegendes Gewebe. Ödeme bilden sich.

Allerdings können auch Krankheiten geschwollene Beine verursachen. Dazu gehören:

  • Organprobleme
  • chronische Herzschwäche
  • Nieren- oder Lebererkrankungen
  • Schilddrüsenunterfunktion

Deshalb sollte die genaue Ursache in jedem Fall geklärt werden. Kommt zu den geschwollenen Beinen Atemnot, Brustschmerzen und Herzrasen hinzu, sollte umgehend der Notruf gerufen werden.

Geschwollene Füße: Behandlung von Wassereinlagerungen

Je nachdem, was die Ursache der geschwollenen Füße und Beine ist, unterscheidet sich auch die Behandlung. Grundsätzlich raten Experten, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Zudem können Medikamente das Leiden lindern, ebenso wie Kompressionsstrümpfe:

„Sie bewirken, dass sich die Venen in den Beinen zusammenpressen“, sagt Ito. Das hilft ihnen dabei, Blut effektiver zum Herzen zu leiten. Weil dadurch weniger Flüssigkeit ins Gewebe austritt, lassen die Schwellungen an Beinen und Knöcheln nach.

Geschwollene Füße: Tipps für den Alltag

Egal, ob Sie chronisch oder nur hin und wieder an geschwollenen Beinen leiden: Folgende Tipps können die Wassereinlagerungen in den Füßen und Beinen bekämpfen, tun gut und lassen sich einfach in Ihren Alltag einbauen:

  • Kaliumreiche Lebensmittel essen und/oder trinken. Dazu gehören: Avocado, Quinao oder Apfelessig. Geben Sie dazu einfach zweimal täglich ein bis zwei Teelöffel rohen, naturtrüben Apfelessig in ein Glas Wasser. Gut verrühren. Wer will, kann etwas Honig beimischen und trinken
  • Apfelesseig können Sie auch direkt auf die betroffenen Stelle reiben
  • Viel Trinken ist wichtig, um das Wasser aus dem Gewebe zu schwemmen: Gut geeignet sind Brennessel- oder Pfefferminztee. Die Tees besitzen eine entwässernde und harntreibende Wirkung und aktivieren den Lymphfluss. Beide Kräuter zählen zu den beliebtesten Heilpflanzen*
  • Salz reduzieren: Bei zu viel Salz sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe. Wer nicht reduzieren möchte, sollte zumindest auf Meersalz umsteigen, das enthält weniger Natrium
  • Kühlen und Beine hochlegen: Wenn man die betroffenen Körperteile hochlegt, kann die Lymphflüssigkeit besser abfließen. Das erleichtert den Venen ihre Arbeit
  • Kaltes Wasser: Dadurch ziehen sich die Gefäße zusammen und die Flüssigkeit im Gewebe wird abtransportiert
  • Bewegung und Sport hilft Schwellungen in den Beinen zu lindern. Vor allem Schwimmen, denn es regt den Rückfluss des Blutes an
  • Fuß- und Beingymnastik: Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte hin und wieder die Beine und Füße aktivieren, zum Beispiel mit Wippen

(Mit Material der dpa) Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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Die meisten Menschen kennen es: Nach einem langen Tag auf den Beinen sind am Abend häufig die Füße geschwollen. Das Körperteil ist dick und fühlt sich schwer an. Auch die Haut spannt an der Stelle unangenehm.

Die Schwellung, auch Ödem genannt, entsteht durch eine vermehrte Wasseransammlung. Ursache ist ein Überdruck an den Blut- und Lymphgefäßen. Dadurch tritt Flüssigkeit in das umliegende Gewebe aus. Aufgrund der Schwerkraft sind meist die Gliedmaßen, häufig die Füße, betroffen.

Doch was tun, wenn die Füße mal wieder anschwellen?

Tipps gegen geschwollene Füße

Sorgen Sie selbst mit einfachen Mitteln dafür, dass das überflüssige Wasser in den Füßen möglichst schnell wieder verschwindet. Wir haben die besten Tipps zusammengefasst.

Beine hochlegen

Sie entlasten die Füße häufig schon, wenn Sie die Beine hochlegen. Angestautes Blut und Flüssigkeit wird so besser abtransportiert. Folglich schwellen die Füße ab.

Bewegung

Wer viel sitzt, steht oder liegt, fördert die Wasseransammlung in den Füßen. Regelmäßige Bewegung kurbelt den Blutkreislauf an. Die Flüssigkeit wird so besser aus dem Gewebe abtransportiert.

Anstrengende Aktivitäten wie Joggen sollten Betroffene im Sommer in die kühleren Abendstunden verlegen oder ganz vermeiden. Bei hohen Temperaturen stellt der Körper die Gefäße weit und die Blutzirkulation verlangsamt sich – das Risiko für geschwollene Füße ist dann höher. Moderates Laufen oder Spaziergehen eignet sich gut, um den Schwellungen in den Füßen entgegenzuwirken.

