Was machen hunde wenn sie schmerzen haben

Hunde verbergen ihre Schmerzen von Natur aus. Das liegt daran, dass der Hund vom Wolf abstammt. Zeigt ein Wolf Schwäche, macht es ihn verwundbar. Wie Du aber trotzdem erkennst, dass Dein Hund Schmerzen hat, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was machen hunde wenn sie schmerzen haben
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Schade dass ich dieses Produkt nicht schon früher entdeckt habe. Auch Freunde merken den Erfolg und begrüßen meine Hündin mit den überraschten Worten: Wow Amy! So kenn ich dich ja gar nicht. Wie ein junger Hund 😀

Verena Wörister

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Krankheit, Verhalten, Schmerz, Körpersprache - Update [12/07/21]

  • Hunde empfinden Schmerzen ebenso wie Menschen
  • Sie drücken diese in ihrer Körpersprache und ihrem Verhalten aus
  • In der freien Natur glit das Prinzip, Schmerzen nach Möglichkeit nicht zu zeigen. Wer Schmerzen zeigt, vermittelt Schwäche
  • Das kann einen Ausschluss aus dem Rudel zur Folge haben und den Tod  bedeuten
  • Daher zeigen auch unsere Hunde erst sehr spät, dass sie Schmerzen haben 

1. Wie Schmerz entsteht:

Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers auf einen äußeren Reiz:

  1. Durch Schädigung des Gewebes werden in feinen Nervenden, den Schmerzrezeptoren, Reize ausgelöst, die an das Rückenmark weitergeleitet werden.
  2. Im Rückenmark entsteht ein Signal, das sofort an den betroffenen Körperteil weitergeleitet wird.
  3. Gleichzeitig werden die Schmerzsignale in chemische Botenstoffe umgewandelt, die über Leitungsbahnen in das Gehirn gelangen.
  4. Im Zwischenhirn und Endhirn entsteht die bewusste Schmerzempfindung.
  5. Endorphine werden ausgeschüttet, um den Schmerz zu verringern. 
  6. Schmerz kann akut oder chronisch auftreten. 
  7. Das Gehirn ist auch in der Lage, Schmerz für Lernprozesse zu verwerten.
  8. Schmerzauslösende Situationen werden zukünftig so gut wie möglich vermieden.

2. Wie Hunde Schmerzen ausdrücken: 

  • Hunde können nicht mit Worten ausdrücken, dass sie Schmerzen haben.
  • Sie zeigen Schmerz mittels unterschiedlicher Körpersignale. (Mit Körpersprache und Verhaltensänderungen und nur im absoluten Notfall mit Lauten)
  • Daher  reagieren unsere Vierbeiner auch mit Veränderung ihres Verhaltens auf schmerzhafte Situationen.

Dabei gibt es große individuelle Unterschiede. Die Reaktionen können von Hyperaktivität bis Aggressivität reichen.

3. Die 10 häufigsten Schmerzsignale:

  1. Schonhaltung
  2. Hecheln bei geringen Belastungen
  3. Verminderte Bewegungsfreudigkeit
  4. Steife Bewegungen am Morgen
  5. Unruhe
  6. Kurzes Aufschreien
  7. Fressunlust
  8. Benagen und Belecken von Körperteilen
  9. Zurückweichen vor der streichelnden Hand
  10. Knurren und Schnappen

4. Achtung Schmerzgedächtnis!

Das Schmerzgedächtnis hält lange an. Auch wenn die Ursache für die Schmerzempfindung bereits beseitigt ist, kann Ihr Hund in bestimmten Situationen aus Angst vor Schmerzen weiter übersteigerte Reaktionen zeigen.

Wie Sie erkennen, ob somatische oder organische Erkrankungen die Ursache für Verhaltensveränderungen sind:

  • Die Änderung des Verhaltens tritt plötzlich auf
  • Aggressionen sind nur zeitweise erkennbar
  • Ihr Tier reagiert auf Berührungen aggressiv
  • Eine schmerzhafte Erkrankung wurde von einer Tierärzt*in diagnostiziert
  • Das Verhaltensproblem ist in kein übliches Schema einzuordnen. (Lassen Sie sich von einer HundetrainerIn beraten, wenn Sie diesbezüglich unsicher sind. Hier geht es zum pettrainers Verzeichnis für Österreich)

5. Welche Formen von Aggression unterschieden werden:

5.1 Natürliche Aggression:

Jagen und Erlegen von Beutetieren zählt während des Lebens in freier Wildbahn zu der überlebenswichtigen, natürlichen Aggression. Auch für Rangordnungskämpfe wird ein gewisses Aggressionspotential benötigt.

