Manchen ist ein langes und glückliches Leben vergönnt und auch als Senioren umsorgen wir sie liebevoll mit spezieller Nahrung, einem altersgerechten Gehege und der Ruhe die sie brauchen. Sie schlafen mehr, werden dünner und inaktiver. Aber sie bleiben bei ihren Gefährten und nehmen am Leben teil. Show
Oft leidet das Kaninchen aber an einer oder auch mehreren bereits fortgeschrittenen Krankheiten, hat starke Schmerzen, ist inkontinent, kann sich nicht mehr putzen und nicht mehr richtig bewegen, kann nicht mehr selbständig fressen und muss permanent zwangsernährt werden. Es kann dann sein, dass Sie entscheiden müssen, ob Sie Ihr Kaninchen noch weiterbehandeln lassen oder es lieber von seinem Leiden erlösen. Dies ist eine Entscheidung von großer Tragweite, die verständlicherweise sehr schwer fällt - auch dann, wenn das Kaninchen offensichtlich sehr leidet. Wir können hier natürlich keine klaren Entscheidungshilfen geben, aber einige Aspekte aufzeigen, die man bedenken sollte: Ein altes, schwaches oder unheilbar erkranktes Tier künstlich am Leben zu erhalten, d. h. es zu päppeln, auch wenn es sich wehrt, es mit Medikamenten vollzupumpen oder ständig zum Tierarzt zu schleppen, um es noch über Tage am Leben zu erhalten, bringt dem Kaninchen nichts mehr. Solche Maßnahmen sollten nur ergriffen werden, wenn noch eine klare Heilungschance besteht. Der Tierarzt wird Sie zu der Prognose am besten beraten können. Oftmals zweifelt man, ob das Kaninchen tatsächlich so sehr leidet, wie es den Anschein erweckt, oder es gibt starke Schwankungen bei seinem Befinden. Wenn Sie von Ihrer Entscheidung nicht überzeugt sind, geben Sie sich noch einige Tage Bedenkzeit, in denen Sie das Kaninchen noch einmal in Ruhe beobachten und in sich gehen können. Dass das Kaninchen noch frisst oder gegen die Krankheit „ankämpft“ ist leider kein klares Kriterium und jeder Fall muss individuell bewertet werden. Beispiele, die eher für eine Euthanasie sprechen:
Beispiele, die eher gegen eine Euthanasie sprechen:
2. Zuhause oder in der Praxis einschläfern lassen?In der Praxis:Ein guter Tierarzt wird immer bemüht sein, einen Termin zu geben, der am Ende oder außerhalb der Sprechzeiten liegt. So entsteht nach Möglichkeit keinerlei Wartezeit und kein Zeitdruck und die Einschläferung kann so ungestört wie möglich ablaufen. Zuhause:Viele Tierärzte bieten inzwischen an, das Kaninchen bei einem Hausbesuch einzuschläfern. Dem Tier werden so der Transportstress und die Unruhe im Wartezimmer erspart. Manchmal ist das aber dennoch nicht die beste Lösung: Wir Menschen denken an „Sterben in vertrauter Umgebung“, aber für die Kaninchen kann es eventuell ganz anders aussehen: Die unangenehme Untersuchungssituation, die das Tier bisher nur mit der Tierarztpraxis verbunden hat, dringt jetzt ins sichere häusliche Revier ein. Das Tier kann spüren, wie gestresst Herrchen/Frauchen auf einmal sind und es merkt, dass es von diesen nicht vor dem Eindringling geschützt wird. Dadurch können überraschende Angstreaktionen entstehen und für den Tierarzt kommen möglicherweise noch schlechte Arbeitsbedingungen wie ungünstige Beleuchtung u. ä. hinzu. Vom toten Körper können die Partnertiere zuhause jedoch sofort Abschied nehmen. Viele beschnüffeln und belecken noch einige Zeit lang das verstorbene Partnertier und verlieren dann irgendwann das Interesse. Letztendlich können Sie als Halter am besten beurteilen, was für Ihr Kaninchen besser ist. Wenn Sie in sich gehen und sich vergegenwärtigen, ob für das Tier zu Lebzeiten schon jeder Tierarztbesuch ein Drama war oder ob diese Besuche eher stressfrei und routiniert abliefen und welche Arbeitsbedingungen der Tierarzt bei Ihnen zu Hause vorfindet, werden Sie zu der richtigen Entscheidung gelangen. 