Mit Kopfschmerzen hatte wohl jeder Mensch schon einmal zu tun: Es drückt, zieht, bohrt, sticht oder pulsiert im Kopf. Der Schmerz kann einseitig, beidseitig oder im gesamten Kopf spürbar sein. Der medizinische Begriff für Kopfschmerzen ist Cephalgie. Show
Doch Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Mehr als 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen sind bekannt. Sie können eine eigenständige Erkrankung (primäre Kopfschmerzen) sein, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Kopfschmerzen können aber im Rahmen einer anderen Erkrankung vorkommen (sekundäre Kopfschmerzen), etwa bei Infektionskrankheiten wie der Grippe oder Erkältung, Bluthochdruck oder einem Schlaganfall. Auch Medikamente können Kopfschmerzen auslösen (medikamenteninduzierter Kopfschmerz). Die wichtigsten primären Kopfschmerzarten sind Spannungstypkopfschmerzen, Migräne und der sehr heftige Cluster-Kopfschmerz. Die verschiedenen Kopfschmerzformen unterscheiden sich durch den Ort, an dem sie wahrnehmbar sind, die Stärke, den Schmerzcharakter sowie die möglichen Begleiterscheinungen. So kommen zum Beispiel bei der Migräne oft Übelkeit und Erbrechen hinzu, während beim Clusterkopfschmerz zusätzlich das Auge gerötet ist und tränt. Kopfschmerzen – Häufigkeit und AlterKopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Sie können prinzipiell Menschen jeglichen Alters betreffen – auch schon Kinder. Männer und Frauen sind gleichermassen betroffen. Allerdings sind die verschiedenen Kopfschmerzarten nicht gleich auf beide Geschlechter verteilt. Einige Zahlen:
Kopfschmerzen: Ursachen und RisikofaktorenÄrztinnen und Ärzte kennen unterschiedlichste Arten von Kopfschmerzen. Die Gründe sind bei den primären und sekundären Kopfschmerzen verschieden. Primäre Kopfschmerzen sind eine eigenständige Erkrankung, die ohne erkennbare Ursache auftritt. Sekundäre Kopfschmerzen rühren dagegen von einer anderen Erkrankung oder Verletzung her. Primäre Kopfschmerzen: UrsachenDie Ursachen der primären Kopfschmerzen sind noch nicht eindeutig geklärt. Es bleibt in vielen Fällen unbekannt, warum die einen Personen Migräne, Spannungstyp- oder Clusterkopfschmerzen entwickeln und die anderen nicht. Aber es sind verschiedene Risikofaktoren und Auslöser für die Kopfschmerzattacken bekannt. Dazu gehören zum Beispiel:
Sekundäre Kopfschmerzen: UrsachenEs gibt sehr viele Krankheiten, aber auch einige Medikamente, bei denen als Begleiterscheinung oder Folge Kopfschmerzen auftreten können. Beispiele sind:
Bei psychischer BelastungJede körperliche Erkrankung kann auch mit psychischen Belastungen verbunden sein. Diese kann sich unter anderem in Sorgen, Anspannung, Gedankenkreisen oder Schlafstörungen zeigen und den Behandlungsverlauf erschweren. Falls Sie oder Ihre Angehörigen den Wunsch nach psychiatrisch-psychologischer Beratung und Unterstützung haben, stehen Ihnen unsere Fachleute im USZ gerne zur Verfügung. Symptome: Kopfschmerzen und andere unangenehme „Begleiter“Menschen nehmen Kopfschmerzen oft sehr unterschiedlich wahr. Sie unterscheiden sich zum Beispiel durch den Schmerzcharakter, die Lokalisation, Intensität, Dauer sowie zusätzliche Begleiterscheinungen. Mediziner unterteilen Kopfschmerzen nach diesen Merkmalen:
Spannungstypkopfschmerzen: Symptome
Migräne: Symptome
Clusterkopfschmerz: Symptome
Kopfschmerzen: Diagnose bei unsSpannungstypkopfschmerzen sind meist harmlos und vergehen in der Regel von selbst wieder. Wenn Sie jedoch häufiger und wiederholt starkes Kopfweh haben, suchen Sie besser Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf. Denn es könnten auch eine Migräne, der Clusterkopfschmerz oder eine andere Ursache dahinterstecken. Die Diagnose beginnt immer mit dem Gespräch zu Ihrer Krankengeschichte, der Anamnese. Wir stellen Ihnen einige Fragen, zum Beispiel:
Ihre Antworten liefern uns meist die richtigen Anhaltspunkte, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt. Weitere Untersuchungen sind in der Regel nicht nötig. Manchmal ist es hilfreich, ein Kopfschmerztagebuch (Kopfschmerzkalender) zu führen. Solche Vordrucke sind im Internet erhältlich, etwa von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Daneben gibt es verschiedene Kopfschmerz- und Migräne-Apps, in denen Sie die wichtigsten Punkte und Daten zu Ihren Kopfschmerzen elektronisch dokumentieren können. Wenn die Diagnose noch unklar ist, folgen weitere Untersuchungen. Beispiele sind:
Kopfschmerzen: Vorbeugen, Früherkennung, PrognoseDie genauen Ursachen für primäre Kopfschmerzen bleiben oft unentdeckt. Wohl aber sind einige Risikofaktoren und Auslöser für Kopfschmerzen bekannt, an denen Sie selbst ansetzen können. Wenn Sie diese ausschalten, gelingt es manchmal, Kopfschmerzen vorzubeugen oder die Anzahl der Kopfschmerzattacken zu senken. Ratsam ist es, ein (elektronisches) Kopfschmerz- oder Migränetagebuch zu führen. Dort notieren Sie zum Beispiel die Vorboten, Schmerzstärke, Dauer, Auslöser, Begleitsymptome oder die Einnahme von Schmerzmitteln. So kommen Sie Ihren Kopfschmerzen genauer auf die Spur. Kopfschmerzen vorbeugen: allgemeine TippsBekannt sind einige allgemeine Massnahmen, mit denen Sie Kopfschmerzen häufig vorbeugen können. Einige Tipps:
Verlauf und Prognose bei KopfschmerzenDer Verlauf und die Prognose bei Kopfschmerzen hängen davon ab, welche Art von Kopfschmerzen vorliegt. Spannungstypkopfschmerzen sind meist nur vorübergehend und klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Allerdings können sie auch chronisch werden und dann sehr häufig wiederkehren. Der Verlauf der Migräne kann unterschiedlich sein. Bei manchen Frauen bessert sie sich in bestimmten Situationen und Lebensphasen, zum Beispiel in der Schwangerschaft. Nach den Wechseljahren verschwindet sie oft ganz. Doch sehr selten wird die Migräne chronisch. Das bedeutet, dass Betroffene mindestens über drei Monate an mehr als 15 Tagen pro Monat Migräne haben. Die Clusterkopfschmerzen setzen meist nur in bestimmten Phasen ein. Die Kopfschmerzepisoden können Tage bis Wochen andauern. Dazwischen liegen immer wieder beschwerdefreie Zeiten, die unterschiedlich lang anhalten können – manchmal sind es sogar Jahre. Clusterkopfschmerzen setzen bevorzugt im Frühjahr oder Herbst ein. Manchmal nehmen auch Clusterkopfschmerzen einen chronischen Verlauf. Dann treten die Attacken gehäuft auf, und es gibt kaum Phasen ohne Beschwerden. Besonders gefährdet sind Personen, bei denen der Clusterkopfschmerz erst in höherem Lebensalter erstmals in Erscheinung tritt. Auch das Umgekehrte kann geschehen: Eine chronische Form kann in Episoden übergehen. Bei sekundären Kopfschmerzen, die auf eine andere Erkrankung zurückgehen, hängen die Prognose und der Verlauf von der Grunderkrankung ab. Aber oft bessern sich die Kopfschmerzen, wenn wir die Ursache ausreichend behandeln, etwa Infektionen, Bluthochdruck oder den Grünen Star. Kopfschmerzen: Behandlung mit verschiedenen StrategienEine Behandlung ist bei Kopfschmerzen nicht immer nötig. Akute Spannungstypkopfschmerzen verschwinden oft von selbst innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder, wenn der Auslöser beseitigt ist. Bei chronischen Spannungstypkopfschmerzen, Migräne und dem Clusterkopfschmerz ist jedoch eine Behandlung ratsam. Die Therapien, die wir oft in Kombination einsetzen, eignen sich entweder zur Vorbeugung von Kopfschmerzattacken oder zur Behandlung. Bei sekundären Kopfschmerzen hängt die Behandlung immer von der Ursache beziehungsweise der Grunderkrankung ab. So müssen wir Bluthochdruck, Schlaganfall oder Verletzungen behandeln, um die Kopfschmerzen zu beseitigen. Wir stehen für Ihre Schmerzen in engem Kontakt mit unseren Partnerdisziplinen wie der Psychiatrie, Rheumatologie, Anästhesie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Physiotherapie. Schmerzen können komplex sein. Wir erarbeiten interdisziplinäre Therapievorschläge in unserer Interdisziplinären Schmerzsprechstunde (ISSS) und unserem Zentrum für Kopf-, Gesichts-, und Kiefergelenksschmerz (ZKGK). Wie viel Kopfweh ist normal?Wie oft treten die Kopfschmerzen auf? Chronische Schmerzen treten typischerweise an mindestens 15 Tagen im Monat auf, episodische Kopfschmerzen weniger häufig und vorübergehend.
Was fehlt bei ständigen Kopfschmerzen?Eisenmangel kann auch die Durchblutung im Gehirn beeinträchtigen, was zu Kopfschmerzen führen kann. Magnesium ist ein mineralischer Nährstoff, der für die Regulation des Blutdruckes und die Stärkung der Muskeln und des Nervensystems verantwortlich ist. Auch ein Magnesiummangel kann sich durch Kopfschmerzen äußern.
Was kann man machen wenn man jeden Tag Kopfschmerzen hat?Regelmäßige Entspannung, Bewegung, frische Luft, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung formen die Basis eines gesunden Lebensstils und können außerdem helfen, primäre Kopfschmerzen zu vermeiden.
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