Was passiert wenn man bußgeld nicht bezahlt

Nur ein paar km/h zu schnell gefahren und schon hat man einen Bußgeldbescheid im Briefkasten. Klar, dass es nicht wirklich Spaß macht, die häufig recht saftigen Strafen des Bußgeldkatalogs zu begleichen. Aber was passiert, wenn man den Bußgeldbescheid nicht bezahlt?

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Grundsätzlich kann innerhalb von zwei Wochen nach der Zustellung des Bußgeldbescheids Einspruch eingelegt werden. Lässt man die verstreichen, wird der Bescheid rechtskräftig und man hat weitere zwei Wochen Zeit die im Bescheid aufgeführten Straf- und Bearbeitungsgebühren zu überweisen. Bezahlt man den Bußgeldbescheid nicht rechtzeitig, ergeht in der Folge ein Mahnbescheid. Der macht das Ganze noch einmal teurer.

Hat man einen triftigen Grund, warum das Bußgeld zu spät gezahlt wurde, kann man Wiedereinsetzung in den vorigen Stand beantragen, wodurch die Einspruchs- und Zahlfrist von Neuem beginnt.

Ist eine Ratenzahlung möglich?

Wegen den Bearbeitungsgebühren kann selbst ein geringer Verstoß gegen die StVO schnell teuer werden. Dennoch gehören auch die Gebühren zur Gesamtsumme und müssen zusammen mit der eigentlichen Strafe bezahlt werden, wenn man eine Mahnung verhindern will.

Für den Fall, dass man einen Bußgeldbescheid wegen finanzieller Engpässe nicht zahlen kann, sollte man sich umgehend mit der zuständigen Behörde in Verbindung setzen. Dann ist nach Vereinbarung auch eine Ratenzahlung des Bußgeldes möglich. Hierfür muss anhand von Kontoauszügen, Rentenbescheid oder ähnlichem nachgewiesen werden, dass einem eine volle Zahlung des Bußgeldes nicht zuzumuten ist.

In den Knast für ein Knöllchen – Geht das?

Ignorieren sollte man den Bußgeldbescheid aber auf keinen Fall. Denn mit dem Mahnbrief ist der Staat noch lange nicht am Ende seiner Zwangsmittel angelangt.

Was passiert wenn man bußgeld nicht bezahlt

Reagiert man auch auf die, in der Mahnung erhaltene, erneute Zahlungsaufforderung nicht, ergeht im nächsten Schritt ein Vollstreckungsbescheid. Dann hat man den Gerichtsvollzieher im Haus. Der pfändet entweder Eigentum bis die geforderte Summe beglichen ist oder stellt die Zahlungsunfähigkeit fest.

Kann dadurch ebenfalls kein Erfolg erzielt werden, kommt als letzte Konsequenz sogar Erzwingungshaft gemäß § 96 ff. OWiG (Gesetz über Ordnungswidrigkeiten) in Betracht. Das bedeutet, dass man einige Zeit hinter Gittern verbringen muss. Die Haftstrafe bemisst sich dabei gemäß des geforderten Geldbetrags, darf eine Maximalzeit von sechs Wochen pro ausstehendem Bußgeld aber nicht überschreiten.

Wichtig: Die Erzwingungshaft ist kein Ersatz zur Geldstrafe, sondern lediglich ein Mittel, den Verkehrssünder zur Zahlung zu bewegen. Das heißt, selbst wenn man bereit ist, fürs Falschparken in den Knast zu gehen, ändert sich an den angesammelten Bußgeldschulden nichts. Die Strafe muss bezahlt werden.

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Bußgeld nicht bezahlt? Mit welchen Folgen Sie rechnen müssen

Von bussgeldrechner.org, letzte Aktualisierung am: 6. August 2022

Ordnungswidrigkeit begangen? Rechnen Sie hier aus, was das kostet!

Bußgeldtabelle für Geschwindigkeitsverstöße innerorts

Tat­be­standBuß­geldPunk­teFahrverbotFVerbotLohnt ein Einspruch?
... bis 10 km/h 30 € eher nicht
... 11 - 15 km/h 50 € Hier prüfen **
... 16 - 20 km/h 70 € Hier prüfen **
... 21 - 25 km/h 115 € 1 Hier prüfen **
... 26 - 30 km/h 180 € 1 (1 Monat)* Hier prüfen **
... 31 - 40 km/h 260 € 2 1 Monat Hier prüfen **
... 41 - 50 km/h 400 € 2 1 Monat Hier prüfen **
... 51 - 60 km/h 560 € 2 2 Monate Hier prüfen **
... 61 - 70 km/h 700 € 2 3 Monate Hier prüfen **
... über 70 km/h 800 € 2 3 Monate Hier prüfen **
* Normalerweise droht nur ein Fahrverbot, wenn innerhalb von 12 Monaten zweimal eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr begangen wurde.

