Was braucht man um Digitalradio zu hören?

UKW-Radio-Module in Smartphones sind verbreitet, eingebaute DAB-Empfänger muss man noch mit der Lupe suchen

Quelle: dpa-tmn

UKW-Radio wird auf vielen Handys genutzt. Das technisch überlegene Digitalradio DAB+ landet dagegen bislang meistens nur über Umwege auf Smartphone und Tablet. Eine neue App schafft Abhilfe.

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Worum geht es

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  • Eine App schafft Abhilfe
  • Überblick über die verfügbaren Sender
  • DAB-Adapter zum Nachrüsten

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Ein UKW-Radio ist bei zahllosen Handys Standard: Einfach Kopfhörer einstecken, deren Kabel auch als Antenne dienen, und schon ist man empfangsbereit. Ganz anders sieht es zurzeit noch beim Digitalradio (DAB+) aus, das seit August 2011 bundesweit verbreitet wird.

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Erst im März hat LG mit dem Stylus 2 das nach eigenen Angaben weltweit erste Smartphone mit DAB-Modul vorgestellt. Davon abgesehen, sind Nachrüstlösungen meist die einzige Option, um digitale Radiosignale zu empfangen. Aber auch hier ist das Angebot noch sehr überschaubar.

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Quelle: Die Welt

„Wer oft unterwegs ist, ein Smartphone ohne UKW-Empfang besitzt, nur an Ortssendern interessiert ist und dabei nicht überall Zugriff auf WLAN-Netze hat, verbraucht unnötig Highspeed-Datenvolumen für das Hören von mobilen Internetradio-Stationen“, sagt Michael Fuhr vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“.

Eine App schafft Abhilfe

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Abhilfe schaffe eine noch relativ junge App: Wavesink verwandelt Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem ab Version 4.0 nicht nur in ein analoges UKW-, sondern auch in ein Digitalradio.

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Neben der App, die als kostenlose Trial- und als kostenpflichtige Plus-Version (knapp 13 Euro) zu haben ist, benötigt man einen USB-Empfänger-Stick, auch Dongle genannt, und ein USB-OTG-Kabel. Beides zusammen gibt es schon für weniger als zehn Euro im Zubehörhandel. Fuhr empfiehlt je nach Entfernung zum nächsten Sendemast noch eine externe Antenne, die den USB-Sticks oft beiliegt.

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Mit der App Wavesink Plus und einem externen DAB-Modul lassen sich im Prinzip alle Smartphones und Tablets auch zu Digitalradioempfängern machen

Quelle: dpa-tmn

„Mit der Trial-App kann der Nutzer prüfen, ob sein Gadget den Anschluss eines solchen Sticks überhaupt erlaubt“, erklärt Fuhr. Denn der Empfänger muss erkannt werden und das Smartphone oder Tablet in den sogenannten USB-Host-Modus wechseln. Dies funktioniere nicht mit allen Komponenten. Gelingt das Zusammenspiel aber, wird der Stick über die USB-Buchse des Mobilgeräts mit Strom versorgt.

Überblick über die verfügbaren Sender

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Die Gratis-Version der App erlaubt es darüber hinaus, sich einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Radiostationen und die Empfangsstärke zu verschaffen. Und in der Senderliste tauchen neben den UKW- auch die empfangbaren DAB-Kanäle auf, die Wiedergabe von Digitalradio ist allerdings nur über die Vollversion der App möglich.

Damit Nutzer prüfen können, in welcher Region welche DAB+-Stationen verbreitet werden, hat das Projektbüro Digitalradio auf Digitalradio.de eine Übersichtskarte zur individuellen Empfangsprognose bereitgestellt. Dort kann man auch sehen, welche DAB+-Programme wahrscheinlich auch ohne Außenantenne innerhalb der eigenen vier Wände empfangen werden können.

Hat man Wavesink Plus gestartet und einen Empfänger-Stick angeschlossen, startet die App zunächst einen Suchlauf. Alle gefundenen Sender landen in einer gemeinsamen Liste. Michael Fuhr gibt zu bedenken, dass die Empfangsleistung sowohl vom USB-Empfänger als auch von der Antenne abhängig ist.