Gesunde Ernährung

Beugen Sie Übergewicht und einer damit verbundenen Venenschwäche vor: Sind die Venen geschwächt, transportieren sie das Blut nicht mehr einwandfrei zum Herzen zurück. Das begünstigt unter anderem Ödeme in den Füßen. Ernähren Sie sich daher gesund. Das bedeutet: ausreichend Obst, Gemüse und Eiweiß zu sich nehmen.

Eine weit verbreitete Annahme ist, dass eine salzreiche Ernährung Wassereinlagerungen begünstigt. Mittlerweile konnte dies jedoch widerlegt werden. Vielmehr erhält Ihr Körper bei der Aufnahme von Salz wichtige Elektrolyte.

Ausreichend trinken

Wer ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, kurbelt seinen Stoffwechsel an und beugt Wassereinlagerungen und geschwollenen Füßen vor. Am besten sind zwischen 1,5 und zwei Liter täglich. In den Sommermonaten dürfen es durchaus mehr sein. Gut eignet sich Wasser oder ungesüßter Tee. Brennnesseltee wirkt zudem entwässernd und lindert die Beschwerden zusätzlich.

Füße und Beine kühlen

Eine erfrischende Dusche oder im See baden: Ein kalter Guss hilft bei geschwollenen Füßen gut. Die Gefäße ziehen sich durch die kühleren Wassertemperaturen zusammen. Die eingelagerte Flüssigkeit kann besser abtransportiert werden.

Auch das sogenannte Wassertreten hilft gegen dicke Füße. Dafür benötigen Sie eine Badewanne oder einen großen Eimer, der Ihnen bis zur Wade reicht. Füllen Sie die Wanne oder den Eimer mit kaltem Wasser, steigen Sie mit beiden Beinen hinein. Nun treten Sie für etwa zwei Minuten auf der Stelle. Vorsicht: Achten Sie dabei auf eine rutschfeste Unterlage und halten Sie sich zur Sicherheit fest.

Massagen

Um den verlangsamten Blutfluss in den Füßen wieder zu aktivieren, helfen Massagen. Streichen Sie hierfür Ihre Füße mit leichtem Druck. Massieren Sie immer in Richtung des Herzens, um den Blutfluss richtig zu lenken. Bei chronischen Schwellungen kann eine regelmäßige Lymphdrainage bei einem Physiotherapeuten sinnvoll sein.

Bequeme Schuhe

Achten Sie auf bequeme und luftige Schuhe. In Sneakers staut sich schnell die Luft. Auch hohe Schuhe haben oft geschwollene Füße zur Folge. Luftige, flache Sandalen beugen gerade im Sommer Wassereinlagerungen vor.

Kompressionsstrümpfe

Die engen Strümpfe engen die Beinvenen ein und verhindern so auch Wassereinlagerungen in den Füßen.

Natürliche Hausmittel

Auch die Natur hält Mittel bereit, die gegen geschwollene Füße helfen. Vor allem Lebensmittel mit entwässernder Wirkung beugen den unangenehmen Ödemen vor. Dies sind beispielsweise Brennnessel, Artischoke, Fenchel, Ingwer, Wassermelone, Knoblauch oder Gurke.

Geschwollene Füße: Das sind mögliche Ursachen

Geschwollene Füße haben unterschiedliche Gründe. In den meisten Fällen sind die Schwellungen harmlos. Wir haben die häufigsten Ursachen für sie zusammengefasst.

Schwangerschaft und andere hormonelle Veränderungen

Hormonelle Veränderungen wie beispielsweise eine Schwangerschaft bringen häufig geschwollene Gliedmaßen mit sich. Neben Armen und Beinen sind vor allem auch die Füße betroffen. Grund dafür ist, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit speichert und diese aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe übertritt. Diese Ödeme sind in der Regel harmlos.

Warme Temperaturen

Kommt es vermehrt in den warmen Sommermonaten zu angeschwollenen Füßen, ist die Ursache harmlos: Um seine reguläre Körpertemperatur auch bei Hitze konstant zu halten, stellt der Körper seine Blutgefäße weit – die Blutzirkulation wird so verlangsamt. In der Folge schwellen vor allem die Füße und Hände leicht an.

Falsche Schuhe

Ein ganzer Tag in High Heels, Pumps oder engen Turnschuhen kann zu Wasseransammlungen in den Füßen führen. Gönnen Sie Ihren Füßen daher eine Pause.

Übergewicht

Bei Menschen mit starkem Übergewicht begünstigen zwei Faktoren geschwollene Füße: Durch die zusätzlichen Kilos kann der Rückfluss des Blutes zum Herzen beeinträchtigt sein – das Blut staut sich. Zusätzlich führen die überschüssigen Fettzellen im Körper dazu, dass vermehrt Wasser in das umliegende Gewebe austritt. Das Lymphsystem ist dann überlastet und kann die Flüssigkeit nicht abtransportieren.

Lange Reisen

Auf langen Reisen im Auto, Zug oder Flugzeug sind die Bewegungsmöglichkeiten oft eingeschränkt – häufig sitzen wir stundenlang. Diese Position führt dazu, dass sich Blut und Lymphflüssigkeit anstauen. Der Schwerkraft geschuldet macht sich das an den Füßen und Knöcheln besonders deutlich bemerkbar.

