Was ist der Unterschied zwischen Fond und Bouillon?

Klar oder getrübt

Was ist der Unterschied zwischen Brühe, Bouillon und Fond?

Aktualisiert am 17.09.2022Lesedauer: 1 Min.

Kräftige Unterschiede: Abhängig von der Zusammenstellung der Zutaten und der Kochzeit entwickelt die Suppenbasis ihr Aroma. (Quelle: GMVozd/Getty Images)

Beim Kochen von Suppen kommt meist eine flüssige Basis zum Einsatz. Um dem Gericht die richtige Würze zu verleihen, gilt es auf ein paar Dinge zu achten.

Das Einkochen von Fleisch, Knochen oder Gemüse in Wasser bildet die Basis für würzige Suppen und Saucen. Doch worin unterscheiden sich Brühe, Bouillon und Fond?

Konsistenz und Zutaten machen den Unterschied

Für eine Brühe werden Zutaten bis zum Garwerden gekocht. Durchgesiebt ergibt sich daraus eine herzhafte, klare oder leicht getrübte Basis für eine Suppe, erklären Ernährungsexperten der Verbraucherzentrale Bayern.

Kocht man ausschließlich Fleisch und Knochen ein, etwa von Rind, Kalb, Lamm oder Geflügel, handelt es sich um eine Bouillon, die mit Eierstich, Nudeln oder Gemüse ergänzt werden kann.

Stark eingekochte Brühen werden dagegen Fond genannt. Meist reichen Fleischsäfte, die beim Braten, Dünsten und Schmoren entstehen, für die Herstellung größerer Mengen Soße nicht aus. Dann kann ein Fond als Grundlage für Soßen dienen, sagt Ernährungsexpertin Silke Noll.

Brühe einfach selbst herstellen

Und was sind fertige Konzentrate wie Brühwürfel oder gekörnte Brühe? Meist eine Mixtur aus Salz, Fett und Würzmitteln wie Hefeextrakt, Geschmacksverstärkern und Gewürzen. In der Regel enthalten sie kein oder kaum Fleisch oder Gemüse.

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Daher rät Noll, selbst zu kochen: Für eine Brühe gibt man die Zutaten bereits ins kalte Wasser und erhitzt sie bis zum Siedepunkt. Gesalzen wird zum Ende der Garzeit – sparsam.

Brühe, Bouillon, Fond, Fumet, Jus, Demi-Glace, Glace etc. Der Begriffsdschungel der klassischen französischen Küche ist riesig und undurchsichtig. Ich möchte hier den Unterschied zwischen diesen Begriffen erklären.

Alle obigen Begriffe haben eins gemeinsam: Es handelt sich um Flüssigkeiten, die Geschmack und Farbe von darin gekochten Lebensmittel annehmen und später entweder zu Fleisch serviert, als Saucengrundlage oder zum Kochen von anderen Lebensmitteln verwendet werden. Der grösste Unterschied besteht darin, wie stark die Flüssigkeit eingekocht wird.

Den genauen Unterschied festzustellen ist nicht ganz einfach. Die Begriffe werden häufig je nach Quelle verschieden verwendet.

Brühe ist eigentlich nichts anderes als Kochwasser. Kocht man also zum Beispiel Gemüse, ist das, was man danach abgiesst, eine Gemüsebrühe. Die Kochzeit ist daher eher kurz gehalten. Brühe ist sehr dünnflüssig. Sie kann aus Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten zubereitet werden. Eine Brühe kann sowohl einfach so, als auch mit Einlage oder gebunden als Suppe genossen werden.

 Geklärte Brühe wird Consommé genannt. 


Französische Bezeichnung für Brühe


Ein Fond ist einer Brühe ähnlich, wird aber viel länger gekocht. Meist wird ein Fond aus Knochen (bzw. Gräten bei Fischen und Schalen bei Meeresfrüchten) und Gemüse hergestellt. Auch reiner Gemüsefond ist üblich. Ein Fond ist kein Nebenprodukt wie die Brühe: Das darin gekochte Fleisch, Gemüse oder die Knochen werden richtig ausgekocht, sodass man sie später nicht mehr verwenden kann. Das Ziel ist also, möglichst viel Geschmack an die Flüssigkeit zu übertragen. Deshalb werden für Fond in der Regel auch Gemüsereste (Schnittreste, Schalen) und Fleischreste (Karkassen, Knochen, Knorpel, Gräten, Parüren) verwendet. Man möchte damit nichts verschwenden. Je nachdem, ob Knochen oder Fleisch zuerst noch geröstet werden, entsteht ein dunkler oder ein heller Fond. Fond dient meist als Grundlage oder zum Verfeinern von Saucen.

