Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?

Meerestiere Tiefsee macht kleine Tiere größer

Große Tierarten, die sich auf abgelegenen Inseln ansiedeln, schrumpfen. Analog zu dieser "Insel-Regel" scheint sich auch die Größe von Meerestieren ihrem jeweiligen Lebensraum anzupassen.

In der Tiefsee lebende Tiere sind im Vergleich zu ihren Verwandten im flachen Wasser meist größer oder kleiner. Dabei scheinen sich große Meerestiere zu verkleinern, kleine hingegen zu vergrößern, wenn sie sich an die veränderte Umwelt anpassen müssen. Diese Beobachtung machten amerikanische Forscher, als sie die Größen von Meeresschnecken aus verschiedenen Lebensräumen verglichen. Ihre Ergebnisse stellen die Wissenschaftler um Craig McClain vom Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) in Moss Landing in der Fachzeitschrift "Journal of Biogeography" vor.

Die Forscher um McClain wollten herausfinden, ob die so genannte Insel-Regel auch auf Meerestiere anzuwenden ist, die in unterschiedlichen Tiefen leben. Diese Regel beruht auf der Beobachtung, dass große Tierarten, die sich auf abgelegenen Inseln ansiedeln, im Laufe der Evolution häufig schon in kurzer Zeit deutlich kleiner werden. Bei kleinen Tierarten verhält es sich dagegen oft genau umgekehrt.

Von großen und kleinen Verwandten

Flachwasserschnecken, die kleiner als 12 Millimeter sind, haben eher größere Verwandte in der Tiefsee, fanden die Forscher beim Vergleich von Tieren heraus, die unter oder über 200 Metern Tiefe leben. Sind die Schnecken größer als 20 Millimeter, gilt dagegen das Umgekehrte: Die Verwandten in der Tiefsee sind kleiner. Offensichtlich nehmen die Schnecken in der Tiefsee eine mittlere Größe an, sagt McClain. Dadurch seien die Tiere an den sehr speziellen Lebensraum am besten angepasst.

Bei den Meeresschnecken könnte nämlich ein begrenztes Nahrungsangebot in der Tiefsee bewirkt haben, dass große Schnecken kleiner geworden sind. Auf der anderen Seite müssen die Schnecken in großer Tiefe längere Strecken zurücklegen, da die Nahrung hier spärlicher verteilt ist. Dabei könnte für sehr kleine Schnecken eine Vergrößerung von Vorteil gewesen sein. Ob die neue "Tiefsee-Regel" auch für andere Meerestiere gilt, will die Forschergruppe um McClain nun an Muscheln und Tintenfischen untersuchen.

Wie im Wasser, so auch an Land

Was die Meeresbiologen bei den Schnecken entdeckt haben, könnte bei Landtieren ganz ähnliche Gründe haben. Manche Inselbewohner müssen auf schmalem Raum um weniger Beutetiere kämpfen, so dass eine geringere Größe von Vorteil ist. So lebte auf den Channel-Inseln vor Südkalifornien ein Mammut, das nur ein Zehntel so groß war wie seine Verwandten auf dem Festland. Umgekehrt haben einige Tiere auf einer Insel weniger natürliche Feinde und weniger Nahrungs-Konkurrenten. Daher konnten sie an Größe zunehmen, wie beispielsweise eine Spitzmausart in der Karibik, die Körperlängen von bis zu 30 Zentimetern erreichte.

DDP DDP

#Themen
  • Meerestier
  • Monterey
  • Research Institute

Werfen Sie mit dem WWF einen Blick unter die Wasseroberfläche auf die skurrilsten Meeresbewohner und ihre herausragenden Fähigkeiten. Manche dieser Arten stehen am Rande der Ausrottung. Der WWF setzt sich für eine Reduktion des Beifangs, den Stopp der illegalen Fischerei und das nachhaltige Befischen der Meere ein. Nur so können diese „Weltmeister der Meere“ und ihre Artgenossen auch weiterhin bestehen.

