Natrium und natron das gleiche

Die historischen und alltäglichen Trivial-Bezeichnungen von Soda, Ätznatron und Natron sind so wenig eindeutig und einheitlich, dass Käufer und Anwender auf die chemische Bezeichnung und die chemische Formel achten sollten. Auf diese Weise vermeiden Sie gesundheitsgefährdende Verwechslungen.

Auf unserer Webseite von Honigwerk finden Sie vor allem Informationen zum Einsatz von Soda-Lauge.

Soda:

Die chemische Bezeichnung von Soda ist Natriumcarbonat . Die chemische Formal ist Na2CO3. Historische oder alltägliche Bezeichnungen für Na2CO3 sind Soda, Waschsoda, calciniertes Soda. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt es die Bezeichnung E500.

Bezeichnung: Soda
Systematischer Name: Natriumcarbonat
E-Nummer: E 500
Englische Bezeichnung: Sodium carbonate
Summenformel: Na2CO3

Ätznatron:

Die chemische Bezeichnung von Ätznatron ist Natrium-Hydroxid. Die chemische Formel ist NaOH. Historische oder alltägliche Bezeichnungen für NaOH sind Ätznatron, Ätzsoda, kaustisches Soda.

Bezeichnung: Ätznatron
Systematischer Name: Natriumhydroxid
E-Nummer: E 524
Englische Bezeichnung: Sodium hydroxide
Summenformel: NaOH

Natron:

Die chemische Bezeichnung von Natron ist Natriumhydrogencarbonat . Die chemische Formel ist NaHCO3 . Historische oder alltägliche Bezeichnungen sind Natron, doppeltkohlensaures Natron, Backsoda, Speisesoda, Speisenatron, Natriumbicarbonat. Die E-Nummer ist E 500 II . Der pH-Wert von Natron ist ganz schwach alkalisch; der pH-Wert liegt bei 8. Daher spielt Natriumhydrogencarbonat für Reinigungsaufgaben in der Imkerei (und auf unserer Webseite) keine Rolle.

Bezeichnung: Natron
Systematischer Name: Natriumhydrogencarbonat
E-Nummer: E 500 II
Englische Bezeichnung: Sodium hydrogen carbonate; sodium bicarbonate
Summenformel: NaHCO3

Nein. Natron ist Natriumhydrogencarbonat, wird auch als Backtriebmittel verwendet und bildet in der Feuchtigkeit des Teiges Gasbläschen, die das Gebäck beim Backen lockerer werden lassen. Speisestärke besteht überwiegend aus Kohlenhydraten und ist kein Treibmittel im Teig, sondern ein Bindemittel, das warme Flüssigkeiten fester macht. Speisestärke als Backzutat verwendet, macht Biskuit und Marmorkuchen sehr feinporig.

Strukturformel
Allgemeines
Name Natriumhydrogencarbonat
Andere Namen
  • (doppeltkohlensaures) Natron
  • Natriumbicarbonat
  • Bikarbonat
  • Backpulver
  • Backsoda
  • Bullrich-Salz
Summenformel NaHCO3
CAS-Nummer 144-55-8
Kurzbeschreibung weißes Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 84,01 g·mol–1
Aggregatzustand fest
Dichte 2,22 g·cm–3
Schmelzpunkt Zersetzung bei über 50 °C
Siedepunkt nicht anwendbar
Löslichkeit

95,5 g·l–1 (bei 20 °C)

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung

keine Gefahrensymbole

 [1]
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze [1]
S: keine S-Sätze [1]
LD50

4220 mg·kg–1 (oral, Ratte)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumhydrogencarbonat, Summenformel NaHCO3, kurz Natron, wird oft auch mit dem chemisch falschen, teilweise sehr veralteten Trivialnamen doppeltkohlensaures Natron, Natriumbicarbonat oder Bikarbonat bezeichnet (falsch, da kein echtes Bikarbonat) – nicht zu verwechseln mit Natronlauge. Im Handel wird Natron auch unter Bezeichnungen wie „Speisesoda“, „Backsoda“, Speisenatron (z. B. in Rezepten) und unter den Traditionsmarken „KaiserNatron®“ oder „Bullrich-Salz®“ gehandelt. Es ist ein feines weißes Pulver und zersetzt sich oberhalb einer Temperatur von 65 °C unter Abspaltung von Wasser und Kohlenstoffdioxid zu Natriumcarbonat. Es ist ein Natriumsalz der Kohlensäure und hat eine Dichte von 2,159 g·cm−3.

