Was tun wenn das blut zu dickflüssig ist

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Häufig gehen sie mit Blutgerinnseln einher, die im Ernstfall Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen können. Um dieses Risiko zu senken, werden häufig gerinnungshemmende Mittel eingesetzt, die das Blut verdünnen und somit Verschlüssen vorbeugen.
Unser Artikel befasst sich mit der Entstehung von Blutgerinnseln und wie die passenden Herz-Kreislauf-Medikamente diesen vorbeugen.

Was ist ein Blutgerinnsel?

Blutgerinnsel sind wichtig, um Blutungen rasch zu stillen. Der Gerinnungsprozess läuft dabei wie folgt ab: Direkt nach der Verletzung zieht sich das jeweilige Blutgefäß zusammen. Die Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, reihen sich nebeneinander an und bilden einen Pfropf, um die Wunde zu verschließen. Dadurch wird der Blutfluss gestillt.
Um diesen Pfropf herum wird eine Art Netz gespannt, das aus dem Eiweiß Fibrin gebildet wird und faserig aufgebaut ist. Für die Produktion des Fibrins wird eine festgelegte Reihe von Gerinnungsfaktoren nacheinander aktiviert. Dieser Prozess ist auch unter dem Begriff „Gerinnungskaskade“ bekannt. Eine der letzten Phasen in dieser Kaskade ist die Umwandlung von inaktivem Prothrombin zu aktivem Thrombin, um lösliches Fibrinogen in unlösliches Fibrin zu verwandeln. Sowohl der Verschluss der Wunde als auch die Bildung von Fibrin sind ausschlaggebend für die schnelle Stillung einer Blutung.

Wo werden blutverdünnende Wirkstoffe eingesetzt?

Blutverdünnende Präparate, auch Antikoagulantien genannt, kommen immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, die Gerinnung des Blutes zu verlangsamen. Dadurch wird die Neigung zu einer erhöhten Bildung von Thrombosen minimiert. Diese Neigung kann entweder angeboren sein oder sich aus anderen Erkrankungen heraus entwickeln.
Oftmals bilden sich die Blutgerinnsel in Gefäßen, in denen das Blut eher langsam fließt. Aus diesem Grund sind Venen häufiger betroffen als Arterien. Löst sich das Gerinnsel von der Gefäßwand und wird mit dem Blut weitergetragen, dann kann es in engen Adern stecken bleiben und die Versorgung mit Blut an dieser Stelle unterbinden. Sind Herzkranzgefäße davon betroffen, dann kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Bleibt das Gerinnsel im Gehirn hängen, kann dies einen Schlaganfall auslösen. Ist die Lunge betroffen, dann droht eine Lungenembolie.
Antikoagulantien sollen genau das verhindern. Mit ihrer Hilfe wird die körpereigene Fähigkeit zur Gerinnung gehemmt und das Blut flüssig gehalten. Es sind verschiedene Wirkstoffe erhältlich, die jeweils in unterschiedlichen Stufen der Gerinnungskaskade eingreifen.

Bei welchen Erkrankungen werden blutverdünnende Medikamente eingesetzt?

Antikoagulantien können bei unterschiedlichen Personengruppen zum Einsatz kommen. Sinnvoll sind sie bei Menschen, die über eine angeborene Neigung zu einer erhöhten Gerinnung verfügen. Weitere Risikofaktoren für Thrombosen sind Rauchen und Störungen des Fettstoffwechsels. Sind in der Vergangenheit bereits Gerinnsel aufgetreten, dann ist die Verwendung eines Antikoagulans ebenfalls sinnvoll.
Weitere Anwendungsgruppen sind eine Angina Pectoris und arterielle Durchblutungsstörungen. Bei der akuten Therapie einer Embolie, eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls ist die Gabe eines Antikoagulans häufig ebenfalls sinnvoll. Die Verwendung sollte niemals in der Selbstmedikation, sondern nur nach ärztlicher Untersuchung und Verordnung erfolgen.

Erhöhte Erythro­zyten­zahlen werden bei Blutbildkon­trollen häufig nicht weiter beachtet.­ Dabei könnte eine Erkrankung vorliegen, die das Thrombo­embolie-Risiko erheblich steigert. Der Erythropoetin-Spiegel hilft, die Ursache zu identifizieren.

Gesteuert wird die Erythrozytenbildung vor allem durch das Hormon Erythropoetin (EPO). Die Erythropoese erfolgt im Knochenmark und dauert unter physiologischen Bedingungen etwa acht Tage. Als wichtigster Stimulator der EPO-Bildung wirken Änderungen im gewebeeigenen Sauerstoffpartialdruck. Die physiologische EPO-Plasmakonzentration liegt bei 6–32 U/l, so Dr. Kai Wille­ und Kollegen vom Johannes-Wesling-Klinikum in Minden.

Die Diagnose der Erythrozytose (früher Polyglobulie genannt) stützt sich auf zwei Parameter: den Hämoglobingehalt im Blut (Hb) und den Hämatokritwert (Hkt) als Mass für den Erythrozytenanteil im Blut. Bei Männern spricht man von einer Erythrozytose bei einem Hb > 16,5 g/dl und einem Hkt > 49 %. Bei Frauen liegt die Schwelle etwas tiefer: Hier reichen Hb > 16,0 g/dl und Hkt > 48 %. Zum Ausschluss einer Pseudopolyglobulie durch erniedrig­tes Plasmavolumen sollten Hämoglobin und Hämatokrit mehrfach, z.B. zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten, bestimmt werden.

