Was gibt es Neues im Fall der vermissten Rebecca?

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Erstellt: 14.10.2021Aktualisiert: 14.10.2021, 07:50 Uhr

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Was gibt es Neues im Fall der vermissten Rebecca?

Rebecca Reusch wird bereits seit mehr als zwei Jahren vermisst. © Polizei Berlin/dpa

Rebecca Reusch aus Berlin gilt noch immer als vermisst. Nun sind neue Details zur Auswertung von Videos bekannt geworden.

Berlin – Seit über zwei Jahren wird sie vermisst: Rebecca Reusch aus Berlin. Es ist einer der bekanntesten Vermisstenfälle in Deutschland. Immer wieder macht der Fall mit neuen Details Schlagzeilen. Was aus der damals 15-Jährigen wurde, die im Februar 2019 verschwand, weiß niemand. Ihre Mutter gibt die Hoffnung allerdings nicht auf, Rebecca noch lebend zu finden. Jetzt meldet sich der Staatsanwalt mit neuen Informationen.

Die letzte Spur führte zum Haus ihrer älteren Schwester, in dem sie nach den bisherigen Erkenntnissen die Nacht vor ihrem Verschwinden verbracht hatte. Am nächsten Tag sollte sie eigentlich mit dem Bus in die Schule fahren – dort kam sie aber nie an.

Die Kriminalpolizei ermittelt in alle Richtungen – bisher ohne eindeutigen Erfolg. So versuchten die Kriminalbeamten, Rebecca Reusch mithilfe ihrer Handydaten auf die Spur zu kommen. Das Ergebnis: Nach einigen letzten Nachrichten an Schulfreunde wurde ihr Handy noch im Haus der Schwester abgeschaltet. Die Standortdaten gaben also keinen Hinweis darauf, ob sie das Haus lebend verließ.

Rebecca Reusch vermisst – Staatsanwaltschaft mit neuen Details der Ermittlungen

Augenzeugen berichteten zunächst, die Vermisste im Bereich einer Bushaltestelle gesehen zu haben. Diese Aussagen wurden inzwischen aber relativiert, wie Staatsanwalt Martin Glage gegenüber der Bild sagte. Denn auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera, die genau den genannten Bereich abdeckt, ist von Rebecca Reusch am Tag ihres Verschwindens nichts zu sehen. Auch auf den Videokameras in den Bussen ihres Schulweges war sie nicht zu sehen.

Diese Erkenntnisse stützen die Vermutung der Ermittler, dass Rebecca das Haus ihrer Schwester nie lebend verlassen habe. Was ist aber mit der Jugendlichen passiert? Die Polizei tappt weiterhin im Dunkeln. Ein Verdächtiger, der Schwager der Vermissten, wurde bereits zweimal festgenommen. Einen Beweis für seine Täterschaft bleibt aber aus – und dann gilt natürlich die Unschuldsvermutung. (spr)

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Drei Jahre sind inzwischen verstrichen. Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca. Damals war sie 15 Jahre alt, jetzt wäre sie 18 und erwachsen. Außer den Eltern hat kaum noch jemand Hoffnung, dass die junge Frau lebend wieder auftaucht. Natürlich beendet die zuständige Mordkommission im Berliner Landeskriminalamt ihre Ermittlungen nicht. Mord verjährt nicht und auch in Vermisstenfällen werden die Akten nicht endgültig geschlossen. Aber weiter gekommen ist die Kripo im vergangenen Jahr nicht. „Es gibt leider keine Neuigkeiten in dieser Sache“, teilte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mit - wie bereits vor einem Jahr.

Im vergangenen Herbst erzählten die Eltern von Rebecca noch einmal ausführlich in einer Dokumentation eines Privatsenders, wie der Abend vor dem Verschwinden und der Tag selber abliefen. Bekannt waren die Fakten bereits: Rebecca übernachtete bei ihrer Schwester im südöstlichen Stadtteil Britz in Berlin-Neukölln und schläft im Wohnzimmer. Der 27-jährige Mann der Schwester ist bei einer Feier und kommt erst am frühen Morgen zurück. Die Schwester geht sehr früh zur Arbeit

Die Mutter ruft Rebecca morgens an, um sie zu wecken, aber die geht nicht dran. Dann ruft die Mutter deren Schwager an, der Anruf wird weggedrückt. Kurz darauf ruft er zurück, geht ins Wohnzimmer und sagt, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kommt sie jedoch nicht an und auch nicht zurück nach Hause. Nachmittags meldet die Familie sie bei der Polizei als vermisst. Die Polizei wartet zunächst noch ab, vermisst gemeldete Teenager gibt es viele, die meisten tauchen sehr schnell wieder auf. Die Mutter kritisiert bis jetzt, dass die Polizei sie zunächst vertröstete. Nach einige Tagen veröffentlicht die Polizei allerdings eine Suchmeldung und ein Foto des Mädchens. Die Polizei und Helfer der Familie suchen intensiv die Umgebung des Wohnhauses der Schwester ab, finden aber nichts.

