Was kann man Ende Juli säen?

Wenn alles gut gelaufen ist, gibt es im Garten oder auf dem Balkon derzeit einiges zu ernten. Und damit wieder freien Platz für neue Pflanzen.

Wenn Sie die Befürchtung haben, dass es für die Aussaat bereits zu spät ist, irren Sie sich: Auch Juli – und sogar im August – gibt es noch jede Menge Gemüsesorten, Kräuter und Sommerblumen, für die jetzt genau die richtige Zeit zur Aussat ist.

Aussaatkalender: Welche Pflanzen kann ich im Sommer säen?

Jetzt gibt es garantiert keine Nachtfröste mehr, d.h. ab Juni und Juli ist die richtige Zeit, um kälteempfindliche Pflanzen direkt ins Freiland zu säen.

Vor allem bei schnell wachsenden Gemüsesorten wie Möhren, Radieschen und Salat ist jetzt ein guter Zeitpunkt für die Aussaat. In unserer Übersicht finden Sie eine große Auswahl an Gemüsesorten, Kräutern und Sommerblumen, die Sie jetzt optimal aussäen können.

Wichtig ist bei der Sommeraussaat, dass Sie die Samen und später die Jungpflanzen regelmäßig gießen, damit die Erde nicht vollständig austrocknet. Die Temperaturen im Sommer sind hoch und die kleinen Pflanzen vertrocknen leider oft schneller, als man reagieren kann. Deshalb an heißen Tagen morgens und abends gießen. Wichtig dazu:

  • Gießen Sie am besten früh morgens und abends, keinesfalls in der Mittagshitze. Da verdunstet das Wasser zu schnell.
  • Grundsätzlich gilt: Immer die Erde gießen, nicht auf die Blätter der Keimlinge.
  • Achten Sie darauf, dass die Samen beim Gießen nicht weggeschwemmt werden.
  • Verwenden Sie kein kaltes, sondern besser lauwarmes Wasser.

    Was kann man Ende Juli säen?

    Viele Gemüsesorten lassen sich auch im Juli noch aussäen. (Foto: Shutterstock / Igor Zoiko)

    Tipp: Achten Sie bei der Wahl des Saatguts darauf, dass es sich für die Ganzjahres-Freilandkultur eignet. Manche Samen sind speziell für die Aussaat im Frühjahr oder Herbst konzipiert.

    Aussaatkalender Juli

    Für die Aussaat im Juli eignet sich dieses Gemüse:

    • Blumenkohl (Wintersorte)
    • Bohnen
    • Brokkoli
    • Chinakohl
    • Endivien-Salat
    • Erbsen
    • Feldsalat
    • Fenchel
    • Frühlingszwiebel
    • Kohlrabi (später können Sie auch die Kohlrabi-Blätter ernten und verwerten)
    • Kräuter wie Schnittlauch, Dill, Petersilie, Pfefferminze, Thymian
    • Mangold
    • Möhren (Sommersorten)
    • Radicchio-Salat
    • Radieschen
    • Rettich
    • Rote Beete
    • Rucola
    • Sellerie
    • Spinat
    • Zwiebel

    Blumen, die Sie im Juli aussäen können

    • Bartnelke
    • Goldlack
    • Hornveilchen
    • Lupinen
    • Portulak
    • Stiefmütterchen
    • Vergissmeinnicht
    • Wunderblume

      Vier Gründe, warum Bio-Samen besser sind als herkömmliche Samen

      1. Beim Anbau der Mutterpflanzen für biologisches Saatgut werden keine chemischen Pflanzenschutzmittel und künstlichen Düngemittel eingesetzt.
      2. Herkömmliche Samen werden oft chemisch behandelt, um sie haltbarer zu machen.
      3. Konventionelle Samen sind oft nicht samenfest, d.h. sie gehen nur einmal auf und sind nicht natürlich vermehrbar. Aus diesen Pflanzen lassen sich keine Samen für die nächste Saison gewinnen.
      4. Herkömmliches Saatgut ist häufig gentechnisch verändert.
      5. Bio-Samen erhalten die genetische Pflanzenvielfalt. Bio-Betriebe setzen sich häufig für den Erhalt alter Sorten ein.

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      Erstellt: 27.06.2018Aktualisiert: 27.06.2018, 14:06 Uhr

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      Was kann man Ende Juli säen?