Erythrozytosen können die verschiedensten Ursachen haben. Am häufigsten sind sekundäre Formen, die vor allem bei starken Rauchern oder chronisch Herz- und Lungenkranken auftreten. Kongenitale Erythrozytosen sind selten und fallen meist im jungen Lebensalter auf, oft verbunden mit einer positiven Familienanamnese. Einen Hinweis gibt der EPO-Serumspiegel: Er ist bei primären Erythrozytosen meist erniedrigt, bei sekundären erhöht.

Durchblutungsstörung kann für Schwindel sorgen

Die wichtigste primär erworbene Erythrozytose ist die Polycyth-aemia vera (PV). Bei Patienten mit Erythrozytose und erniedrigtem EPO-Spiegel müsse man immer auch an sie denken, betonen die Hämatologen. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnose liegt bei 60–65 Jahren, wegen des vermehrten Einsatzes von Blutbildautomaten werden aber zunehmend jüngere Patienten erkannt.

Mehr als 95 Prozent der Betroffenen weisen eine JAK2-Mutation auf. Da es sich um eine erworbene klonale Stammzell­erkrankung handelt, besteht häufig auch eine Leuko- und/oder Thrombozytose. Durch die erhöhte Blutviskosität entwickeln sich häufig Mikrozirkulationsstörungen, die sich z.B. durch Kopfdruck und Schwindel bemerkbar machen können. Typisch ist auch eine Erythromelalgie, d.h. eine anfallsweise auftretende schmerzhafte Rötung an den Extremitäten. Bis zu 70 Prozent der PV-Patienten leiden ausserdem an einem aquagenen Pruritus.

Eines der wichtigsten Therapieziele ist die Reduktion des erhöhten Thromboembolie-Risikos. Zudem sollen die quälenden Symptome gelindert und der Übergang in eine Myeolofibrose oder Leukämie verhindert werden. Deshalb muss die PV als einzige Erythrozytose bereits zum Zeitpunkt der Diagnose behandelt werden. Bei guter Einstellung der Blutwerte ist die Lebenserwartung kaum eingeschränkt.

Polycythaemia vera mit ASS und Aderlässen behandeln

Die Primärtherapie beruht auf zwei Säulen: der Gabe von ASS (100 mg/d) und der Durchführung von Aderlässen. Damit kann man den Hämatokrit am schnellsten senken und die Hyperviskositätssymptome beseitigen. Als Ziel wird ein Hämatokrit unter 45 % angestrebt, denn erst ab diesem Bereich wird die Zahl der tödlichen kardiovaskulären Komplikationen und schweren venösen Thrombosen wirksam gesenkt. Eine Eisensubstitution ist unter der Aderlasstherapie kontraindiziert – auch bei Mangelsymp­tomen, denn sie kann zu einem sprunghaften Anstieg des Hkt führen. Bei fortschreitender Erkrankung oder schlechter Verträglichkeit der Aderlässe können Medikamente wie Hydroxyurea, Alpha-Interferon oder Ruxolitinib Zellzahl und Symptomlast senken.

Nach exogen zugeführtem Hormon fragen

Sekundäre kongenitale Erythrozytosen sind selten und beruhen meist auf Mutationen in Genen, die die sauerstoffabhängige EPO-Produktion regulieren. Aderlässe zeigen hier im Gegensatz zur Polycythaemia vera keinen Nutzen.

Bei sekundär erworbenen Erythrozytosen führt in der Regel eine Hypoxie zu einer gesteigerten EPO-Synthese. Sie kann sich z.B. infolge einer Herz- oder Lungeninsuffizienz oder eines chronischen Nikotinabusus ausbilden. Auch Tumoren sollten ausgeschlossen werden. Therapeutisch steht die Behandlung der Grundkrankheit an erster Stelle. Aderlässe sind nur in Einzelfällen bei Mikrozirkulationsstörungen sinnvoll. Bei der Ursachensuche sollte man auch nach einer exogenen EPO-Zufuhr fragen, etwa aufgrund von Malignomen oder Nierenerkrankungen. Ausserdem kommen EPO- und Androgen-Doping als Auslöser infrage.

Diagnostik bei Erythrozytose

Labor: Blutbild inkl. Differenzialblutbild, BSG/CRP, LDH, Ferritin, Quick, PTT, GOT, GPT, gamma-GT, alkalische Phosphatase, Bilirubin, Harnsäure, EPO-Serumspiegel
Weitere Untersuchungen: arterielle Blutgasanalyse, Sono Abdomen, Rx-Thorax, EKG, Herz-Echo, Lungenfunktion

Quelle: Wille K et al. Dtsch Med Wochenschr 2019; 144: 128–135.

Was kann man tun wenn man zu dickes Blut hat?

Hier kommt es zu einer Überproduktion von roten Blutkörperchen, den Erythrozyten. Die Folge ist eine Verdickung des Blutes. Das kann unter anderem zu Thrombosen führen, kleine Blutgerinnsel, die Venen und Arterien verstopfen und Infarkte oder Schlaganfälle auslösen.

Ist es schlimm wenn man dickes Blut hat?

Der Anteil an roten und weißen Blutplättchen liegt über dem Normalwert. Hält dies zu lange an, kann es u.a. zu Schwindelattacken kommen. Ebenso erhöhen sich die Gefahr einer Thrombose und das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Warum ist das Blut dickflüssig?

Ursachen sind zu langes Sitzen oder Liegen, zuwenig Trinken oder Einfluss einer anderen Krankheit. Auch Venenentzündung oder eine verletzte Ader kommen als Ursache in Frage.

Welche Lebensmittel verdünnt das Blut?

Gefährliche Blutungen können eintreten, die Knochen leiden und Demenz wird wahrscheinlicher. Natürliche Blutverdünner halten das Blut vorbeugend und nebenwirkungsfrei gesund..
Natto/Nattokinase..
Bromelain..
Kurkuma..
Ingwer..
Capsaicin..
Knoblauch..
Brennnessel und Basilikum..