Dann fällt der Verdacht auf den Mann der Schwester, der am Morgen des 18. Februars alleine mit der Schülerin im Haus war. Die Polizei nimmt ihn zwei Mal fest und lässt ihn wieder frei. Er bestreitet, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Unterstützt wird er von Rebeccas Familie.

Die Mordkommission analysiert die Handydaten und befragt alle Familienmitglieder und weitere Zeugen. An einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft von 2020 änderte sich bis heute nichts: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass Rebecca das Haus des Schwagers nicht lebend verlassen hat. Sämtliche Alternativgeschehen (...) können wir nach den Ermittlungen ausschließen. Für ein freiwilliges Verlassen der häuslichen Umgebung gibt es überhaupt keine Hinweise.“ Ausgeschlossen werden könne auch eine Entführung aus dem Haus oder auf dem Weg zur Schule. Weder im Haus noch im Auto fand die Polizei Spuren eines Verbrechens.

Dass das Auto der Familie am 18. und 19. Februar auf der Autobahn zwischen Berlin und Polen erfasst wird, verstärkt den Verdacht, der auf dem Schwager lastet. Er hatte als einziger zu diesen Zeitpunkten Zugang zu dem Wagen, kann aber nicht erklären, warum er dort unterwegs war. Ein Zeuge sieht am Tag des Verschwindens ein Auto der gleichen Farbe im Wald südlich der Autobahn. Eine Frau berichtet später zwei Journalistinnen in einem Investigativ-Podcast, wie sie an demselben Tag in der Gegend einen auffälligen jungen Mann sah. Er sei aus dem Wald gekommen, habe sich ständig umgesehen und beim Bemerken der Beobachter schnell seine Richtung geändert und sei wieder verschwunden.

Die Zeugen meldeten sich damals bei der Polizei. Die suchte wochenlang mit einem Riesenaufwand Wälder und Seen südöstlich von Berlin nach der Leiche von Rebecca ab. Hunderte Polizisten, Spürhunde, Boote und Taucher waren im Einsatz. Rebecca blieb verschwunden. In dem Investigativ-Podcast kommen auch zwei Ex-Freundinnen des Schwagers zu Wort, die berichten, der junge Mann habe sie damals oft geschlagen, brutal verprügelt und auch eingesperrt, wenn es Streit gab. Angezeigt haben sie ihn nicht, die Vorwürfe sind der Polizei aber bekannt, wie Ermittler bestätigten.

Für die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft ist der Schwager weiterhin der mutmaßliche Täter. Nachweisen können sie ihm aber nichts. Der Verdächtige und seine Anwältin äußerten sich in den vergangenen Jahren nicht, auch auf Anfragen der dpa gab es keine Antwort. Eine Leiche fehlt weiterhin und ob sie jemals gefunden wird, ist angesichts der fortschreitenden Zeit höchst fraglich.

Was gibt es Neues im Fall der vermissten Rebecca?

Ist Rebecca aus Berlin gefunden worden?

Am 18. Februar 2019 jährt sich das Verschwinden der Schülerin bereits zum dritten Mal, noch immer fehlt von Rebecca jede Spur. Obwohl Ermittler noch immer davon ausgehen, dass der Teenager tot ist, konnte eine Leiche bislang nicht gefunden werden. Weiterhin hegen Ermittler jedoch einen Verdacht.

Wo ist Rebecca Reusch heute?

Der Vermisstenfall Rebecca Reusch behandelt das Verschwinden der damals 15-jährigen Schülerin Rebecca „Becci“ Reusch (* 21. September 2003) aus Berlin-Rudow im Berliner Bezirk Neukölln am 18. Februar 2019. Die Ermittler gehen inzwischen von einem Tötungsdelikt aus. Eine Leiche wurde bislang jedoch nicht gefunden.

Was ist mit dem Schwager von Rebecca Reusch?

Für die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft ist der Schwager weiterhin der mutmaßliche Täter. Nachweisen können sie ihm aber nichts. Rebecca Reusch gilt weiterhin als vermisst. Drei Jahre sind inzwischen verstrichen.

Wird Rebecca Reusch immer noch vermisst?

Vermisste Rebecca Reusch: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen - Anwalt der Familie äußert sich. Seit genau drei Jahren fehlt von Rebecca Reusch aus Berlin jede Spur, noch immer gilt das Mädchen als vermisst. Die Staatsanwaltschaft äußert sich nun, auch der Anwalt der Familie spricht.