Bußgeldtabelle für Geschwindigkeitsverstöße außerorts

Tat­be­standBuß­geldPunk­teFahrverbotFVerbotLohnt ein Einspruch?
... bis 10 km/h 20 € eher nicht
... 11 - 15 km/h 40 € Hier prüfen **
... 16 - 20 km/h 60 € Hier prüfen **
... 21 - 25 km/h 100 € 1 Hier prüfen **
... 26 - 30 km/h 150 € 1 (1 Monat)* Hier prüfen **
... 31 - 40 km/h 200 € 1 (1 Monat)* Hier prüfen **
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... 51 - 60 km/h 480 € 2 1 Monat Hier prüfen **
... 61 - 70 km/h 600 € 2 2 Monate Hier prüfen **
... über 70 km/h 700 € 2 3 Monate Hier prüfen **
* Normalerweise droht nur ein Fahrverbot, wenn innerhalb von 12 Monaten zweimal eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr begangen wurde.

Was passiert, wenn man das Bußgeld nicht bezahlt?

Was passiert wenn man bußgeld nicht bezahlt
Bußgeldbescheid nicht bezahlt? Das kann schwerwiegende Folgen haben.

Der Gesetzgeber unterscheidet grundsätzlich zwischen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. Letztere stellen geringfügige Verstöße gegen das Gesetz dar und werden in der Regel zunächst mit einem Verwarngeld oder einem Bußgeldbescheid sanktioniert. Bei Verkehrsverstößen werden in einigen Fällen zudem Punkte in Flensburg vergeben oder es wird ein Fahrverbot erteilt.

Bei Beträgen unter 55 Euro handelt es sich dabei im Regelfall um ein Verwarngeld. Zahlen Sie dieses nicht, folgt dann ein Bußgeldbescheid. Sollten Sie diesen jedoch ignorieren, kann das schwerwiegende Folgen haben. Was genau passiert, wenn Sie ein Bußgeld nicht zahlen, erfahren Sie im Folgenden.

  • Was passiert, wenn man das Bußgeld nicht bezahlt?
    • FAQ: Ich habe das Bußgeld nicht bezahlt
    • Nach dem Bußgeld: Vollstreckungsbescheid als nächste Sanktion
    • Bußgeld nicht bezahlt: Droht eine Erzwingungshaft?

FAQ: Ich habe das Bußgeld nicht bezahlt

Was passiert, wenn ich ein Bußgeld nicht zahle?

Wenn Sie ein Bußgeld nicht zahlen, wird zunächst eine Mahnung versandt, die mit weiteren Kosten verbunden ist. Danach prüft ein Gerichtsvollzieher die Zahlungsfähigkeit des Betroffenen. Das Bußgeld kann dann u. U. zwangsvollstreckt werden.

Kann ich dafür ins Gefängnis kommen?

Ja, diese Möglichkeit besteht tatsächlich. Falls Sie sich gegen den Vollstreckungsbescheid wehren, obwohl Sie zahlungsfähig sind, dürfen die Behörden eine Erzwingungshaft anordnen.

Was kann ich tun, wenn ich das Bußgeld nicht zahlen will?

Sind Sie der Meinung, dass der Bußgeldbescheid zu Unrecht ausgestellt wurde, können Sie Ihre Einspruchsmöglichkeiten und Erfolgschancen mit einem Anwalt für Verkehrsrecht besprechen.

Nach dem Bußgeld: Vollstreckungsbescheid als nächste Sanktion

Was passiert wenn man bußgeld nicht bezahlt
Sie haben das Bußgeld nicht gezahlt? Was passiert jetzt?

Wird ein Verwarngeld nicht gezahlt, bedeutet das für die Behörde in der Regel, dass Sie die Verwarnung nicht anerkennen. Die Frist einfach verstreichen zu lassen, ist in diesem Fall der übliche Vorgang.

Es folgt dann ein Bußgeldbescheid gegen den Sie Einspruch einlegen können. Anders als bei einem Verwarngeld ist es jedoch nicht empfehlenswert, auf ein Bußgeld auf dieselbe Art zu reagieren.

