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Fischregen in Singapur in der Beschreibung von Einheimischen Der Begriff Tierregen bezeichnet ein seltenes meteorologisches Phänomen, bei dem (oft flugunfähige) Tiere vom Himmel „regnen“. Hierüber liegen historische Berichte und moderne Belege aus vielen Ländern der Welt vor. Eine Hypothese, die zur Erklärung des Phänomens angeboten wurde, ist, dass starke Winde über Wasser in der Lage sein können, Lebewesen wie Fische oder Frösche aufzunehmen und mehrere Kilometer weit zu transportieren.[1] Allerdings wurde dieser primäre Aspekt des Phänomens nie beobachtet oder wissenschaftlich überprüft. Die Tiere, die offenbar am häufigsten vom Himmel regnen, sind Fische, Frösche und Vögel (in dieser Reihenfolge). Manchmal überleben die Tiere den Sturz, was vor allem bei Fischen darauf hindeutet, dass der Transport nur von relativ kurzer Dauer ist. Mehrere Zeugen von Froschregen beschreiben die Tiere kurz nach dem Ereignis als erschreckt, aber gesund und mit relativ normalem Verhalten. Bei manchen Ereignissen sind die Tiere jedoch gefroren oder sogar vollständig mit Eis umhüllt. Es gibt auch Beispiele, bei denen der Niederschlag nicht aus vollständigen Tieren, sondern aus zerkleinerten Körperteilen bestand. Viele Fälle treten unmittelbar nach Stürmen mit starken Winden und insbesondere in Verbindung mit Tornados auf. Es gibt auch unbestätigte Fälle, in denen Tiere bei schönem Wetter und in Abwesenheit von starken Winden oder Wasserhosen herabgeregnet sein sollen. Tierregen (ebenso wie Regen von Blut oder blutähnlichem Material und ähnliche Anomalien) spielt eine zentrale Rolle in den erkenntnistheoretischen Schriften von Charles Fort, vor allem in seinem Buch The Book of the Damned (deutsch Das Buch der Verdammten). Fort sammelte Berichte solcher Ereignisse und verwendete sie sowohl als Beleg als auch als Metapher für einen Angriff auf die wissenschaftliche Methode. Die etymologische Herkunft des englischen Idioms „Es regnet Katzen und Hunde“ ist ungewiss, und es gibt keine belegten Bezüge zum Tierregen-Phänomen. Erklärungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tornados können Tiere in die Luft heben und mehrere Kilometer weit transportieren Der französische Physiker André-Marie Ampère war einer der ersten Wissenschaftler, der Tierregen ernsthaft untersuchte. Seine Hypothese, Froschregen zu erklären, wurde schließlich von anderen Wissenschaftlern verfeinert. In einem Vortrag vor der Société des sciences naturelles schlug Ampère vor, dass gelegentlich Frösche und Kröten in großer Zahl die Landschaft durchstreifen und dass heftige Winde sie aufnehmen und über große Entfernungen transportieren könnten.[2] Ein jüngerer wissenschaftlicher Erklärungsansatz wurde auf Basis von Wasserhosen entwickelt. Diese Tornados über Wasser sind in der Lage, Objekte und Tiere zu erfassen, in die Luft zu heben und auf relativ große Höhen zu heben. Die Winde sind dann fähig, die Tiere über verhältnismäßig weite Strecken zu befördern und dennoch in lokal konzentrierter Weise wieder abzusetzen. Genauer gesagt sind einige Tornados in der Lage, den Inhalt eines Teiches vollständig aufzusaugen und das Wasser mitsamt den Tieren in einiger Entfernung in Form eines Tierregens fallen zu lassen.[3] Diese Hypothese wird durch die Art der gefundenen Tiere gestützt (sie sind meist kleine, leichte Wasserbewohner),[4] und sie deckt sich auch mit der Beobachtung, dass einem Tierregen oft ein Sturm vorangeht. Die Theorie erklärt jedoch nicht, warum solche Vorfälle oft nur eine einzige Tierart betreffen, statt einer ganzen Gruppe von Arten ähnlicher Größe, die gemeinsam im gleichen Gebiet vorkommen. Doppler-Radarbild zeigt die Kollision einer Fledermausgruppe im Flug mit einem Gewitter über Texas. Die rote Farbe zeigt die in den Sturm fliegenden Tiere. Im Falle von Vogelregen ist es insbesondere während des Vogelzugs vorstellbar, dass ein Schwarm im Flug in einen Sturm gerät. Die Veranschaulichung rechts zeigt, wie ein Schwarm Fledermäuse von einem Gewittersturm in Texas überrascht wird.[5] Die Fledermäuse befinden sich in der roten Zone aus Luftmassen, die sich von der Radarstation wegbewegen. Im rechten Bild geraten sie in eine Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind (grün), einer sogenannten Superzelle. Solche Ereignisse können beim Vogelflug leicht eintreten. Bisweilen wurden Berichte außergewöhnlicher Fischregen wissenschaftlich angezweifelt. Ein Beispiel ist ein Fischregen, der 1861 in Singapur stattfand. Der französische Naturforscher Francis de La Porte de Castelnau erklärte, dass der vermeintliche Regen während einer Migration von Froschwelsen stattfand, die in der Lage sind, sich über Land von einer Pfütze zur nächsten fortzubewegen.[6] So argumentierte er, dass das Auftreten der Fische auf dem Boden unmittelbar nach einem Regen leicht zu erklären sei, da diese Tiere sich üblicherweise nach Regen und auf feuchtem Untergrund fortbewegten. Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste stellt eine Auswahl von Tierregen-Ereignissen dar: Fische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frösche und Kröten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Andere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Literatur und Popkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Es regnet Katzen und Hunde“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine englische Karikatur aus dem 19. Jahrhundert illustriert den Satz „Es regnet Katzen und Hunde“ (und auch „Mistgabeln“) Das englische Idiom It is raining cats and dogs (deutsch: „Es regnet Katzen und Hunde“) bezeichnet einen besonders starken Regen. Die etymologische Herkunft des Satzes ist unbekannt und nicht sicher auf Tierregen zurückzuführen.[28] Dieser Satz – zum Teil mit Iltissen (englisch: polecats) anstelle von Katzen – ist seit mindestens dem 17. Jahrhundert überliefert.[29][30] Eine Reihe von eher unwahrscheinlichen volkstümlichen Etymologien wurden angeboten, um die Herkunft zu erklären:
Möglicherweise existiert keine logische Erklärung; der Satz könnte schlicht aufgrund seines sinnentleerten Humors entstanden und verwendet worden sein, wie dies auch bei ähnlichen Ausdrücken der Fall ist („es regnet Mistgabeln“ und so weiter). Zahlreiche Sprachen verwenden ähnlich bizarre Bezeichnungen für schweren Regen:[32][33]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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