Weiteres empfehlenswertes Fachwissen

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Etymologie
  • 2 Biologische Bedeutung
  • 3 Anwendungen in der Industrie
  • 4 Vorkommen
  • 5 Herstellung
  • 6 Verwendung von Natron
  • 7 Quellen

Etymologie

Das Wort Natron stammt in dieser Form aus dem Griechischen, ursprünglich aber aus dem Ägyptischen, wo der Konsonatenstamm „ntrj “ (= göttlich) für als heilig geltende Stoffe gebraucht wird, unter anderem für das im Wadi Natrun vorkommende natürliche Natron (eigentlich ein Gemisch aus Natron, Soda und Salz; ägyptisch sonst: hsmn) das zur rituellen Reinigung und zur Mumifizierung verwendet wurde. Der Elementname Natrium (= Natronbildner) leitet sich von Natron ab.

Biologische Bedeutung

Mit Säuren reagiert es schäumend unter Bildung von Kohlenstoffdioxid und Wasser:

Natrium und natron das gleiche
Natriumhydrogencarbonat und Salzsäure reagieren zu Natriumchlorid, Kohlenstoffdioxid und Wasser.

Die Möglichkeit, Säuren durch HCO3− zu neutralisieren, ist für den Körper überlebenswichtig.

  • Im Magen muss aufgrund der dort aktiven Enzyme ein saures Milieu herrschen, dies geschieht durch Produktion von Chlorwasserstoff (HCl). Die Epithelzellen der Magenwand, die bei einem solch niedrigen pH-Wert sofort zugrunde gehen würden, schützen sich selbst durch Abgabe von mit HCO3− versetztem Schleim[2]. Dringen H+-Ionen der Salzsäure in die Schleimschicht ein, so werden sie zu CO2 und Wasser neutralisiert. Das CO2 entweicht z. T. durch die Speiseröhre.
  • Im Dünndarm wird aber wieder eine alkalische Umgebung benötigt, da hier andere Enzyme die Spaltung der Nährstoffe übernehmen. Die Änderung des pH-Wertes erfolgt im Zwölffingerdarm durch Einspeisung des Sekretes der Bauchspeicheldrüse, welches unter anderem HCO3− enthält.

Anwendungen in der Industrie

Wegen der thermischen Zersetzung von Natriumhydrogencarbonat, einsetzend oberhalb von 50 °C, wird es seit langer Zeit in der Lebensmitteltechnik als Backtreibmittel (im Backpulver zusammen mit Natriumhydrogenphosphat) und als Feuerlöschpulver genutzt.

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Vorkommen

Natriumhydrogencarbonat kommt als natürliches Mineral Nahcolith in den USA vor. Die Verschwisterung mit Ölschiefer verhinderte aber eine industrielle Nutzung.

Herstellung

Umsetzung von gereinigter Natriumcarbonatlösung mit Kohlenstoffdioxid unter Kühlung:

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Das durch Filtration gewonnene Natriumhydrogencarbonat muss vorsichtig getrocknet werden, damit es sich nicht wieder zersetzt.

Das als Zwischenprodukt im Solvay-Verfahren anfallende Natriumhydrogencarbonat wird wegen der Verunreinigungen normalerweise nicht verwendet.

