Markus Wöhrer
Du möchtest dieses Profil zu deinen Favoriten hinzufügen?
Verpasse nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melde dich an, um neue Inhalte von Profilen und Bezirken zu deinen persönlichen Favoriten hinzufügen zu können.
- 27. April 2019, 23:44 Uhr
Maibäume sind schon im 13. Jahrhundert urkundlich belegt. Man begegnet ihnen in fast ganz Europa, aber auch außerhalb. Die Symbolik ist vieldeutig: Vertreibung der bösen Geister, Lob und Rüge für die Mädchen im Dorfe und Ehrenbezeigung für die Honoratioren. Doch ihre wirkliche Geschichte ist eine politische Geschichte. Der Maibaum war einst ein Hexenbaum. Bei den Hexenverfolgern des 17. Jahrhunderts, die überall und jederzeit, und besonders in der Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai, die Umtriebe der bösen Geister vermuteten, fand der Maibaum besondere Förderung. Der Stamm des Baumes musste dabei sorgfältig abgeschält sein, damit die „Hexen sich nicht unter der Rinde festsetzen“ können. Solcher Aberglauben war auch der Hauptgrund, dass das Maibaumsetzen von den Aufklärern des 18. Jahrhunderts häufig verboten wurde.
Brauchtum
An den zentralen Plätzen in fast jeder Gemeinde in Österreich wird am 1.
Mai der Maibaum, ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebensfreude, aufgestellt. Das Aufstellen des mächtigen Baumes, geschmückt mit grünem Kranz bzw. Kränzen und bunt wehenden Bändern, ist in ganz Österreich gebräuchlich. Im Jahr 1466 wurde der festliche Baum in Österreich erstmalig belegt. Rund um das Maibaumaufstellen gibt es zahlreiche Traditionen.
Welcher Baum wird zum Maibaum
Ursprünglich wurde die Birke zum traditionellen Baum Anfang Mai erkoren, weil diese als erster Baum
aus ihrer Winterstarre erwacht. Die Birke gilt außerdem als Symbol für Kraft und Anmut, Lebenswillen und Trost, Licht sowie Heiterkeit. Heutzutage wird auch gerne die Fichte verwendet. Sie treibt im Wonnemonat Mai aus und gilt als festliches Symbol für die Ankunft des Lichtes wie der Wärme.
Das Baumfällen
Der Baum wird traditionell in der Walpurgisnacht geschlagen. Er muss jedoch so fallen, dass die Spitze unbeschädigt bleibt. Unmittelbar nach dem Fällen wird der Baum geschäpst
(entastet und entrindet) und glatt gehobelt, damit sich die Maibaumkraxler nicht verletzen.
Das Maibaum-Stehlen
In der Nacht zum 1. Mai muss der Baum streng bewacht werden. Ein alt eingesessener Brauch ist nämlich das Maibaumstehlen. Meist versuchen Gruppen benachbarter Gemeinden, den Baum des jeweils anderen Ortes zu stehlen. Der Tradition nach wird der gestohlene Maibaum mit größeren Mengen an Bier ausgelöst.
Das Maibaum-Aufstellen
Gelingt es den Baum
erfolgreich zu bewachen, so kann am 1. Mai das Aufrichten, häufig auf dem Dorfplatz, beginnen. Ein ungeschriebenes Gesetz schreibt vor, dass das Aufstellen allein mit Muskelkraft und mit Hilfe von Stangen zu geschehen hat.
Das Maifest
Am 1. Mai findet dann ein großes Dorffest mit Musik, Tanz, Essen und Kinderprogramm statt. Im Rahmen dieser Feiern können sich beim Maibaum-Kraxeln die Jugendlichen in Kletterwettkämpfen messen.
Die Maibaum-Versteigerung
Vielerorts
wird der Baum auch versteigert. Jeder kann den Baum ersteigern. In den meisten Orten muss dieser jedoch bis zum Erntedankfest im Herbst stehen bleiben.
UP TO DATE BLEIBEN
Die Aufstellung eines Maibaums ist weit verbreitet. Die Bedeutung dieses Brauchs geht sehr weit zurück, wobei die Forschung verschiedene Ursprünge ausfindig gemacht hat, die, obwohl zum Teil umstritten, durchaus plausible Erklärungen darstellen und in diesem Artikel aufgelistet sind. Am 1. Mai wird in vielen Bundesgebieten ein Maibaum aufgestellt. Diese Tradition wird vor allem in …Es gibt mehrere Bedeutungen der Maibaumaufstellung
Das Brauchtum lebt und ist vielschichtig
Weiterlesen:
- Maibaum kaufen - so geht`s
- Birke fällen zum Ersten Mai - was Sie beim Maibrauch beachten sollten
- Maibaum für die Freundin gestalten - so geht's im Kleinformat für den Balkon
- Wie Europa Karneval erlebt - Höhepunkte und Besonderheiten
- Übersicht: Alles zum Thema Baumkunde
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?