Wann kommen die großen schiffe auf dem nord ostsee kanal

Der Nord-Ostseekanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt – im Jahr 2021 fuhren knapp 27.300 Schiffe durch den Kanal. Der fast 100 Kilometer lange Nord-Ostsee-Kanal führt von Brunsbüttel nach Kiel. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht und ermöglichte diesem die Durchfahrt seiner militärischen Schiffsflotte zwischen Ost- und Nordsee.

Vor allem für Gütertransporte genutzt

Heute dient der Nord-Ostsee-Kanal vor allem dem Gütertransport und ermöglicht Seeschiffen eine deutlich kürzere Fahrt zwischen Ost- und Nordsee. Die Gütertransporte im Nord-Ostsee-Kanal nahmen 2021 um knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Dies lag unter anderem daran, dass sich die Volkswirtschaften in Nordeuropa nach der Pandemie wieder erholten. Außerdem war der Kanal durch die gestiegenen Treibstoffe auch für die Schiffe interessant, die sonst lieber um Dänemark herum fahren würden.

Investitionen in die Infrastruktur

Im Jahr 2013 machte der Nord-Ostsee-Kanal Schlagzeilen, als ihn aufgrund von defekten Schleusen acht Tage lang keine großen Schiffe passieren konnten. Mittlerweile wurden die Sanierung und der Ausbau des Kanals beschlossen, der 2028 vollendet sein soll. Im Jahr 2019 betrug die gesamte Höhe der staatlichen Investitionen in die deutschen Wasserstraßen rund eine Milliarden Euro.

Der Nord-Ostsee-Kanal, ursprünglich Kaiser-Wilhelm- Kanal genannt, durchquert Schleswig-Holstein mit einer Gesamtlänge von 98,6 km. Er führt von der Elbmündung (Brunsbüttel) bis zur Kieler Förde (Holtenau) und ist an den Kanalenden mit großen Schleusenanlagen versehen.

Für eine Kanalpassage durch den Nord-Ostsee-Kanal benötigen die Schiffe rund 6,5 Std. reine Fahrzeit, größere Schiffe (über 210m Länge oder 27m Breite) müssen langsamer fahren und benötigen ca. 8 Stunden Fahrzeit.

Hinzu kommen noch Wartezeite in den Kanalweichen und die Liegezeiten in den Schleusen.

Der wohl spannendste Streckenabschnitt des Nord-Ostsee-Kanals liegt zwischen Sehestedt, Rendsburg und Breiholz:

Die Fähre Sehestedt, Gut Steinwehr, Schiffs-Großweiche Rade, Fischerei Brauer, Autobahnhochbrücke A7, Rader Insel, Lürssen Werft (Luxus Yachten), Doppelfähre Schacht-Audorf.

In Rendsburg die Eisenhochbrücke mit Schwebefähre und Aussichtsplattform, Schiffsbegrüßungsanlage, Kreishafen, Fußgängertunnel mit einer der längsten Rolltreppen Europas, Autotunnel, die längste Bank der Welt, Schifffahrtsarchiv und die Sinnsteine.

Etwas weiter westwärts dann die Schiffsweiche Schülp, die Lotsenstation Rüsterbergen und die Kanalfähre Breiholz.

Mein liebster Aussichtspunkt am Kanal um Schiffe zu gucken ist FISCHERHÜTTE. Hier gibt es eine Fähre und einen kleinen Imbiss.

Auf unserem Weg durch den Norden Deutschlands sind in der Mitte von Schleswig-Holstein angekommen. Hier durchschneidet eine der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen das Land: der Nord Ostseekanal.

Fast hundert Kilometer ist der Kanal lang. Er verbindet zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau die Nordsee mit der Ostsee.

Wenn man gerne große Schiff fahren sieht, dann ist der beste Aussichtspunkt in Rendsburg. Dort gibt es sogar eine Schiffsbegrüßungsanlage. Aber das Ausflugscafé ist meist sehr voll. Besonders dann, wenn Reisebusse hier halten.

Lieblingsaussichtspunkt Fischerhütte

Da wir es lieber etwas ruhiger und gemütlicher haben, liegt unser Lieblingsaussichtspunkt etwas weiter im Westen. Fischerhütte. Hier gibt es zudem eine Fähre und einen Imbiss.