      © Pixabay/CC0 Creative Commons

      Halbzeit im Garten: Ein guter Zeitpunkt, um Unkraut zu entfernen, kranke Pflanzen zu entsorgen und den Küchengarten noch einmal neu zu bestücken.

      In diesen Tagen lichten sich im Gemüsebeet schon manche Reihen und nach den ersten Aussaaten im Frühjahr ist wieder Platz, damit bis zum Herbst und in den Winter hinein durchgehend frisches Gemüse geerntet werden kann.

      Bei den Folgekulturen sollte man unbedingt darauf achten, ob sich die gewünschten Sorten für den mittelfrühen bzw. späten Anbau eignen. Sind doch zum Beispiel bei Salat, Spinat, Radieschen oder Erbsen frühe und spätere Sorten im Angebot. In jedem Fall können Porree und Winterkohl jetzt für die Herbsternte gepflanzt werden, dagegen kann man sich mit dem Säen von winterhartem Feldsalat noch bis September Zeit lassen.

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      Höchste Zeit für Hülsenfrüchte

      „Für Busch- und Stangenbohnen wird es aber im Juli höchste Zeit“, sagt Dieter Levin-Schröder, Gartenberater an der Gartenakademie Kassel beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Die wärmeliebenden Hülsenfrüchte (Leguminosen) sind nicht nur gesund, sondern haben auch die wunderbare Eigenschaft, Luftstickstoff im Boden zu binden, was dessen Fruchtbarkeit und Humusbildung sehr verbessert. 

      Problemlos aussäen lassen sich jetzt noch mittelfrühe Bohnen, Erbsen, Radieschen, Rucola sowie Rettich, Rote Beete und Salat, etwa Endivie, Pflücksalat oder Radicchio. Auch Spinat für die Herbsternte ist noch möglich. Bei den Kräutern ist es für Petersilie zwar im Juli schon recht spät, aber Dill, Koriander und Rucola treiben noch gut aus. Wer lieber auf vorgezogene Jungpflanzen aus der Gärtnerei zurückgreift, hat noch mehr Möglichkeit, die Lücken in den Beeten neu zu bestücken: Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Lauch und Kohlrabi sowie Steckrüben, Wirsing und Rosenkohl können im Juli gepflanzt werden.

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      Mischkultur statt Monokultur

      Empfehlenswert ist jetzt ein Fruchtwechsel (siehe unten) im Gemüsebeet. Dabei achtet man darauf, keine Gewächse aus der gleichen Pflanzenfamilie nacheinander zu säen oder zu pflanzen. Im Idealfall werden Pflanzen nur alle drei bis vier Jahre an derselben Stelle angebaut, um ein Auslaugen des Bodens zu vermeiden und das Erdreich nicht einseitig zu belasten. Bei Monokultur drohen im schlimmsten Fall laut Schröder-Levin nicht nur Mindererträge, sondern Wuchsdepression und hartnäckige Bodenkrankheiten wie Pilze, Kohlhernie und Braunfäule.

      Eine gute Alternative ist laut Levin-Schröder die Mischkultur im Beet, also das gleichzeitige, reihenweise Nebeneinander verschiedener (stark- und schwachzehrender) verträglicher Gemüsearten. Die Vorteile: Unterschiedliche Bodentiefen werden von den Wurzeln erschlossen und Nährstoffe besser genutzt, die flächige Bodenbedeckung verhindert ein Austrocknen.

      Zudem können Nachbarn sogar voneinander profitieren: So hilft Basilikum neben Tomaten, Gurken und Kohl gegen Mehltau und weiße Fliege, schützen Zwiebeln die Erdbeeren und Möhren gegen Pilzkrankheiten und Spinnmilben und vergrault Rosmarin den Kohlweißling und die Möhrenfliege.

      LLH-Gartentelefon: Garten: Telefon 05 61 / 72 99-37 7, montags bis freitags 9 bis 11 Uhr, mittwochs 14 bis 16 Uhr.

      Hintergrund: Fruchtwechsel

      Starkzehrer haben einen hohen Nährstoffbedarf: Dazu gehören viele Kohlsorten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, aber auch Kürbis, Tomaten und Paprika. 

      Zu den Mittelstarkzehrern gehören Grünkohl und Chinakohl, Kohlrabi, Sellerie, Fenchel, Möhren, Endiviensalat, Eissalat, Kartoffeln, Gurken, Mangold, Spinat, Stangenbohnen und Porree. 