Bei gesunden Menschen ist dieses Phänomen weniger ausgeprägt und verschwindet meist kurze Zeit nach der Reise. Haben Sie jedoch eine Venenschwäche, können die Schwellungen ausgeprägter sein. Die Gefahr einer Thrombose, also einer Durchblutungsstörung aufgrund eines Blutgerinnsels, ist dann höher. Sprechen Sie daher vor langen Reisen mit Ihrem Arzt.

Medikamente

Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung Ödeme hervorrufen. Dazu gehören beispielsweise Antidepressiva, Mittel gegen Bluthochdruck, Kortison oder Entzündungshemmer. Haben Sie den Verdacht, dass Ihre geschwollenen Füße auf die Einnahme eines pharmazeutischen Mittels zurückzuführen sind, sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt über mögliche Alternativen.

Verletzungen oder Entzündungen

Verletzungen, Verbrennungen oder Entzündungen lassen die Gefäßwände durchlässiger werden. So können Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe einfacher entstehen.

Chronisches Venenleiden

Sind die Venenklappen schwach, können Sie nicht mehr richtig schließen. Das verhindert, dass das Blut wieder zurück zum Herzen fließen kann. Es staut sich dann besonders stark in Beinen und Füßen.

Andere Erkrankungen

In selteneren Fällen sind geschwollene Füße eine Begleiterscheinung einer Erkrankung. So lassen eine Herzschwäche, Nieren- oder Lebererkrankungen und eine Schilddrüsenunterfunktion die Beine und auch Füße anschwellen. Sind Ihre Füße immer wieder „dick“, sollten Sie die Ursache mit einem Arzt abklären.

Thrombose: Bei diesen Symptomen sollten Sie sofort zum Arzt

Kommt der Blutfluss in den Venen zum Stocken, kann sich ein Blutpfropf, auch Thrombus genannt, bilden. Er verhindert den Blutfluss oder verschließt das Gefäß vollkommen. Es kommt zum Venenverschluss, einer Thrombose.

Typische Anzeichen einer Thrombose sind:

  • Schwellungen eines Fußes und Beins
  • unerklärliche Schmerzen im Bein
  • bläuliche Verfärbungen
  • Hitzegefühl an einem Bein
  • Schmerzen beim Auftreten

Bei Verdacht auf eine Thrombose sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.

Autoren- & Quelleninformationen

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Autor:

Berta Kaiser

Berta Kaiser

Berta Kaiser hat Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim studiert und anschließend ein Volontariat bei einem Printmagazin absolviert. Nach einiger Zeit als Redakteurin kümmerte sie sich als Community Managerin um die Social Media Auftritte unterschiedlicher Marken. Seit 2019 schreibt sie für mylife.de Artikel zu Gesundheitsthemen und koordiniert die Social Media Kanäle der Marke. Auch in ihrer Freizeit spielt Fitness und Gesundheit eine wichtige Rolle – Pilates ist für sie der optimale Ausgleich zum sitzenden Arbeitsalltag.

Quellen:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (aufgerufen am 11.01.2021)
  • Deutsche Gesellschaft Venen e.V. (aufgerufen am 11.02.2021)
  • Deutsche Venen-Liga e.V (aufgerufen am 11.02.2021)
  • Herpertz, U.: Ödeme und Lymphdrainage, Schattauer, 2010
  • R+V Versicherungen: Geschwollene Beine und Füße: Was steckt dahinter, was hilft? (aufgerufen am 11.02.2021)

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Wie gefährlich sind geschwollene Füße?

Treten Schwellungen in Beinen und Füßen nur selten auf, beispielsweise nach langem Stehen oder Sitzen oder an heißen Sommertage, und gehen über Nacht wieder zurück, sind sie meist nicht besorgniserregend. Doch auch akute und chronische Venenkrankheiten sind weit verbreitet.

Was bedeutet ein geschwollener Fuß?

Wer abends geschwollene Füße und Knöchel mit gespannter Haut und Schweregefühl hat, ist häufig zu lange gestanden oder gesessen. An heißen Sommertagen passiert das ziemlich schnell. Besonders Menschen, die in ihrem Berufsalltag viel sitzen oder stehen müssen, leiden unter solchen physiologischen Ödemen.

Warum schwillt nur ein Fuß an?

Eine Schwellung an den Füssen kann sehr viele Ursachen haben. Einerseits kommen lokale Probleme des Bewegungsapparates oder der Weichteile in Frage, andererseits sind aber auch Durchblutungs- oder Herzprobleme denkbar, die zu einer Schwellung der Füsse führen. In diesem Fall sind dann häufig beide Seiten betroffen.

Warum ist mein Fuß geschwollen und tut weh?

Häufig ist eine Überbelastung des Fußes Ursache für eine Entzündung. Weitere entzündliche Krankheiten sind die Kapsel-, Sehnen- sowie die Muskelentzündungen. In Folge einer Verletzung oder eines Unfalls kann es durch Einschwemmungen von Krankheitserregern zu einer entzündlichen Krankheit führen.