Bluetooth-Lautsprecher für Küche und Bad im Test

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Platz 8: Sony SRS-X11 Mit einer Seitenbreite von rund sechs Zentimetern geht der Sony X11 locker als Spielzeug durch. Man merkt einfach: Hier ist eine Grenze erreicht, kleiner soll...te ein Bluetooth-Lautsprecher einfach nicht sein. Und so trötet der Sony nahezu bassfrei und etwas kraftlos. Dennoch klingt er immer noch deutlich besser als jedes Smartphone oder Tablet. Wer zwei X11 zum Stereopärchen verkuppelt, bekommt sogar einen noch etwas besseren Klang. Eine Freisprechfunktion mit Rufannahmetaste fürs gekoppelte Smartphone hat in dem kleinen Würfel auch noch ein Plätzchen gefunden. Testergebnis: ausreichend (3,98) Preis: 60 Euro

Quelle: Sony

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Platz 7: Ultimate Ears Roll Als zweiten wasserfesten Bluetooth-Lautsprecher schickt Ultimate Ears den flachen Roll ins Rennen. Mit seinem Gummiband lässt er sich beispielsweise an ...einer Duscharmatur befestigen und sorgt so für direkte Beschallung beim Planschen. Wie auch der Boom auf Platz drei lässt sich der Roll mittels kostenloser App für iOS und Android mit einem weiteren Modell koppeln, um im Verbund zu musizieren. Klanglich spielt er bis zur ordentlichen Maximallautstärke neutral und eher sanft, verliert dann aber zunehmend an seinem ohnehin schon eher kraftlosen Bass. Testergebnis: befriedigend (2,99) Preis: 100 Euro

Quelle: Ultimate Ears

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Platz 6: JBL Pulse 2 Erfrischend anders präsentiert sich JBLs Pulse 2: Der Lautsprecher klingt für seine kompakte Größe sehr ordentlich, Highlight ist aber seine LED-Beleuchtung: D...amit verbreitet er gerade in dunkler Umgebung ein besonderes Ambiente. Die Lichteffekte lassen sich an eigene Vorlieben anpassen, sie reagieren auf die laufende Musik oder zeigen unabhängig etwa feuriges Flackern. Dank seines spritzwassergeschützten Gehäuses eignet sich der Pulse 2 auch für den Einsatz am Badewannenrand oder auf der Terrasse. Klasse ist die Akkulaufzeit von satten 18 Stunden. Testergebnis: befriedigend (2,89) Preis: 200 Euro

Quelle: JBL

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Platz 5: Sony SRS-X55 Sony liefert mit dem X55 eine anständige Vorstellung: Per Bluetooth gekoppelt, spielt der Lautsprecher bis zu fünf Stunden und 40 Minuten Musik vom Smartphone... oder Tablet. Richtig tiefe Bässe schafft er nicht, er fühlt sich eher bei Zupf und Streichinstrumenten wohl und spielt dann erfreulich lebendig auf. Die Hochton-Wiedergabe wirkt etwas detailarm und insgesamt leise. Kurz vor Maximallautstärke klingt der X55 am besten und kaum aufdringlich. Nebenbei ist der Sony als Freisprechanlage nutzbar. Die Bedienung klappt über Tipptasten auf der Oberseite. Testergebnis: befriedigend (2,81) Preis: 140 Euro

Quelle: Sony

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Platz 4: Bose Soundlink Mini II Es ist fast nicht zu glauben, wie viel Sound ein derart kleiner Lautsprecher liefern kann: Gerade im Bassbereich dreht der Bose Soundlink Mini II or...dentlich auf und liefert warmen, vollen Klang. In kahlen Räumen kann das allerdings auch zu einem Dröhnen führen. Insgesamt klingt der Bose aber ausgewogen, wenn auch nicht sonderlich detailreich. Die Akkulaufzeit des ansonsten eher mager ausgestatteten Soundzwergs geht mit siebeneinhalb Stunden in Ordnung. Musiktitel und Lautstärke lassen sich auch ohne Griff zum Smartphone mit Tasten steuern. Testergebnis: befriedigend (2,73) Preis: 180 Euro

Quelle: Bose

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Platz 3: Ultimate Ears Boom 2 Der röhrenförmige Boom 2 von Ultimate Ears ist besonders hart im Nehmen und eignet sich auch dank seiner langen Akku-Standzeit prima für Küche, Bad un...d Gartenparty: Er übersteht Stürze aus einem Meter Höhe unbeschadet und spielt sogar bis zu einer Stunde lang Musik unter Wasser. Dank seiner großen Tasten lässt sich die Lautstärke besonders einfach steuern, die Titelwahl klappt mit der „Tap-Steuerung“ ganz einfach mit Klopfen aufs Gehäuse. Der Klang ist etwas unausgewogen: Bässe wirken kraftlos, die Mitten etwas trötig und insgesamt detailarm. Testergebnis: befriedigend (2,69) Preis: 190 Euro

Quelle: Ultimate Ears

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Platz 2: B&W Zeppelin Wireless Nur Platz 2? Am Klang hat’s nicht gelegen, denn kaum ein anderer Lautsprecher in dieser Größe klingt so fein wie der B&W: Tiefe, satte und lebendige ...Bässe liefert der neue Zeppelin Wireless ebenso wie natürliche Mitten und seidige, detailreiche Höhen. Natürlich kann er Bluetooth, aber wenn der Zeppelin Musik per AirPlay erhält, zeigt er sein ganzes Können: Mit der WLAN-Variante von Apple klingt’s noch detailreicher. Der Zeppelin ist aber nach wie vor nicht mobil einsetzbar, er hat keinen Akku. Die insgesamt magere Ausstattung verhinderte ein besseres Testergebnis. Testergebnis: gut (2,46) Preis: 700 Euro

