Konto in der schweiz eröffnen als deutscher

Lohnt es sich noch ein Konto in der Schweiz zu eröffnen?

Es hat heutzutage einen merkwürdigen Beigeschmack wenn von Schweizer Konten gesprochen wird. Denn häufig hört man von Schweizer Konten in Verbindung mit illegalen Machenschaften und Steuerflucht.

Doch das strikte Bankgeheimnis wurde 2014 größtenteils aufgehoben. Weitere Änderungen kamen dank der EU 2017 hinzu, ganz speziell bezüglich Konten die Ausländern gehören. Was bedeutet dies im Detail für jeden der Interesse an einem Bankkonto in der Schweiz hat? Lohnt es sich noch ein Schweizer Konto zu nutzen?

Bis dato war das Schweizer Konto bekannt aufgrund seiner Verschwiegenheit und den ungewöhnlichen Datenschutzbestimmungen. Doch ein neues Steuerabkommen hebelt diesen Datenschutz aus.

Für wen lohnt sich ein Schweizer Konto noch? Informationen für Grenzgänger und Schweizer.

Natürlich kann man noch immer ein Konto in der Schweiz eröffnen. Dennoch existieren Besonderheiten, die man beachten sollte.

Schweiz und EU haben neues Steuerabkommen beschlossen

Die Schweiz ist berühmt-berüchtigt für ihr Bankgeheimnis. Somit war den Kunden der Schweizer Banken ein Höchstmaß an Diskretion geboten. Die Weitergabe von Kundendaten fand somit niemals statt. Eine Eigenschaft die sich ausnutzen lies, um Geld vor Steuern zu schützen. Natürlich war dies nicht die Absicht jedes Kunden, die meisten wollten wahrscheinlich nur von den höheren Zinsen profitieren.

Bisher hat das Geschäft mit ausländischen Kunden und Offshore-Konten den Schweizer Banken enorme Umsätze bereitet. Aufgrund zunehmenden Drucks der IRS, der EU und der OECD, ist die Schweiz unter anderem dem Steuerabkommen zum automatischen Informationsaustausch beigetreten.

Doch was genau bedeutet dies, wenn man ein Konto in der Schweiz eröffnen will? Es ist so, dass seit dem 01.01.2017 die Banken der EU und der Schweiz dazu verpflichtet sind, Steuerdaten ausländischer Bankkunden, an das Land des Wohnsitzes des Kunden, weiterzugeben. Dadurch wird zukünftig Steuerflucht und Steuerbetrug stark erschwert. Dies macht den ohnehin schon gläsernen Bürger ein weiteres Stück transparenter hinsichtlich der Steuern. Die Verschwiegenheit Schweizer Banken, wie man sie lange Zeit über kannte, ist somit Vergangenheit.

Alles Wichtige auf einen Blick

Die Schweiz beendet aufgrund neuer rechtlicher Vorgaben, das Bankgeheimnis für ausländische Kunden seit 2017:

AIA = Automatischer Informationsaustausch von Bankdaten, dadurch werden die Schweizer Banken gezwungen Daten von ausländischen Kunden herauszugeben.

Ziel: Bekämpfung von Steuerverbrechen.

Für wen es sich noch lohnt ein Bankkonto in der Schweiz zu eröffnen

Aufgrund des Steuerabkommens zum Austausch von Steuerdaten (AIA) werden die Schweizer Banken nun verpflichtet Bankdaten von ausländischen Kunden an das jeweilige Heimatland weiterzugeben.

Sollte man also ein Konto in der Schweiz eröffnen wollen, um Geld vor Finanzämtern oder Gläubigern zu verstecken, so ist die Flucht in die Schweiz keine Option mehr. Wer aber einfach als Grenzgänger ein Konto in der Schweiz eröffnen möchte, für den gilt es einige Dinge zu beachten.

Aber nicht nur deswegen sind Schweizer Konten immer weniger attraktiv, sondern vor allem aufgrund der sinkenden Zinsen.

Kontoeröffnung für Grenzgänger

Diejenigen die in der Schweiz arbeiten, jedoch dort nicht ihren Wohnsitz haben, werden als Grenzgänger bezeichnet. In dieser Situation macht es vor allem aufgrund der Währungsunterschiede Sinn ein Konto in der Schweiz zu eröffnen. Denn die Schweiz hat nicht den Euro, sondern Schweizer Franken. Jedoch wird häufig von Kunden mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz hohe Kontoführungsgebühren verlangen. Hier wird ein Anbietervergleich dringend empfohlen.

Generell empfehlenswert ist hier das Multiwährungskonto von TransferWise. Besonders praktisch, da Sie damit weltweit in verschiedensten Währungen zahlen können. Zusätzlich ist es auch möglich kostenlos Geld zu empfangen und international Geld zu überweisen.

Konto in der Schweiz – ohne Schufa?

Allgemein zeigt sich, dass viele Deutsch an einem Auslandskonto interessiert sind, meistens einfach als Zweitkonto. Dies kann den Vorteil haben, dass man das Konto ohne eine Schufa-Prüfung eröffnen kann, denn die Schufa ist nur in Deutschland tätig. Natürlich ist es auch für ausländische Banken möglich Ihre Bonität zu überprüfen, allerdings werden diesen weniger Informationen vorliegen.

Heutzutage ist jede Bank gesetzlich dazu verpflichtet, jedem ein Basiskonto zu gewähren, auch bei schlechter Bonität. In der Hinsicht macht ein Schweizer Konto also weniger Sinn.

Beim Thema Pfändung greifen auch viele auf ein Schweizer Konto zurück, denn Gläubiger können nicht auf Auslandskonten zugreifen. Dies ist natürlich kein Weg den man gehen sollte und eine rechtliche Grauzone. In solchen Fällen empfiehlt sich eher ein deutsches Pfändungsschutz-Konto.