14 Fähren überqueren den Kanal. Cafés und Imbisse gibt an vielen Orten am Kanal. Fischerhütte steht hier stellvertretend für die lohnenswerten Orte, wenn man Schiffe gucken will.

Wann kommen die großen schiffe auf dem nord ostsee kanal
Imbiss Fischerhütte mit Blick auf den Kanal

Der Aussichtspunkt Fischerhütte liegt am südlichen Kanalufer hinter dem Ort Steenfeld. Hier steht auch das Fährhaus Fischerhütte, ein 120 Jahre altes Haus, ein ehemaliges Hafengebäude. Früher waren hier eine Umschlaghalle, eine Hafengaststätte und es gab Fremdenzimmer. Heute sollen im Haus Ferienwohnungen entstehen und es gibt zwei Wohnmobilstellplätze am Haus.

Gegenüber liegt der Imbiss Fischerhütte. Die Anlage sieht etwas provisorisch aus, aber es gibt zu essen und zu trinken. Und Bänke, Stühle und Tische mit Sicht auf die Fähre und die Schiffe auf dem Kanal gibt es auch.

Wenn die großen Pötte kommen…

Und dann tauchen sie unvermittelt zwischen den Bäumen auf: die großen Pötte, die von der Ostsee zur Nordsee und umgekehrt den Kanal passieren. Im Jahre fahren rund 30 000 Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal. In Brunsbüttel und in Kiel gibt es Schleusen, die verhindern, dass die Gezeiten Einfluss auf den Wasserstand nehmen. Der Kanal ist ca. 160 Meter breit und 11 Meter tief.

Wann kommen die großen schiffe auf dem nord ostsee kanal
Schiffsverkehr auf dem Kanal

In Fischerhütte liegt am Ufer eine alte Fähre. Eine Kettenfähre. Das ist die letzte Kettenfähre, die auf dem Nord-Ostsee-Kanal fuhr. 1950 in Rendsburg gebaut, wurde sie erst 1990 stillgelegt. Früher waren die 14 Fähren sogenannte Seilzugfähren. Ab 1914 kamen motorbetriebene Kettenfähren zum Einsatz.

Diese Fähre hat zwei Dieselmotoren mit je 44 PS. Die Fähre zog sich entlang einer Kette, die auf dem Gewässerboden lag, von Ufer zu Ufer. Hier am Kanalufer steht die Fähre seit 1992.

Über eine Treppe kann man an Bord gehen. 23,50 Meter ist sie lang, 9 Meter breit und 90 Tonnen schwer.

Bismarck hatte die Idee

Der Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals war der Eiderkanal, der im 18. Jahrhundert gebaut wurde. Es war Reichskanzler Otto von Bismarck, der den Bau des heutigen Kanals aus militärischen Gründen vorantrieb. Die deutsche Flotte sollte jederzeit von der Ostsee in die Nordsee gelangen, „ohne unter dänischen Kanonen passieren zu müssen“, soll er gesagt haben.

Wann kommen die großen schiffe auf dem nord ostsee kanal

Bismarck gewann Kaiser Wilhelm I. für das Projekt. Nachdem der Reichstag den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals genehmigt hatte, legte Kaiser Wilhelm I. in Kiel-Holtenau den Grundstein.
1895 wurde, nach acht Jahren Bauzeit, der Kanal von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.

Von 1907 bis 1914 musste man den Kanal das erste Mal ausbauen. Denn für die neuen großen Schlachtschiffe der Marine nämlich war der Kanal schon zu eng. 103 Meter breit und 11 Meter tief war er nun. 1965 wurde er auf 162 Meter verbreitet.

Kaffee neben der Fähre

Wir schauen dem Schiffsbetrieb zu. In Intervallen kommen die großen Schiffe hier vorbei. Immer mehrere im Pulk. Dazwischen fahren die schnellen Sportboote. Wenn die Schiffe passieren, hat die Fähre Pause und wartet am Ufer. Dann beginnt sie wieder mit ihrem schnellen kostenlosen Transport von Pkw, Lkw, Fahrrädern und Fußgängern. Manchmal wird auch ein Traktor mitgenommen.

Es macht Spaß, hier stundenlang zuzusehen. Ein Ausflugsschiff fährt vorbei. Zeit, einen neuen Kaffee zu bestellen.

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