Der größte Fisch

Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?
Walhai, © by Jürgen Freund/WWF-Canon

Der Walhai ist der größte Fisch der Welt und trotzdem ein sanfter Riese. Mit seinen bis zu 14 Metern Länge durchpflügt er mit weit geöffnetem Maul die Meere. Jedoch hat er es nicht auf große Fische abgesehen, sondern auf kleine Organismen. Denn der Walhai ernährt sich hauptsächlich von Plankton.

Der schnellste Fisch – der „Carl Lewis der Meere“

Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?
Segelfisch, © by naturepl.com/Brandon COLE/WWF-Canon

Der Segelfisch gilt als schnellster Fisch in den Weiten der Ozeane. Das zweieinhalb Meter große Tier erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Damit übertrifft er bei Weitem jeden 100 Meter-Sprinter: Denn die schnellsten Menschen der Welt bringen es „nur“ auf knapp 40 Kilometer pro Stunde.

Knallende Krebse – die „Rabauken der Meere“

Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?
Snapping shrimp, © by Jürgen Freund/WWF-Canon

Als lauteste Tiere gelten die Pistolenkrebse. Sie können Ihre Scheren unter Wasser mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde zusammenschnellen lassen. Dabei entsteht ein Wasserstrahl, in dem sich eine Gasblase bildet. Diese Blase bewegt sich von der Schere weg und stürzt mit einem bis zu 240 Dezibel lauten Knall in sich zusammen. Diese „Waffe“ setzen sie als Warnung, beim Kampf mit Artgenossen oder auch beim Beutefang ein.

Das schwerste und größte Tier der Welt – der „Obelix der Meere“

Der Blauwal ist das größte Lebewesen, das jemals auf der Erde gelebt hat. Er erreicht eine Länge von bis zu 33 Metern und wiegt fast 160 Tonnen, also in etwa soviel wie 30 Elefanten. Aufgrund der massiven Bejagung im letzten Jahrhundert wurden die Bestände der Giganten der Meere jedoch auf nur mehr 5000 Tiere weltweit reduziert.

Der „Marathonschwimmer“

Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?
Grauwal, © by naturepl.com/Mark CARWARDINE/WWF-Canon

Der Grauwal legt bei seinen jährlichen Wanderungen zwischen seinen südlichen Fortpflanzungs- und Aufzuchtsgebieten und seinen nördlichen Nahrungsgebieten fast 20.000 Kilometer zurück. Dabei wandert er von der Küste Mexikos bis beispielsweise hinauf in die Beringsee. Aufgrund der Bejagung in den vergangenen Jahrhunderten ist der atlantische Grauwal bereits ausgestorben, und auch die westpazifische Population besteht aus nur mehr etwa 100 Individuen. Lediglich der Bestand der ostpazifischen Population dürfte längerfristig gesichert sein.

Der tiefste Taucher

Der Pottwal ist der größte Zahnwal der Erde und ein ausgesprochen kluger Tiefseejäger. Er wird bis zu 18 Meter lang, wiegt 57 Tonnen und taucht in Meerestiefen bis zu 3000 Meter hinab. Dort kann er bis zu zwei Stunden durchhalten und macht sich auf die Jagd nach seiner Lieblingsspeise – dem Riesenkalmar, der bis zu 12 Meter lang wird. Die beiden liefern sich unter Wasser einen unerbittlichen Kampf um Leben und Tod, wovon oft tellergroße Narben auf der Pottwalhaut zeugen.

Der älteste Fisch – der „ Methusalem der Meere“

Der Granatbarsch lebt in tiefem, kaltem Wasser und hat aufgrund dieser extremen Lebensbedingungen einen sehr langsamen Stoffwechsel. Der älteste Granatbarsch, der jemals gefangen wurde, war 149 Jahre alt. Da diese Tiere erst mit etwa 30 Jahren geschlechtsreif werden, dauert es sehr lange, bis sich die Population nach übermäßiger Befischung wieder erholen kann, wodurch der weltweite Bestand schon stark dezimiert wurde.

