Eigentlich wollte Microsoft nach dem Support-Ende für Windows 7 am 14. Januar 2020 keinerlei Updates mehr für das Betriebssystem ausliefern. Eine der letzten Aktualisierungen für Windows 7 sorgte aber für einen ärgerlichen Fehler, weshalb Microsoft nun doch noch ein weiteres Update für Windows 7 ausgeliefert hat. Zunächst wollte Microsoft sogar das Update nicht an alle Windows-7-Nutzer ausliefern, sondern nur an Partner, die für den verlängerten Windows-7-Support zahlen.
Mit dem neu veröffentlichten Update KB4538692 behebt Microsoft einen Fehler in Windows 7 (und Windows Server 2008), der dafür sorgte, dass der Desktop-Hintergrund schwarz blieb. Das Problem war aufgetreten, nachdem Microsoft zum 14. Januar 2020 das wichtige (und eigentliche letzte öffentliche) Windows-7-Update KB4534310 beziehungsweise KB4534314 ausgeliefert hatte. Konkret trat der Bug immer dann auf, wenn ein Nutzer den Bildschirmhintergrund gedehnt auf dem Desktop anzeigen lassen wollte. Durch den Fehler wurde der Bildschirmhintergrund dann gar nicht mehr angezeigt und der Desktophintergrund bliebt schwarz.
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Dem KB-Eintrag zum Update ist zu entnehmen, dass mit dem Update das Problem nun gelöst wird. Das Update behebt auch nur diesen Bug. Die etwa 40 Megabyte große Aktualisierung ist über Windows Update erhältlich. Alternativ kann der Download auch hier im Microsoft Update-Katalog heruntergeladen und dann installiert werden.
Für die manuelle Installation des (vielleicht wirklich) allerletzten, öffentlichen Windows-7-Updates KB4538692 gibt es laut Angaben von Microsoft aber zwei wichtige Voraussetzungen:
1.) Auf dem Windows-7-Rechner muss mindestens das SHA-2-Update KB4474419 installiert sein, welches am 23. September 2019 ausgeliefert werden. Alternativ reicht auch ein jüngeres SHA-2-Update.
2.) Auf dem Windows-7-Rechner muss das SSU-Update KB4490629 vom 12. März 2019 installiert sein oder eine aktuellere Version.
Windows-10-Bug: Hat Microsoft großen Mist gebaut?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Windows 7 Support ist beendet- Häufige Fragen beantwortet
- 1.1 Was war am 14. Januar 2020?
- 1.2 Auf welches System soll ich umsteigen?
- 1.3 Welche Version von Windows 10 benötige ich?
- 1.4 Muss ich Windows 10 kaufen?
- 2 Anleitung für den Umstieg – So steigst du auf Windows 10 um
- 2.1 1. Windows 7 Lizenzschlüssel ermitteln
- 2.2 2. Backup erstellen
- 2.3 3. „Windows Update Assistant“ herunterladen und starten
Zum Thema Windows 7 Support Ende gibt es einige offene Fragen. Wir versuchen dir alle Fragen zu beantworten und dir mit einer Anleitung beim Umstieg zu helfen.
Windows 7 Support ist beendet- Häufige Fragen beantwortet
Was war am 14. Januar 2020?
Am 14. Januar 2020 endete der sogenannte „Extended-Support“ von Windows 7. Heißt seit diesem Datum liefert Microsoft keine Updates mehr. Dazu zählen nicht nur neue Funktionen, sondern auch sicherheitsrelevante Updates um Sicherheitslücken zu schließen. Durch die ausbleibenden Sicherheits-Updates riskiert du, Opfer von Schadsoftware und anderen Cyber-Angriffen zu werden. Auch werden neue Versionen von Programmen wie Chrome oder Firefox in Zukunft Windows 7 nicht mehr unterstützen. Auch hier bestehen dann Sicherheitsrisiken, wen du veraltete Versionen im Einsatz hast. Verwendest du aktuell noch Windows 7, solltest du schnellstmöglich auf ein anderes Betriebssystem umsteigen. Zum Glück ist dies sogar ohne Datenverlust und aufwendige Neuinstallation möglich. Wir zeigen dir wie.
Auf welches System soll ich umsteigen?
Wenn du bei Windows bleiben möchtest, hast du theoretisch zwei Systeme zur Auswahl: Windows 10 und Windows 11. Praktisch ist ein Umstieg auf Windows 11 jedoch für die meisten Nutzer von Windows 7 keine Option. Das neue System hat deutlich gestiegene Herausforderungen an die Hardware deines Computers und wird auf beinahe allen Geräten von 2016 oder älter nicht unterstützt.
Also bleibt nur noch Windows 10. Das System ist von der Bedienung her an Windows 7 angelehnt und erfordert kaum Umgewöhnung. Etwas Geld sparen lässt sich mit Windows 10 ebenfalls. Ein vorher meist kostenpflichtiger Viren-Scanner ist bei Windows 10 bereits inkludiert und kann kostenlos verwendet werden.
Leider steht auch bei Windows 10 bereits ein Datum für das Support-Ende fest. Bis zum 14. Oktober 2025 sind es jedoch noch mehr als dreieinhalb Jahre.
Alternativ bleibt natürlich der Umstieg auf ein alternatives Betriebssystem wie Linux. Doch dies ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden und erfordert eine komplette Neuinstallation von allen Programmen und Daten.
→ Linux auf dem Laptop: Zu viel Kompromiss oder echte Alternative?
Windows 8.1 haben wir hier einmal außen vor gelassen, da der Support für dieses Betriebssystem ebenfalls in wenigen Monaten endet. Mehr dazu an dieser Stelle.
Welche Version von Windows 10 benötige ich?
