Warum soll man zwischen Silvester und Neujahr keine Wäsche waschen?

Aktualisiert: 27.12.2021 - 18:59

Aberglaube vor Silvester Warum sollten wir zwischen den Jahren keine Wäsche waschen?

Warum soll man zwischen Silvester und Neujahr keine Wäsche waschen?

Foto: IMAGO / Shotshop

Zwischen den Jahren ist Wäschewaschen tabu!

Ein Aberglaube sorgt dafür, dass die Waschmaschine zwischen den Jahren in vielen Haushalten ausgeschaltet bleibt. Was steckt hinter diesem Mythos?

In den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester ist in der Regel nicht viel los. Daher bleibt genug Zeit, um das Küchenchaos zu beseitigen und die Waschmaschine mit schmutzigen Tischdecken sowie nach Raclette muffelnden Festtagskleidern zu befüllen. Allerdings gibt es einen Grund (oder auch eine gute Ausrede) dafür, weshalb Sie Zweiteres besser auf nächstes Jahr verschieben sollten. Denn ein uralter Aberglaube besagt, dass wir zwischen den Jahren keine Wäsche waschen dürfen – sonst passiert unter Umständen etwas Schlimmes. Wir verraten Ihnen, was hinter diesem Brauch zum Jahresende steckt.

Zwischen den Jahren keine Wäsche waschen: Das ist der Grund

Es ist ein Brauch, der sich seit Jahrtausenden in den Köpfen der Menschen hält: Zwischen den Jahren, also zwischen Weihnachten und Neujahr, darf keine Wäsche gewaschen werden. Tatsächlich halten sich viele Familien noch heute an diese kuriose Regel und gehen bei Nichteinhaltung vom Schlimmsten aus: dem Tod eines geliebten Familienmitglieds.

Dabei geht es allerdings weniger um den Waschvorgang selbst, sondern eher um die frisch gewaschene Wäsche, die anschließend auf eine Leine gehangen wird und unter Umständen im Wind weht. Insbesondere darf keine weiße Tisch- und Bettwäsche aufgehängt werden, da die bösen Geister sich in den großflächigen Textilien verfangen und dadurch ins neue Jahr mitgenommen werden könnten. Eine andere Auslegung besagt, dass die weißen Tücher ein Symbol für Leichentücher wären, also im nächsten Jahr jemand sterben werde. Andernorts heißt es nur, dass die Wäsche den Tanz der Engel auf dem Dachboden stören würde.

Woher stammt der Aberglaube?

Was viele Menschen allerdings nicht wissen: Bei dem Aberglauben handelt es sich um einen uralten heidnischen Brauch. Grund für diese kuriosen Behauptungen sind die sogenannten Rauhnächte, die zwischen dem 25. Dezember und dem 06. Januar stattfinden. Dabei handelt es sich um insgesamt zwölf Nächte, sechs vor der Wintersonnenwende und sechs danach. In dieser Zeit soll dem Aberglauben nach das Geisterreich aufgehen und die Geister damit ihr Heim verlassen können. Eine weitere mystische Bedeutung der Rauhnächte ist, dass sie sich besonders gut zum Wahrsagen eignen, da zwischen den Jahren die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwimmen. Daher stammt übrigens auch die Tradition des Bleigießens an Silvester.

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Handfeste Beweise gibt es für diese Mythen aber natürlich nicht. Das Wäschewaschen zwischen den Jahren geht meistens lediglich mit einem schlechten Gefühl voran. Wie der Weser-Kurier berichtet, bleiben wohl beispielsweise in vielen Haushalten Nordbremens, einer Region, in der diese Tradition oftmals noch gepflegt wird, ab dem 25. Dezember dennoch erstmal alle Waschmaschinen ausgeschaltet.

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Waschen kommt zwischen Weihnachten und Silvester dann wohl zu kurz... Stattdessen wird fleißig das hier betrieben: Weihnachtsgeschenke umtauschen: So geht es ohne Kassenbon.

Und in diesem Jahr geht hier übrigens niemand in die Winterpause: Corona-Impfung an den Feiertagen: Wo und wann ist es möglich?

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Den Brauch, die Schmutzwäsche bis nach Neujahr ruhen zu lassen, kennen viele von uns. Doch was steckt hinter der Tradition

Nach Weihnachten stapelt sich bei uns die Schmutzwäsche, doch gewaschen werden darf sie auf gar keinen Fall. Diesen Aberglauben kennen wir von Mama oder Oma, die damit ein böses Omen verbunden hatten. Wer Wäsche wäscht, muss im kommenden Jahr einen Toten im Haus beklagen.

Spannend: Glaubt man den Ursprüngen der Tradition, geht es vielmehr darum, dass Wäsche nicht auf die Leine nach draußen gehangen werden soll. Schuld daran ist der Mythos um Wotan, den nordischen Gott, der mit seinem achtbeinigen Hengst Sleipnir in der Zeit zwischen Weihnachten und dem sechsten Januar unterwegs sein soll. Wenn er sich in den Wäscheleinen verheddert, droht Verderben. Vor allem das Aufhängen von großen weißen Tüchern gilt als streng verboten, denn dann droht besonders den jungen Frauen Gefahr.

Übrigens: Streng genommen gilt das Waschverbot während der 12 Rauhnächte, also bis zum 6. Januar.

Warum darf man zwischen Weihnachten und Neujahr nicht waschen?

Der Mythos besagt, dass zwischen Weihnachten und Neujahr keine weiße Wäsche, insbesondere keine Bettwäsche und Bettlaken, aufgehängt werden dürfe, da wilde Reiter die Wäsche stehlen würden. Die gestohlenen Leintücher würden die Reiter im Folgejahr als Leichentuch für ein Mitglied des Hauses verwenden.

Wann darf ich wieder Wäsche waschen?

Tatsächlich gibt es eine Reihe alter Überlieferungen im europäischen Raum, die besagen, dass man zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar auf das Wäschewaschen besser verzichten sollte. Dieser Zeitraum, in dem die Nächte besonders lang sind, wird auch mit Rauhnächten beschrieben.

Was soll man an Silvester nicht tun?

Wäsche auf der Leine hängen lassen - nicht über Silvester! Diese Geister richten dann im neuen Jahr großes Unheil an und bringen Unglück über die Hausbewohner. Daher sollten besonders abergläubische Menschen darauf achten, dass Sie noch vor dem Glockenschlag zum neuen Jahr die ganze Wäsche erledigt haben.

Was sollte man in den 12 Nächten nicht tun?

Dezember bis zum 6. Januar auch als zwölf heilige Tage oder — im alpenländischen Raum — als Rauhnächte bezeichnet. „Alltägliche Arbeiten wie spinnen, weben oder dreschen waren in dieser Zeit verboten, ebenso das Waschen. “ Wer sich nicht daran hielt, dem drohte Unheil.