Der größte Tintenfisch der Welt

Der wenig erforschte Riesenkalmar ist der größte Tintenfisch weltweit. Er erreicht eine Länge von bis zu 12 Metern und nimmt seine Umgebung im Dunkel der Meerestiefe vor allem durch seine besonders angepassten Augen wahr, die zu den größten im ganzen Tierreich zählen.

Die giftigsten Meerestiere

Welches Tier ist das größte in der Tiefsee?
Steinfisch (c) Jürgen FREUND_WWF-Canon, © by Jürgen Freund/WWF-Canon

Nicht immer ist das Badevergnügen ungetrübt: Zahlreiche Meerestiere sind mit hochgiftigen, oft tödlichen Stacheln, Zähnen oder Nesselkapseln ausgerüstet, um sich zu verteidigen oder ihre Beute zu erlegen. Dazu gehören die Würfelquallen, die besonders an Australiens Küsten in Massen auftreten können und deren Nervengift in wenigen Minuten zu Lähmungen der Skelett,- Herz- und Atemmuskulatur und damit zum Tod führt, oder der Blauring-Oktopus, dessen Biss mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich endet. Auch der berüchtigte Steinfisch, dessen Rückenflossen mit Giftstacheln versehen sind, kann einen Menschen innerhalb weniger Minuten töten.

„Der tiefste Fisch“

Schlangenfische wurden im Puerto Rico-Graben in einer Tiefe von 8370 Metern gefunden. Damit sind sie die in der größten Tiefe lebenden Fische, die jemals nachgewiesen werden konnten.

Was lebt in 11000 Meter Tiefe?

In den tiefsten Tiefen des Ozeans, 11 000 Meter unter dem Meeresspiegel, haben japanische Forscher eine überraschende Fülle bislang unbekannter Lebewesen entdeckt. Die im Marianengraben im Pazifik gefundenen Tiere zählen zu den winzigen einzelligen Kammerlingen (Foraminifera). Die Wüste lebt, die Tiefsee sowieso.

Welches Tier lebt am tiefsten im Wasser?

Der Rekordhalter ist derzeit ein Fisch der Gattung Brotula. Im Puerto-Rico-Graben im Atlantischen Ozean hat man ihn in 8.370 m Tiefe gefunden. Es gibt jedoch krabbenähnliche Wesen, die ebenfalls in atemberaubender Tiefe leben: Der Flohkrebs wohnt 5.300 m unter der Wasseroberfläche!

Welches Tier lebt am tiefsten im Marianengraben?

Einem Forscherteam der University of Washington ist ein ganz besonderer Fang gelungen: Sie haben im Marianengraben in 8.134 Metern Tiefe einen bisher unbekannten Fisch gefangen. Dieser trägt jetzt den Namen Pseudoliparis swirei und ist die bisher am tiefsten lebende bekannte Fischart.

Was ist das größte wassertier der Welt?

Blauwale können über 30 Meter lang und fast 200 Tonnen schwer werden. Damit sind sie die größten Tiere der Erde.

Was ist das größte Tier das je gelebt hat?

Einige von ihnen halten damit Weltrekorde. Der Blauwal ist nicht nur das größte Tier der Welt. Er ist sogar das größte Tier, das jemals auf Erden gelebt hat! Blauwale werden bis zu 30 Meter lang und bringen 180 Tonnen auf die Waage.

Was lebt in den Tiefen der Meere?

Die Tiefsee als Lebensraum Früher stellte man sich die Tiefsee als dunkle Einöde vor. Doch selbst in den tiefsten Seegräben und an heißen, toxischen Thermalquellen gibt es Leben: meterlange Röhrenwürmer etwa, riesige Einzeller, bizarre Fische, räuberische Krebse und elegante Seefedern.