Quelle: B&W

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Platz 1: Teufel Boomster Der Boomster ist ein Schwergewicht unter den mobilen Klangspendern, mit seinem großen Griff lässt er sich aber passabel transportieren. Obendrein spielt de...r Teufel mit einer Akku-Ladung fast 22 Stunden lang. Falls das nicht reicht, kann’s mit normalen Batterien munter weitergehen. Der Klang ist erfreulich kräftig, ausgewogen und originalgetreu. Aktuelle Android-Smartphones lassen sich dank NFC besonders einfach koppeln – einfach das Handy kurz an den Boomster halten. Selten und praktisch: Im Boomster ist auch ein UKW-Radio eingebaut. Testergebnis: gut (2,19) Preis: 300 Euro

Quelle: Teufel

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Quelle: "Audio Video Foto Bild", Ausgabe 1/2016.

Quelle: Audio Video Foto Bild

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„Die App stellt eine Möglichkeit dar, um kostengünstig den digital-terrestrischen Radioempfang in den mobilen Gadgets nachzurüsten“, fasst Fuhr zusammen. Der mobile Einsatz sei aber etwas eingeschränkt, weil ja neben dem Mobilgerät auch immer Dongle und Antenne dabei sein müssen.

DAB-Adapter zum Nachrüsten

Auch wenn schon in einigen Autoradios DAB-Module stecken, ist so eine Ausstattung noch immer nicht die Regel. Deshalb sind auch DAB-Adapter zum Nachrüsten des Autos erhältlich. Neben einer Tuner-Box gehört zu diesen Lösungen, die meist um 100 Euro kosten, in der Regel noch ein kleines Bedienteil. Manchmal funktioniert die Steuerung auch per App, wobei sich das Smartphone per Bluetooth mit dem Adapter verbindet.

Wenn nicht per Kabel, wird der Ton per FM-Transmitter ans Autoradio oder den Verstärker der Auto-Anlage übertragen. „Der Digitalempfänger ist ein zigarettenschachtelgroßes Gerät mit Anschlüssen für die Stromversorgung, die Antenne und zwei 3,5-Millimeter-Buchsen für Aux-Out und Aux-In“, erläutert Peter Stelzel-Morawietz vom „PC-Welt“-Magazin das Grundprinzip der DAB-Adapter fürs Auto. Meist benötigt man für den DAB-Empfang im Auto auch noch eine spezielle Antenne, etwa eine sogenannte Scheibenantenne (rund 30 Euro).

Prinzipiell eigneten sich Auto-DAB-Empfänger auch zum Anschluss an die Stereoanlage im Wohnzimmer, sagt Stelzel-Morawietz. „Allerdings sind fix und fertige digitale Tischradios nicht oder nur kaum teurer.“ Zudem gibt es auch noch spezielle DAB-Audio-Adapter mit Netzstromanschluss, Cinch-Steckern und zum Teil optischem Digitalausgang für daheim.

Wie kann ich Digitalradio empfangen?

Im Unterschied zu UKW werden bei DAB+ die Radiosignale digital übertragen. Deshalb ist das Radioprogramm rauschfrei zu hören. Die Handhabung der meisten Geräte ist so einfach wie gewohnt, die Sendersuche funktioniert deutlich einfacher. Ein Internetanschluss ist für den DAB+ Empfang nicht erforderlich.

Welcher Anschluss für DAB Radio?

Die Installation von DAB+ Cable gestaltet sich sehr einfach: Das Radiogerät muss lediglich an die Kabeldose angeschlossen werden – schon läuft das Radio. Für das Empfangen dieses digitalen Radiostandards ist ein Radiogerät mit DAB+ Cable-Standard notwendig; herkömmliches DAB+ reicht nicht aus.

Was ist der Unterschied zwischen DAB und Digitalradio?

Bei einem DAB Radio handelt es sich um ein Digitalradio. Die Bezeichnung DAB ist allerdings nicht ganz korrekt, da der aktuelle technische Standard DAB+ heißt. Im Gegensatz zum UKW-Radio ist es beim DAB Radio so, dass die Signale digital übertragen werden.

Wird für DAB+ Internet benötigt?

DAB+ kommt ohne Internetverbindung aus und bietet einen robusten und krisenfesten Übertragungsweg. Klassisches Radio, vom Sender zum Empfänger, ist eine verlässliche Informationsquelle, auch wenn kein Internet verfügbar ist. DAB+ ist ein kostengünstiger digitaler Verbreitungsweg für Radioprogramme.