Verwendung von Natron

  • In der Lebensmitteltechnik
    • Bestandteil von Backpulvern
    • Bestandteil von Brausepulvern
  • In der Medizin
    • als Mittel gegen Sodbrennen (Samarin, KaiserNatron® oder Bullrich-Salz®) wegen der Neutralisationswirkung unter Bildung von ungiftigen Reaktionsprodukten (CO2 und Wasser); gilt heute als veraltet (siehe Antacidum, Protonenpumpenhemmer)
    • zur Behandlung von Vergiftungen durch Barbiturate und Salicylate
    • als Infusion zur Behandlung der metabolischen Azidose
    • als Zusatz bei der Dialyse
    • als Bestandteil von Brausetabletten (z. B. Aspirin® oder Alka-Seltzer®)
  • Historisch zur Dehydrierung von Leichen (Mumifizierung).
  • In der Landwirtschaft
    • Als Mittel gegen Pilzerkrankungen wie z.B. Mehltau oder Graufäule. Besonders bekannt unter dem Namen Steinhauer's Mehltauschreck.
  • Bestandteil von Feuerlöschpulvern
  • zum Strecken von synthetischen Drogen wie Amphetamin sowie zur Herstellung von Crack aus Kokain
  • Im Haushalt
    • zum Enthärten von Wasser (beispielsweise um Tee oder Kaffee zu kochen)
    • zum Entfernen verkrusteter Speisereste: Indem man die Kruste auf dem Topfboden mit 1 Essl. Natron überpudert, das ganze über Nacht stehen lässt und am folgenden Morgen mit einer Tasse Wasser aufkocht, kann man selbst sehr hartnäckige und scheuermilchpflichtige Verkrustungen lösen. Sie lösen sich in großen Flocken vom Topfboden. Dieses Verfahren ist gut geeignet für Edelstahl- und Emailletöpfe, Thermoskannen, Teekannen, Blumenvasen, Urinstein im WC usw.
    • Eine Prise Natron im Kochwasser lässt Erbsen, Linsen und Bohnen schneller weich werden und nimmt verschiedenen Kohlsorten die blähende Wirkung.
    • Es neutralisiert Gerüche z. B.: Mundgeruch, Abflussrohre, muffige Schuhe, Kühlschrank, Katzentoilette, Kleintierkäfige...
    • als Deo-Ersatz und bei Schweißfüßen als Fußbad anwendbar
    • Trägt man einen Brei aus Natron und Wasser auf einen Insektenstich auf, vermindern sich Juckreiz und Schwellung schnell.
    • Bei starkem Sonnenbrand tränkt man ein T-shirt in Natron-Wasser und zieht es nass über. Hervorragende schnelle und schmerzlindernde Wirkung. Die nächste Nacht ist gerettet.
    • Bei Sodbrennen hilft Natron sofort und dauerhaft. Die Wirkung zeigt sich, dass man leicht aufstoßen muss. (Gasbildung durch Neutralisation der (Magen-)Säure.
    • Bei der Einnahme von Natriumhydrogencarbonat geht es einem nach einem Kater besser.
    • Überschüssige Säure in Lebensmitteln wird durch Natron neutralisiert oder abgeschwächt. Dies ist etwa bei der Zubereitung von Konfitüren aus sehr sauren Früchten (z.B. Sanddorn) von Bedeutung, da diese so einen milderen Geschmack erhalten und daher auch weniger Zucker verwendet werden muss. Auch zu einer Speise versehentlich übermäßig zugesetzter Essig oder Zitronensaft kann durch Natron neutralisiert werden.

Bei der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat werden aus hartem Wasser Calcium- und Magnesiumionen als Carbonate ausgefällt:

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Das weichere Wasser kann man dann nach Bodensatzbildung durch Abgießen, oder bereits vorher durch Filtrieren, von den Carbonaten trennen.

  • In der Aquaristik.
    • Erhöhung der Carbonathärte zur Verhinderung eines Säuresturzes.

Quellen

  1. ↑ a b c BGIA GESTIS Stoffdatenbank: http://www.hvbg.de/d/bia/gestis/stoffdb/index.html. 9. Aug. 2007
  2. Bikarbonatbatterie, S.E.Miederer, Fortschr Med.1994,Jun 10; 112(16):235–8, PubMed

Was ist der Unterschied zwischen Natrium und Natron?

Natriumhydrogencarbonat (Trivialname: Natron) hat die Summenformel NaHCO3, ist ein Natriumsalz der Kohlensäure und zählt zu den Hydrogencarbonaten. Die Verbindung sollte nicht mit Natriumcarbonat (Soda, Summenformel Na2CO3) verwechselt werden.

Wie wird Natron noch genannt?

Im Handel wird Natron auch unter Bezeichnungen wie „Speisesoda“, „Backsoda“, Speisenatron (z. B. in Rezepten) und unter den Traditionsmarken „KaiserNatron®“ oder „Bullrich-Salz®“ gehandelt.

Was passiert wenn man jeden Tag Natron trinkt?

Klinische Studien hatten bereits gezeigt, dass die tägliche Einnahme von Natron nicht nur die nierenbedingte Übersäuerung reduzieren kann, sondern auch die Nierenerkrankung an sich verlangsamen kann, so dass Natron nun in der Therapie entsprechend nierenkranker Patienten eingesetzt wird.

Ist Natrium und Backpulver das gleiche?

"Denn Natron und Backpulver sind nicht identisch", betont Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale. Natron oder Natriumhydrogencarbonat ist zwar ein Bestandteil von Backpulver. Doch dieses enthält zusätzlich einen Säure- und Stärkeanteil.