3. Was soll mit dem toten Körper passieren?a) TierkörperbeseitigungWenn das Kaninchen beim Tierarzt verstorben ist und nichts anderes vereinbart ist, wird der Körper in die Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht. Man kann den Körper auch selbst dorthin bringen. Zusammen mit anderen tierischen Abfällen werden die toten Tiere dort zu Tierfett oder Tiermehl weiterverarbeitet. Achtung: Nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz ist es verboten, tote Tiere in der Biotonne oder im Hausmüll zu entsorgen. b) Im eigenen Garten begrabenKleintiere, also auch Kaninchen, können grundsätzlich im eigenen Garten begraben werden, wenn sie nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben sind. Achtung! RHD1 und RHD2 sowie Myxomatose sind in Deutschland zwar nicht meldepflichtig, dennoch sollte ein Tier, das an einer dieser hochansteckenden Seuchen verstorben ist (oder sein könnte) nicht in der Erde begraben werden. Siehe hierzu auch das entsprechende folgende Kapitel.Der Garten darf aber nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet liegen, das Grab muss mindestens 50 cm tief sein und ein bis zwei Meter von einem öffentlichen Weg entfernt liegen. Das verstorbene Tier muss in Materialien eingewickelt sein, die leicht verrotten. Wenn die Asche eines kremierten Tieres in einer Urne beigesetzt wird, gibt es keine Auflagen. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, erkundigen Sie sich bei den zuständigen Behörden, wie dem Veterinär-, Ordnungs- und/oder Wasserwirtschaftsamt. Es ist außerdem empfehlenswert, die Nachbarn zu informieren. Man sollte auch überlegen, was im Falle eines Umzugs mit dem bestatteten Tier geschehen soll, damit es nicht unter Umständen exhumiert und kremiert werden muss. Wenn im Winter der Boden gefroren ist, besteht die Möglichkeit, den Körper beim Tierarzt so lange gekühlt lagern zu lassen, bis eine Erdbestattung möglich ist. Achtung: die leibliche Bestattung im Wald und in öffentlichem Gelände ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bestraft werden. c) Bestattung auf dem TierfriedhofWenn kein eigenes Grundstück vorhanden ist, kann eine würdevolle Bestattung auf einem Tierfriedhof, von denen es in Deutschland inzwischen viele gibt, durchgeführt werden. Es gibt anonyme Gräber, Einzelgrabstellen und Urnengräber. Die Kosten einer solchen Bestattung variieren stark - je nach Art des Grabes, Ausstattung und Mindestliegezeit. d) Feuerbestattung im KrematoriumEinzeleinäscherung: Der Tierbesitzer kann die Urne mitnehmen oder auf einem Friedhof beisetzten lassen. Was mit der Urne geschehen soll, entscheidet der Tierbesitzer, es gibt hier keine rechtlichen Vorschriften. Sammeleinäscherung: Es werden mehrere Tiere gemeinsam kremiert. Die Asche wird in einem Sammelgrab beigesetzt oder auf einem Streufeld verstreut. 4. Was ist zu beachten, wenn Ihr Tier an einer Seuche verstorben ist?Wenn Ihr Tier an einer ansteckenden Krankheit verstorben ist, gelten jedoch andere Voraussetzungen. Es müssen dann einige besondere Maßnahmen ergriffen werden. Manche ansteckenden Krankheiten – beispielsweise eine Erkrankung an Myxomatose – fallen äußerlich sofort auf. Bei anderen Seuchen gibt es kaum Anzeichen, und die Tiere liegen plötzlich tot im Gehege. Dies gilt vor allem für die auch „Chinaseuche“ genannte Rabbit haemorrhagic disease (RHD). Leider grassiert seit kurzer Zeit eine Mutation dieses Virus (RHD 2), gegen den auch die gängige RHD-1-Impfung nicht hilft. Darum ist es in den letzten zwei Jahren zu regelrechten Epidemien gekommen. Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen die Seuche. Trotzdem wissen immer noch nicht alle Tierärzte über RHD 2 Bescheid, und nicht überall kann man schon mit den neuen Impfstoffen impfen lassen. Natürlich kann auch ein Kaninchen plötzlich einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt bekommen und vom Fleck weg tot umfallen oder schlichtweg an Altersschwäche versterben. Trotzdem: wenn keine harmlose Ursache als Grund tierärztlich diagnostiziert wurde, sollte man beim plötzlichen Tod eines Tieres ohne erkennbare Ursache unbedingt abklären lassen, ob das Kaninchen an RHD2 verstorben ist. Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme. Anderenfalls nimmt man leichtfertig in Kauf, dass sich andere, gesunde Tiere anstecken, daran sterben und sich die Seuche weiter verbreiten kann. Maßnahmen bei ungeklärter Todesursache ohne äußere Anzeichen:
Sollte sich der schlimme Verdacht bestätigen und sich eine ansteckende Krankheit als Todesursache herausstellen, sollte man folgende Maßnahmen ergreifen:
5. Die Trauera) Allgemeine GedankenWenn Ihr geliebtes Kaninchen verstorben ist, ist es ganz natürlich, dass Sie um das Tier, das ja ein bewusst ausgewähltes Familienmitglied war, trauern. Das kleine Wesen war immer da und musste zuverlässig versorgt werden. Nun ist plötzlich da, wo vorher lustiges Gehoppel und freundliches Schnuffeln war, eine Leere. Leider kommt es oft vor, dass sogar die Menschen aus unserem engsten Umfeld kein Verständnis für die Trauer um ein Kleintier haben. Bemerkungen wie „War doch nur ein Hase.“ oder „Für 20 Euro kriegst Du im Zoogeschäft einen neuen Hasen.“ können sehr deprimierend sein. Versuchen Sie einfach, solche Bemerkungen zu ignorieren. Wer nie ein Kaninchen in sein Herz geschlossen hat, ist schlicht und einfach unfähig, sich in Ihre Situation hineinzuversetzen und meint es nicht böse. Ob ein Lebewesen groß oder klein war, ob seine Anschaffung kostspielig oder preiswert war, ob sein Leben lang oder kurz war - das alles sagt nichts über den Wert seines Daseins aus. Dass wir um das Seelchen trauern macht uns zu mitfühlenden, menschlichen Wesen und wir müssen uns nicht dafür schämen oder uns verteidigen, selbst wenn wir eine kostspielige Bestattung für angemessen halten. Dagegen kann es sehr tröstlich sein, sich bewusst mit anderen Kaninchenhaltern oder Tierhaltern auszutauschen - persönlich oder im Internet in Foren oder auf einem virtuellen Friedhof. Unter Gleichgesinnten findet man dort Zuspruch und Verständnis. Häufig (vor allem wenn das Tier an einer Krankheit verstorben ist, oder wenn Sie die Entscheidung treffen mussten, es einschläfern zu lassen) grübelt man über die Geschehnisse rund um die Krankheit und den Tod sehr viel nach: Hätte man nicht noch zu einem anderen Tierarzt gehen sollen? Wieso ist man nicht früher zum Tierarzt gegangen? Hätte man nicht doch lieber noch diese oder jene Behandlung durchführen lassen sollen? Versuchen Sie, sich nicht mit Selbstvorwürfen zu quälen. Sie haben zu Lebzeiten Ihres Kaninchens alles für das Tier getan, was Ihnen möglich war. Auch der Tierarzt hat nach seinen besten Möglichkeiten versucht zu helfen. Und alleine, dass Sie diese Seite und diesen Artikel lesen zeigt, dass Ihnen Ihr Tier nicht gleichgültig war. Es ist uns nur vorausgegangen und sein Tod war auch nicht umsonst: Es „vererbt“ sein schönes Zuhause einem anderen Kaninchen, das bisher nicht so viel Glück hatte, oder ein anderes einsames Kaninchen kommt nun zu einem Partner, weil Ihr verwitwetes Tier in ein neues Zuhause kommt. Wenn Ihr Kaninchen krank war, haben Sie sicherlich Ihre Kenntnisse über die Krankheit, die Symptome und die Pflege erweitert und auch das kann einem anderen Kaninchen wieder von Nutzen sein. Möglicherweise empfinden Sie auch wenig oder gar keine Trauer, sondern vielmehr Erleichterung. Auch das ist durchaus nachvollziehbar - vor allem, wenn das Kaninchen schwer krank und seine Pflege sehr zeit- und nervenaufreibend war. Sie haben sich zu seinen Lebzeiten um Ihr Tier gekümmert und es gepflegt, als es Ihre Hilfe brauchte, jetzt können Sie vielleicht bald einem anderen Kaninchen ein neues schönes Zuhause bieten. b) Formen des Gedenkens/AndenkensOb Sie Ihr Tier einfach in Ihrer Erinnerung und in Ihrem Herzen behalten oder ob es Sie tröstet, spezielle Andenken aufzubewahren, ist individuell ganz verschieden. Es gibt auf jeden Fall sehr schöne Möglichkeiten, von denen wir hier gerne einige aufführen:
Im Internet gibt es in Kaninchenforen die Rubrik “Regenbogenbrücke” oder virtuelle Tierfriedhöfe: c) Abschiedsrituale/Trauern mit Kindern