      Als Schwachzehrer gelten Buschbohnen, Erbsen, Kopfsalat, Feldsalat, Rettich, Radieschen, Zwiebeln und Spargel. Sinnvoll ist es, den Gemüsegarten in vier Bereiche einzuteilen, auf denen Stark- und Schwachzehrer abwechseln. Nur Dauerkulturen wie Erdbeeren werden gesondert gepflanzt. Die „Vierfelderwirtschaft hat sich schon im Mittelalter bewährt. Auch Mischkultur ist eine erprobte Methode, Schädlinge ohne Gift fernzuhalten, empfiehlt Nabu-Gartenexpertin Marja Rottleb: „So gedeihen Erdbeeren gut neben Knoblauch, Kartoffeln neben dicken Bohnen und Möhren mögen Lauch.“

      Was kann man Ende Juli säen?

      Platz für Folgekulturen: Mancher Salat ist schon abgeerntet, die frei gewordenen Stellen im Gemüsebeet kann man neu bepflanzen oder noch mal aussäen. © Foto: Panthermedia.net/SigbertGeorgi

      Buchtipp: Einmal Gemüse pflanzen und dauernd ernten

      In jedem Jahr der gleiche Aufwand: Beet vorbereiten, Gemüsepflänzchen aussäen, pikieren, umpflanzen und mit etwas Glück irgendwann ernten. Warum nicht mal mehrjähriges Gemüse ausprobieren? Einmal pflanzen, dauernd ernten. Wie und vor allem in welcher Lage man ein Dauernutzgartenbeet anlegt und welche vergessenen oder kaum (mehr) bekannten Gemüsesorten es sich für die Naturküche zu entdecken lohnt, beschreiben die Franzosen Philippe Collignon und Bernard Bureau sehr anschaulich und mit vielen Praxistipps. 

      Vor allem Gärtner mit Lust auf Experimente dürften an den vorgestellten Exoten ihre helle Freude haben. Da gibt es märchenhafte Schätze zu entdecken wie etwa die in allen Teilen essbare Rapunzel-Glockenblume: Ihre knackigen weißen Wurzeln ähneln dem Rettich, die Blätter mischt man unter den Salat. Suppenliebhaber werden ihr Glück mit Ackerlauch, Staudenkohl, Pastinaken und Estragon sowie Oka-Knollen, Berg-Lauch, Berg-Sauerampfer und Etagen-Zwiebeln probieren. Gemüsefans dürften an Knollenziest, Amerikanischer Erdbirne, Zucker-Merk (Süßwurzel) und Knolliger Kapuzinerkresse ihre Freude haben. 

      Zu jeder Pflanze gibt es eine kurze Historie sowie eine Anleitung für Anbau, Verwendung (welche Teile geerntet werden) und Zubereitung. 

      Philippe Collignon, Bernard Bureau: Mehrjähriges Gemüse – Einmal pflanzen, dauernd ernten, Ulmer 2018, 160 Seiten, 120 Farbfotos, ISBN 978-3-8001-0297-6, Preis 19,90 Euro.

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      Welches Gemüse kann man im Juli August noch Pflanzen?

      Problemlos aussäen lassen sich jetzt noch mittelfrühe Bohnen, Erbsen, Radieschen, Rucola sowie Rettich, Rote Beete und Salat, etwa Endivie, Pflücksalat oder Radicchio. Auch Spinat für die Herbsternte ist noch möglich.

      Was kann man im August noch säen?

      Auch im August können Sie noch neu säen, dafür eignet sich folgendes Gemüse:.
      Blumenkohl (Wintersorte).
      Bohnen..
      Chinakohl..
      Feldsalat..
      Kohl (Winterernte).
      Kohlrabi..
      Kräuter (z.B. Petersilie, Dill).
      Mairüben..

      Was kann man im Juli noch ins Hochbeet säen?

      Auch viele nicht ganz so schnell wachsende Gemüse lassen sich im Juli noch anbauen, sofern Sie vorgezogene Jungpflanzen ins Beet setzen. So lohnt sich das Anpflanzen von Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Grünkohl, Endivie, Lauch sowie Fenchel für eine späte Herbsternte noch.

      Kann man Erbsen noch im Juli säen?

      Erbsen können ebenfalls Anfang Juli noch ausgesät werden. Sie sind als Hülsenfrüchte in der Lage auch Starkzehrern, wie Gurken, Zucchini, Brokkoli, Kürbissen, Mais oder frühen Tomaten, etwa Cocktail oder Beerentomaten zu folgen.