5.2 Übersteigerte Aggression:

Als pathologische Aggression wird Angstbeißen durch Unsicherheit, oder stark übersteigertes Territorialverhalten bezeichnet.

5.3 Schmerzbedingte Aggression:

Hier handelt es sich eigentlich um kein aggressives Verhalten. Der Hund gibt durch Knurren oder Schnappen zu erkennen, dass er Berührungen als unangenehm und schmerzhaft empfindet.

Auch organische Krankheiten, wie [Mehrwissen auf petdoctors.at: Bei plötzlichen Stimmungsschwankungen: Schilddrüsenwerte T3, T4 & TSH Wert checken"] und andere Störungen des Hormonstoffwechsels, können „aggressives Verhalten“ verursachen.

Bei Erkrankungen der Leber funktioniert die Entgiftung des Körpers nicht mehr.  [Mehrwissen auf petdoctors.at: "1.500 verschiedene Aufgaben: die Leber ist das Kraftwerk des Körpers"]  Giftstoffe gelangen über die Blutbahn in das Gehirn und verursachen Veränderungen des Verhaltens.

Auch ein erhöhter Zuckerspiegel bei Diabetes mellitus[Mehrwissen auf petdoctors.at: Zuckerkrank: 15 Symptome an denen Sie Diabetes mellitus erkennen."] kann zu Verhaltensänderungen führen.

Tumoren im Gehirn verursachen eher selten Aggressionen. Die meisten Hunde ziehen sich zurück und werden ruhiger.

Verformungen des Schädels bei brachycephalen Hunderasse [Mehrwissen auf petdoctors.at: "Brachycephales Atemsyndrom: 90% der Hunde profitieren von einer Operation"] und Ausbildung einer Syrinx (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Rückenmark) führen aufgrund von Schmerzen zu Abwehrbewegungen beim Streicheln des Kopfes.

Auch ungeeignetes Futter kann aggressives Verhalten auslösen. Enthält das Futter zu viel Energie und Eiweiß, wird die Leber überlastet. Das Übermaß an Energie wird von dem Hund in Form von Aggression ausgelebt. [Mehrwissen auf petdoctors.at: "4 Tipps wie Sie gutes artgerechtes Hundefutter erkennen."]

6. Therapie bei Schmerzen:

Zuerst muss die Ursache für den Schmerz durch eine Untersuchung in der Tierarztpraxis abgeklärt werden.

  1. Eine Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Schmerz wird getroffen.
  2. Anschließend wird das geeignete Medikament für Ihren Hund ausgewählt.
  3. Um das Schmerzgedächtnis zu löschen, können Akupunkturbehandlungen durchgeführt werden.
  4. Schmerzhafte Zustände können auch mit Hilfe von Homöopathie, Phytotherapie und physikalischen Therapien gelindert werden.
  5. ACHTUNG: Schmerzmittel für Menschen dürfen Hunden nur nach Rücksprache mit einer Tierärzt*in verabreicht werden, da schwere Nebenwirkungen auftreten können.

7. Regelmäßig durchgeführte Untersuchungen können Bissattacken vermeiden.

Lassen Sie Ihren Hund in regelmäßigen Abständen von Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt untersuchen. Achten Sie auf plötzliche Verhaltensänderungen Ihres Hundes, um schmerzhafte Erkrankungen oder Störungen des Stoffwechsels schnell zu erkennen.

Wie verhalten sich Hunde wenn es ihnen nicht gut geht?

Verändert sich die Atmung deines Hundes, also atmet er plötzlich ganz flach oder hechelt er, ist auch dies ein deutliches Anzeichen dafür, dass es ihm nicht gut geht. Hast du das Gefühl, dass es deinem Hund nicht gut gehen könnte, dann schau ihm am besten in die Augen.

Wie kann ich meinem Hund bei Schmerzen helfen?

Welche Schmerzmittel darf ich meinem Hund verabreichen? Zu den rezeptfreien Schmerzmitteln für deinen Hund gehören Traumeel, Arnica D6 Globuli, Buscopan. Verschreibungspflichtige Schmerzmittel sind Novalgin oder Metacam. Diese solltest du immer nach Absprache mit deinem Tierarzt verabreichen.