Es gibt auch gute Kinderbücher zu diesem Thema: 1) Adieu, Hr. Muffin von Ulf Nilsson und Anna-Clara Tidholm ISBN 978-3-407-76047-0 Ob es für das Partnertier/die Partnertiere wichtig ist, vom verstorbenen Kaninchen Abschied zu nehmen, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt rührende Szenen von hinterbliebenen Kaninchen, die den toten Körper ihres Freundes/ihrer Freundin noch lange beschnuffeln, abschlecken und sich anschmiegen. Andere wiederum zeigen kein oder nur kurzes Interesse an dem leblosen Tier. Auch wenn Sie selbst tiefe Trauer empfinden, seien Sie dem verbliebenen Kaninchen nicht böse. Wichtig ist, dass sich die Kameraden im Leben gut verstanden haben. Eines ist aber ganz sicher - Kaninchen sind Rudeltiere und dürfen nicht alleine bleiben! Bleibt also ein einzelnes Tier zurück, muss unbedingt nach einer Lösung gefunden werden, die den Bedürfnissen des Tieres entspricht. Das Tier für den Rest seines Lebens alleine zu halten und sich vorzunehmen, ihm dafür mehr menschliche Zuwendung zu geben, ist purer Egoismus. Verhaltensänderung des trauernden Partners nach Tod des Partnertiers: Dass das hinterbliebene Tier einsam ist, kann sich unterschiedlich äußern: Es kann ein verändertes Verhalten zeigen, also unruhiger oder aggressiver werden, aber auch passiv und sehr zurückgezogen. Es kann auch sein, dass der übrigbleibende Partner sich - mangels Alternativen - aus seiner Einsamkeit heraus auch sehr an "seinen" Menschen hängt, sich ungewöhnlich zutraulich und schmusig gibt. Das gefällt vielen Haltern natürlich, und es wirkt auf den ersten Blick auch nicht wie "trauern", ist aber Ausdruck einer tiefen Einsamkeit. Auch wenn es in dem Moment schwer fällt, das zu glauben - mit einem Kaninchen als Partner ist das verwitwete Tier definitiv glücklicher. Es bleiben also - im Sinne des Tieres - nur zwei Möglichkeiten: a) Sie geben einem neuen passenden Partnertier ein Zuhause.Auch wenn Sie selbst noch trauern und sich nicht bereit dafür fühlen, dass ein neues Kaninchen den Platz des verstorbenen Tieres einnimmt - warten Sie bitte nicht zu lange. Wir sind Ihnen gerne bei der Suche behilflich und in Tierheimen und Notstationen warten ebenfalls viele liebenswerte Kaninchen auf einen schönen Platz. b) Wenn Sie mit der Kaninchenhaltung aufhörenwollen oder müssen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Suchen Sie für das verbliebene Kaninchen einen guten Platz. Im Internet (Facebook oder diverse Kaninchenforen) gibt es Privatvermittlungen und gerade etwas ältere Tiere sind oft sogar sehr gefragt. Achtung! Es ist keine Lösung, das Kaninchen mit einem oder mehreren Meerschweinchen zu vergesellschaften. Das Kaninchen braucht für ein glückliches Leben mindestens einen Artgenossen! Wie lange dauert es bis die Totenstarre eintritt?Wann setzt die Leichenstarre ein? In der Regel setzt die Leichenstarre bei Zimmertemperatur nach circa ein bis zwei Stunden nach dem Tod ein. Es kann jedoch auch dazu kommen, dass die Erstarrung der Muskeln früher einsetzt.
In welcher Reihenfolge löst sich die Totenstarre?Beim Menschen beginnt die Totenstarre bei Zimmertemperatur nach etwa ein bis zwei Stunden an den Augenlidern, Kaumuskeln (zwei bis vier Stunden) und kleinen Gelenken, danach setzt sie ein an Hals, Nacken und weiter körperabwärts, und ist nach sechs bis zwölf Stunden voll ausgeprägt (bei Hitze schneller, bei Kälte ...
Wie verhält sich ein Hase wenn er stirbt?Den meisten Kaninchen merkt man die Trauer nicht so stark an, wie man zunächst meinen möchte. Sie werden ruhiger, bewegen sich weniger, fressen mehr oder weniger als zuvor und interessieren sich nicht mehr so viel für ihre Umgebung.
Kann ein Hase trauern?Manche Kaninchen stellen aus Trauer die Nahrungsaufnahme ein, ziehen sich zurück oder wirken uninteressiert an ihrer Umgebung. Viele Kaninchen werden nach dem Verlust deutlich ruhiger, bewegen sich weniger und nehmen zu, oft sterben sie nach einer Weile.
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