Unser Tipp für Auslandsüberweisungen

Sollten Sie vorhaben demnächst Geld in die Schweiz oder aus der Schweiz nach Deutschland zu überweisen, so empfehlen wir Ihnen TransferWise. Damit ist es möglich weltweit kostenfrei in den jeweiligen Währungen zu bezahlen und auch Geld zu empfangen. Die Gebühren sind niedrig. Zudem ist es möglich mit dem Multi-Währungs-Konto lokale Bankverbindungen für ganz Europa, Großbritannien, Australien, Neuseeland und die USA zu erhalten.

Kontoeröffnung: So geht’s

Es ist nicht illegal, als Ausländer, ein Konto in der Schweiz zu eröffnen. Natürlich nur insofern es nicht darum Zinserträge oder andere Gewinne vor den Steuerbehörden zu verstecken. Wie eine Kontoeröffnung in der Schweiz reibungslos abläuft und welche Dokumente Sie hierfür benötigen, verdeutlichen wir Ihren gerne:

Prinzipiell ist es für jeden möglich ein Konto zu eröffnen. Auch wenn es nicht einfach oder günstig ist, ganz im Gegensatz zu den vielen kostenlosen Girokonto die in Deutschland zur Wahl stehen. Einfach ist dies für alle, die in der Schweiz arbeiten. Denn diejenigen können direkt vor Ort ein Konto eröffnen.

Wenn man aus dem Ausland heraus ein Konto eröffnen möchte, so wird dies schwieriger. Die Schweizer Banken sind im Gegensatz zu den Deutschen Banken weniger modern und nur wenige bieten eine Kontoeröffnung per Internet an und in den meisten Fällen nicht für Leute mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz. Das bedeutet i.d.R., dass einem eine Reise in die Schweiz nicht erspart bleibt.

Vereinbaren Sie am besten einen Termin mit Ihrer Wunschbank und nehmen Sie zuvor alle Banken unter die Lupe. Erkundigen Sie sich über die verschiedenen Kontomodelle in der Schweiz und wählen Sie die für Sie beste Möglichkeit. Bedenken Sie genau ob eine Kontoführung in Schweizer Franken für Sie sinnvoll ist.

Voraussetzungen

Mindestens 18 Jahre

Fester Wohnsitz

Überprüfung der Identität

Ausweisdokument/Ausweiskopie

Bonitätsprüfung (keine Schufa!)

Mindesteinlage (nicht immer)

Unabhängig davon, ob Sie das Konto online oder in der Filiale beantragen wollen, es gibt Richtlinien die eingehalten werden müssen:

  • Dazu gehört die Überprüfung Ihrer Identität
  • Die Überprüfung Ihrer Einkommensverhältnisse
  • Wenn Sie den Antrag online stellen, wird die Verifizierung Ihrer Identität per Video-Ident-Verfahren durchgeführt

Das Video-Ident-Verfahren ist neuer Standard in der Identitätsverifizierung und wird vor allem bei der Eröffnung von Konten genutzt. Wer das nicht möchte, kann sich auch per Post verifizieren lassen, dazu benötigen Sie eine beglaubigte Ausweiskopie.

Teilweise ist die Führung von Schweizer Konten nur mit einer Mindesteinlage möglich. Dies bedeutet nichts anderes, als dass sich bei der Eröffnung ein Mindestbetrag auf dem Konto befinden muss. Diese liegt häufig bei bis zu 10.000 Franken, also umgerechnet circa 9.000 Euro. Informieren Sie sich vor der Kontoeröffnung genau was darüber was verlangt ist.

Viele Schweizer Banken verlangen auch eine erhöhte Kontoführungsgebühr für ausländische Kunden, aufgrund des erhöhten Aufwands für die Banken. Denn diese benötigen mehr Personalaufwand um die Kundendaten entsprechend allen Anfragen zur Verfügung stellen zu können. So nimmt die Credit Suisse 480 Schweizer Franken jährlich und die Glarner Kantonalbank 1.000 Schweizer Franken. Das ist ziemlich viel und kann kleinere Ersparnisse schnell auffressen. Hier eine Übersicht, falls Sie Interesse an weiteren Details haben.

Kann man als Deutscher in der Schweiz ein Konto eröffnen?

Grundsätzlich können Sie auch als Ausländer ein kostenfreies Bankkonto bei nahezu jeder Schweizer Bank eröffnen.

Was brauche ich um in der Schweiz ein Konto zu eröffnen?

Wenn du bei einer traditionellen Schweizer Bank online ein Girokonto eröffnen willst, musst du in der Regel telefonisch oder über die Website der Bank ein Antragsformular anfordern. Sobald du das vorliegen hast, musst du alles ausfüllen und unterschreiben und das Formular per Post an die Bank zurücksenden.

Was bringt ein Konto in der Schweiz?

Die Schweiz hat noch keine Kapitalertragsteuer. Daher ist es für Menschen, die über viel Geld verfügen, immer noch sehr attraktiv, sein Geld in der Schweiz anzulegen. Außerdem ist es so, dass nur auf Antrag die Auskunftspflicht für die Banken in der Schweiz besteht.

Wie viel kostet ein Konto in der Schweiz?

Im Mittel verlangen Schweizer Banken von Auslandskunden rund 300 Franken an Zusatzgebühren pro Jahr und Bankbeziehung. Bei der Höhe der Auslandsgebühren gibt es jedoch markante Unterschiede zwischen den Banken: Die zusätzlichen Gebühren variieren zwischen 88 Franken bis zu happigen 720 Franken pro Jahr.

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