Wird manchmal auch als Brühe oder Jus bezeichnet


Französische Bezeichnung für Fisch-Fond

 Wird manchmal auch als Begriff für doppelt eingekochten Fischfond verwendet


Eine Glace ist ein sehr stark eingekochter (reduzierter) Fond. Typisch für die Glace ist, dass sie im ausgekühlten Zustand komplett fest und schnittfähig ist: Aufgrund der Gelatine, die aus den Knochen gekocht wurde. Der Fond wird dafür bis auf 1/10 reduziert. 

 Wird manchmal auch als Extrakt bezeichnet


Die Demi-Glace wird auf Französisch auch als die Königin der Saucen bezeichnet. Sie ist eine Klasse für sich und durch unterschiedliche Definitionen ergeben sich auch unterschiedliche Varianten. Einen separaten Beitrag dazu findest du hier.

 Wird manchmal auch  (fälschlicherweise) als Jus bezeichnet


Jus = Französisch für Saft. Damit ist in der Regel Bratensaft oder Fleischsaft gemeint. Also das, was beim Braten in der Pfanne oder im Ofen aus dem Fleisch austritt. Auch abgelöschter, abgelöster Bratensatz (am Pfannenboden angesammelte Röst- und Geschmacksstoffe), wird als Jus bezeichnet. Ebenfalls, wenn dieser anschliessend noch gebunden wird, z.B. mithilfe von Mehl, Stärke oder Butter. 

Wird manchmal auch als Fond bezeichnet


Da der Hauptunterschied der einzelnen Begriffe ihre Einkochzeit ist, kann man grundsätzlich auch aus dem einen das andere machen. Rührt man zum Beispiel eine Glace mit einer kleinen Menge Wasser an, wird daraus ein Fond. Gibt man diesem wiederum noch mehr Wasser bei, wird daraus eine Brühe.  

Brühe eignet sich besonders für Suppe. Dafür einfach beliebiges Gemüse oder Fleisch darin garen. Für Saucen ist sie weniger geeignet, da sie sehr dünn ist und eher wenig Geschmack hat. Brühe eignet sich  hervorragend, um Reis und Pasta darin zu kochen. So bietet es sich zum Beispiel an, Reis in Hühnchenbrühe zu kochen, wenn es zu Hühnchen serviert wird. Tortelloni, Tortellini und Ravioli werden traditionell in Brühe gekocht - und serviert. Dasselbe gilt für Risotto.

Fond wird meist für Saucen oder zum Verfeinern von Suppen verwendet. Für eine Rotweinsauce zum Beispiel, kann Rotwein zusammen mit zum Gericht passendem Fond eingekocht und anschliessend mit Butter gebunden werden. Ausserdem sind Fonds Bestandteil einiger Grundsaucen. Spanische Sauce (Sauce Espagnole) macht man zum Beispiel aus dunklem Kalbs- oder Rinderfond, der mit einer dunklen Mehlschwitze gebunden wird. Velouté hingegen wird aus hellen Fonds hergestellt, die mit heller Mehlschwitze gebunden werden. 

Auch Glace und Demi-Glace werden vorallem als Saucengrundlage oder zum Verfeinern von Saucen verwendet. Zum Beispiel für eine Bratensauce. Jus wird meist alleine als "Sauce" serviert - kann aber ebenfalls als Saucengrundlage dienen. 

Rezepte zum Thema Brühe, Fond etc.

Ist der Unterschied zwischen Brühe und Bouillon?

Eigentlich ist Bouillon nur das französische Wort für Brühe, im deutschsprachigen Raum wird der Begriff aber vor allem für eine Kraft- oder Knochenbrühe auf Rinderbasis benutzt. Kraftbrühe heißt sie deshalb, weil sie durch das Auskochen von Fleisch und Knochen mehr Nährstoffe als eine normale Brühe besitzt.

Kann man Fond als Suppe essen?

Ein Fond wird beispielsweise durch das Auskochen von Gemüse und Knochen gewonnen. Er kann dazu genutzt werden, Suppen und Saucen noch individueller werden zu lassen. Jedoch ist er nicht zum puren Verzehr geeignet.

Ist Rinderbrühe und Rinderfond dasselbe?

Ein Fond ist im Gegensatz zur Brühe nicht gesalzen, also nicht fertig, dafür aber eingekocht, also ein sehr intensiver Geschmacksträger. Brühen und Fonds sind im Handel als Fertigprodukt erhältlich, flüssig oder in Pulverform. Man kann sie aber auch sehr leicht selbst herstellen.

Kann man statt Fond auch Brühe nehmen?

Gemeinsam ist Fond, Brühe und Bouillon, dass ihre Basis immer Wasser ist, in dem Lebensmittel wie Fleisch, Knochen oder Gemüse gegart wurden, um es mit Geschmack und Fett anzureichern. Der große Unterschied liegt allerdings in der Kochzeit. Brühe wird eher kurz, ein Fond deutlich länger eingekocht.

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