Bei Windows 10 gibt es weit weniger verschiedene Versionen als es bei Windows 7 der Fall war. Unter Windows 7 konnte man sich zwischen Starter, Home Basic, Home Premium, Professional und Ultimate entscheiden. Je nach Version konnte man auch nur eine begrenzte Menge von Arbeitsspeicher verwenden. Bei Windows 10 hat man sich von diesem Chaos verabschiedet. Es steht nur noch eine Normale-Version und eine Pro-Version zur Auswahl. Einziger Unterschied der Pro-Version: Die PCs lassen sich in Domänen organisieren und per BitLocker verschlüsseln. Beide Funktionen sind für Privatnutzer nicht wirklich relevant und du kannst problemlos auch zur normalen Variante greifen.
Muss ich Windows 10 kaufen?
Das kostenlose Update auf Windows 10, welches Microsoft nach der Veröffentlichung des Systems ein Jahr lang angeboten hatte, ist abgelaufen. Dennoch ist es möglich, kostenfrei auf Windows 10 umzusteigen und das System mit deinem alten Windows 7 Lizenzschlüssel zu aktivieren. Windows 7 Professional oder Ultimate Keys können hierbei Windows 10 Pro aktivieren. Windows 7 Starter, Home Basic oder Home Premium Schlüssel sind für die normale Version von Windows 10 gültig.
Anleitung für den Umstieg – So steigst du auf Windows 10 um
Neben einem Neukauf eines PCs oder Notebooks gibt es zwei Möglichkeiten für den Umstieg auf Windows 10: Durch eine Neuinstallation oder durch ein einfaches Upgrade. Wir zeigen dir hier den einfacheren Weg durch ein Upgrade, bei dem alle Daten erhalten bleiben. Dennoch solltest du immer – nicht nur vor Befolgen dieser Anleitung – über eine externe Sicherung deiner Daten verfügen.
1. Windows 7 Lizenzschlüssel ermitteln
Um deinen Windows 7 Key herauszufinden benötigt du das kostenlose Tool „Magical Jelly Bean KeyFinder“. Hast du das Programm installiert, startest du es und klickst auf der linken Seite auf Windows 7 [..]. Auf der rechten Seite siehst du dann bei dem Punkt „CD Key“ deinen Lizenzschlüssel. Notiere ihn dir oder mache ein Foto mit deinem Smartphone, um ihn später für die Aktivierung von Windows 10 zur Hand zu haben. Wenn du Windows 7 Professional oder Ultimate nutzt, funktioniert dein Key nur für die Aktivierung von Windows 10 Pro. Bei Windows 7 Starter, Home Basic oder Home Premium funktioniert der Schlüssel nur für die Aktivierung der normalen Version von Windows 10.
2. Backup erstellen
Diesen Schritt ist eigentlich überflüssig, wenn du bereits regelmäßige Backups durchführst. Dennoch hier nochmal als Hinweis: Auch wenn bei dem Upgrade auf Windows 10 keine Daten verloren gehen, ist es auf jeden Fall sicherer vorher ein aktuelles Backup anzufertigen. Dazu reicht es in den meisten Fällen aus, alle seine Daten auf eine externe Festplatte oder einen großen USB-Stick zu kopieren.
3. „Windows Update Assistant“ herunterladen und starten
Um das Update auf Windows 10 zu starten, musst du den „Windows Update Assistant“ bei Microsoft herunterladen. Klicke hierfür auf die blaue Schaltfläche „Tool jetzt herunterladen“ und starte das Programm. Das Tool führt dich Schritt für Schritt durch den kompletten Upgrade-Prozess.
Anschließend startest du das Programm, akzeptierst die Lizenzbedingungen und klickst auf „Jetzt Upgrade für diesen PC ausführen“. Nun lädt das Tool die passende Version von Windows 10 automatisch herunter und startet die Installation. Ist dies abgeschlossen, musst du nochmals Lizenzbedingungen akzeptieren und bekommst nun eine Übersicht angezeigt. Hier siehst du, welche Version von Windows 10 installiert wird und dass all deine persönlichen Daten und Programme bei dem Upgrade erhalten bleiben.
Um zu starten, musst du die AGBs akzeptieren
Quelle: Timo Brauer / inside digital
Wähle den Punkt „Jetzt Upgrade für diesen PC ausführen“
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Gegebenenfalls wirst du nach deinem Windows Key gefragt [nur in Ausnahmefällen]
Quelle: Timo Brauer / inside digital
Es folgen weitere AGBs zum Zustimmen
Quelle: Timo Brauer / inside digital
Abschließend siehst du eine Zusammenfassung und kannst die Installation starten
Quelle: Timo Brauer / inside digital
Wenn du nun auf „Installieren“ klickst, wird das Upgrade auf Windows 10 durchgeführt. Dies kann je nach Geschwindigkeit deines Computers einige Minuten, aber auch über eine Stunde dauern. Anschließend wirst du durch die Einrichtung von Windows 10 geführt und bist startklar.
Bei der Benutzung von Windows 10 wird dir auffallen, dass sich die Bedienung kaum von Windows 7 unterscheidet. Viele Programme wie die Foto-Anzeige wurden deutlich verbessert und haben mehr Funktionen erhalten. Statt dem langsamen Internet Explorer kannst du unter Windows 10 mit dem moderneren Edge–Browser im Internet surfen. Alternativ kannst du natürlich weiterhin Alternativen wie Chrome oder Firefox verwenden. Auch ein kostenloser Vierenscanner ist bei Windows 10 bereits vorinstalliert und kann direkt verwendet werden. Wenn du weitere Fragen zu Windows 10 hast, versuchen wir dir in den Kommentaren zu helfen.
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