Im vergangenen Jahr sind 2.622 mehr Kinder zur Welt gekommen als noch 2017. Trotzdem bleibt die Geburtenziffer je Frau auf Vorjahresniveau. Bemerkenswert ist vor allem der rasante Anstieg der Geburtenhäufigkeit bei älteren Frauen seit 1990.
Quelle: WELT / Christoph Hipp
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Vor 50 Jahren waren Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes noch unter 25 Jahre alt – dieser Altersdurchschnitt ist jedoch deutlich gestiegen, zeigt eine Befragung. Auch bei der Erwerbstätigkeit von Elternpaaren gibt es neue Entwicklungen.
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Immer mehr Frauen bekommen ihr erstes Kind im Alter von 30 Jahren oder später. Im vorigen Jahr waren die Mütter von knapp der Hälfte der rund 366.000 Erstgeborenen (48 Prozent) zwischen 30 und 39 Jahre alt – das teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden unter Berufung auf Daten des sogenannten Mikrozensus mit. Im Jahr 1970 war dagegen eine Frau beim ersten Kind im früheren Bundesgebiet etwa 24 Jahre alt und in der ehemaligen DDR sogar erst 22 Jahre alt.
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Bei drei Prozent der erstgeborenen Kinder war die Mutter demnach älter als 40 Jahre. Das Durchschnittsalter der Frauen bei der ersten Geburt betrug 30 Jahre. Wie aus dem Mikrozensus weiter hervorgeht, bleibt etwa ein Fünftel aller Frauen eines Jahrgangs am Ende der Altersspanne zwischen 15 und 49 Jahren ohne leibliches Kind. Diese Lebensphase gilt statistisch als „gebärfähige“ Zeitspanne.
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Der Anteil aller Frauen, die zwischen ihrem 45. und 49. Lebensjahr kinderlos sind, wird dem Bundesamt zufolge als endgültige Kinderlosenquote bezeichnet. Diese erhöhte sich in den zehn Jahren zwischen 2008 und 2018 von 17 Prozent auf 21 Prozent. Dass inzwischen vereinzelt auch Frauen ab 50 Jahren erstmals Mütter werden, hat demnach keinen Einfluss. Deren Zahl war 2018 mit 67 viel zu gering dafür.
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Der Mikrozensus ist eine amtliche Bevölkerungsbefragung, die schon seit Jahrzehnten erfolgt. Sie erfasst Daten zur Lebens- und Arbeitssituation der Menschen in Deutschland.
Immer mehr Elternpaare mit kleinem Kind arbeiten
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: In immer mehr Familien mit kleinem Kind arbeiten beide Elternteile. Im vergangenen Jahr waren in 35 Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern erwerbstätig. Im Jahr 2008 waren es noch 29 Prozent. Dabei hängt die Erwerbsbeteiligung der Eltern stark vom Alter des jüngsten Kindes ab: Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten 2018 in gut sieben Prozent der Fälle Vater und Mutter. War das Kind zwei Jahre alt, gingen bereits in 60 Prozent der Familien beide Elternteile einer Arbeit nach.
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Mit einem jüngsten Kind in diesem Alter ergeben sich im Zeitvergleich auch die stärksten Zuwachsraten, wie die Statistiker weiter erklärten. 2008 waren nur in gut 44 Prozent der Paarfamilien mit zweijährigem Kind beide Eltern erwerbstätig.
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Paarfamilien mit zwei erwerbstätigen Elternteilen wählten am häufigsten ein Modell, bei dem der Vater in Voll- und die Mutter in Teilzeit arbeiten. 24 Prozent der Paare mit einem Kind unter drei Jahren entschieden sich 2018 dafür. Mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes gewinnt diese Aufteilung an Bedeutung: Mit einem Kind unter einem Jahr arbeiteten nur vier Prozent der Paare nach dem Modell „Vater in Vollzeit, Mutter in Teilzeit“.
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Mit einem zwei Jahre alten Kind waren es bereits 42 Prozent. Dagegen waren in nur neun Prozent der Paarfamilien mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern vollzeiterwerbstätig (mit jüngstem Kind unter einem Jahr: drei Prozent; mit jüngstem Kind unter zwei Jahren: sechs Prozent).