Um ein Bußgeld zu bezahlen, gibt es eine Frist. Wird diese überschritten, folgt eine Mahnung, die wiederum weitere Kosten mit sich bringt. Entscheidet sich der Betroffene, die Zahlung nicht zu tätigen, prüft in der Regel ein Gerichtsvollzieher die Zahlungsfähigkeit des Beschuldigten. Wird festgestellt, dass das Zahlen des Bußgeldes vom finanziellen Standpunkt ausgehend grundsätzlich möglich wäre, folgt ein Vollstreckungsbescheid. Die Zahlung des Bußgeldes wird dann zwangsvollstreckt.

Als gültige Reaktion auf einen Bußgeldbescheid wird auch ein Einspruch gegen die Geldbuße gewertet. Nur das konsequente Ignorieren der Zahlungsaufforderung der Behörde bringt Mahnungen und weitere Sanktionen mit sich.

Bußgeld nicht bezahlt: Droht eine Erzwingungshaft?

Was passiert wenn man bußgeld nicht bezahlt
Auf ein nicht gezahltes Bußgeld folgt eine Mahnung. Damit kommen weitere Kosten auf Sie zu.

Wer sowohl den Bußgeldbescheid als auch den Vollstreckungsbescheid ignoriert, bewegt sich in einem Bereich, der weit über eine Lappalie hinausgeht.

Es wird nun davon ausgegangen, dass Sie sich bewusst weigern, der Ihnen auferlegten Sanktion nachzukommen.

In diesem Fall ist dann auch eine Erzwingungshaft möglich. In § 96 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG) heißt es zur „Anordnung von Erzwingungshaft“:

(1) Nach Ablauf der in § 95 Abs. 1 bestimmten Frist kann das Gericht auf Antrag der Vollstreckungsbehörde oder, wenn ihm selbst die Vollstreckung obliegt, von Amts wegen Erzwingungshaft anordnen, wenn

  1. die Geldbuße oder der bestimmte Teilbetrag einer Geldbuße nicht gezahlt ist,
  2. der Betroffene seine Zahlungsunfähigkeit nicht dargetan hat (§ 66 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe b),
  3. er nach § 66 Abs. 2 Nr. 3 belehrt ist und
  4. keine Umstände bekannt sind, welche seine Zahlungsunfähigkeit ergeben.

Haben Sie den Bußgeldbescheid und den Vollstreckungsbescheid ignoriert, obwohl Ihre Zahlungsfähigkeit bestätigt wurde, sind die entsprechenden Parameter erfüllt und Sie müssen ggf. mit der Anordnung einer Erzwingungshaft rechnen. Diese kann je nach Sachlage zwischen sechs Wochen und drei Monaten liegen.

Wer ein Verwarn- oder Bußgeld nicht bezahlt und den Bescheid ignoriert, sollte sich diesen Schritt wohl überlegen. Häufig geht es dabei nicht um besonders viel Geld. Wird aus dem Bescheid aber ein Verfahren, lauern zusätzliche Kosten, die im Zweifelsfall lediglich dafür sorgen, dass Sie am Ende eine größere Summe zahlen müssen.

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Wie lange hat man Zeit Strafe zu bezahlen?

Ist der Bußgeldbescheid rechtskräftig, – also 14 Tage nach Ablauf der Einspruchsfrist – kommt eine weitere Frist zum Tragen: die Zahlungsfrist. Diese beträgt wiederum 14 Tage. Nach Ablauf dieser Zeit muss das veranschlagte Bußgeld inklusive Gebühren und Auslagen erstattet werden.

Was versteht man unter Bußgeld?

Ein Bußgeld ist eine Strafe, die man für einen Verstoß gegen eine Anordnung, ein Gebot oder Verbot bezahlen muss. Einen solchen Verstoß nennt man auch eine Ordnungswidrigkeit. Viele Bereiche des Lebens sind durch solche Anordnungen geregelt.

Was passiert wenn ich ein Knöllchen aus Holland nicht bezahlt?

Wird der Strafzettel aus Holland nicht bezahlt, sind die nationalen Behörden zur Eintreibung des Bußgeldes berechtigt, sofern dessen Höhe 70 Euro übersteigt. Eine Verjährung von Tatbeständen im Bußgeldkatalog existiert in den Niederlanden nicht.

Wie überweise ich Bußgeld?

Möchten Sie die Strafe bezahlen und überweisen das Bußgeld an die Behörde, müssen Sie dieses stets angeben, damit die Zahlung auch wirklich Ihnen zugeordnet werden kann. Müssen Sie den Führerschein für eine bestimmte Zeit abgeben, ist dies bei der zuständigen Behörde zu erledigen.