Je mehr Kohlenstoffatome ein Alkan besitzt, desto mehr Möglichkeiten gibt es, wie diese miteinander verknüpft sein können. Deshalb kommen Alkane auch nicht nur in linearen Ketten vor, sondern auch verzweigt. Show
Hier kann dann ein Kohlenstoffatom auch nur mit einem oder mit keinem Wasserstoffatom verbunden vorliegen. Generell gilt für die Benennung von Kohlenstoffatomen:
Gibt es im Alkanmolekül Verzweigungen, dann kann es passieren, dass die zwei Verbindungen zwar die gleiche Summenformel haben, aber die Moleküle anders aufgebaut sind. Genauer gesagt, sind hier dann die Kohlenstoffatome verschiedenartig miteinander verknüpft. Du sprichst dann von Isomeren . In unserem Fall von Konstitutionsisomeren. Unser Beispiel soll dir das verdeutlichen: n-Butan und iso-Butan (isomeres Butan; auch: 2-Methyl-propan) haben beide die gleiche Summenformel, nämlich: C4H10. Ihr Aufbau, sieht aber anders aus, was du an der Strukturformel erkennen kannst: 89 % der Schüler*innen verbessern ihre Noten mit sofatutor Mit schnellen Schritten zur kostenlosen Testphase!30 Tage kostenlos testen Testphase jederzeit online beenden Sie sind Lehrkraft? Hier entlang! Dann nutze doch Erklärvideos & übe mit Lernspielen für die Schule. Kostenlos testenBewertung Ø 3.7 / 7 Bewertungen Du musst eingeloggt sein, um bewerten zu können. Wow, Danke! Die Autor*innen André Otto Ethanol als Lösungsmittel lernst du in der 9. Klasse - 10. Klasse Grundlagen zum Thema Ethanol als LösungsmittelInhalt
Ethanol als Lösungsmittel – ChemieDie chemische Verbindung Ethanol gehört zu den Alkanolen, die dir wahrscheinlich besser bekannt sind unter dem Begriff Alkohole. In älteren Lehrbüchern wirst du die Bezeichnung Ethylalkohol für Ethanol finden. Umgangssprachlich meinen wir mit Alkohol meist ethanolhaltige Getränke. Während Wein um die 12 Volumenprozent Ethanol enthält, kann Rum bis zu 80 Volumenprozent Ethanol enthalten. Ethanol ist ein Rauschmittel und Zellgift. Es verändert unsere Wahrnehmung und löst das Gefühl von Betrunkensein aus. Im Handel erhalten wir Brennspiritus mit mindestens 94 Volumenprozent Ethanol, der aber Zusätze enthält und somit nicht trinkbar ist. In der Chemie und auch im Alltag nützt uns das Ethanol als universell einsetzbares Lösungsmittel. Dazu wirkt es auch noch desinfizierend. Hast du schon einmal versehentlich mit dem Permanentmarker auf dem Whiteboard geschrieben? Mit Ethanol bekommst du das wieder weg! Ethanol kann viele Stoffe lösen und das liegt an seiner Struktur. Die Struktur des EthanolmolekülsDas Ethanolmolekül besteht aus dem unpolaren Ethylrest $\ce{H3C-CH2\bond{-}}$ und einer polaren funktionellen Gruppe, der Hydroxylgruppe $\ce{-OH}$ (auch Hydroxygruppe). Insgesamt ist das Ethanol dadurch ein mäßig polares Molekül. In der folgenden verkürzten Strukturformel ist die Hydroxylgruppe rot hervorgehoben: $\ce{\underset{\text{unpolar}}{H3C-CH2}}{\color{red} {\underset{\text{polar}}{-OH}}}$ Die ausführliche Strukturformel von Ethanol sieht so aus: Vergleich von Ethanol mit anderen LösungsmittelnAls mäßig polares Lösungsmittel nimmt Ethanol eine Mittelstellung ein. Dazu führen wir drei kleine Experimente durch:
Die Regel Gleiches löst sich in Gleichem sagt uns, dass sich polare Stoffe gut in polaren Lösungsmitteln lösen und unpolare Stoffe gut in unpolaren Lösungsmitteln. Da das Ethanolmolekül mäßig polar ist und über einen unpolaren Ethylrest verfügt, kann man es sowohl mit Wasser als auch mit Benzin unbegrenzt mischen! Diese Mittelstellung macht das Ethanol zu einem universell einsetzbaren Lösungsmittel. Ethanol als Lösungsmittel – BeispieleEthanol mischt sich in jedem Verhältnis mit wichtigen organischen Lösungsmitteln:
In der Medizin bzw. Heilkunde dient Ethanol als vielfältig einsetzbares Lösungsmittel:
Auch Konservierungsstoffe wie Natriumbenzoat oder Geschmacksstoffe wie das süß schmeckende Xylit oder die sauer schmeckende Citronensäure werden als Lösung in Ethanol eingesetzt. Bei diesen vielen Möglichkeiten, Stoffe in Ethanol aufzulösen, stellt sich die Frage: Welcher Stoff löst sich denn nicht in Ethanol? Insbesondere Salze lösen sich in Ethanol schlecht oder gar nicht. So kannst du das aus der Küche bekannte Kochsalz ($\ce{NaCl}$) nicht in Ethanol lösen. Denn Kochsalz ist sehr polar mit einer sehr starken Ionenbindung, die in Lösung aufgebrochen werden müsste. Das ist mit dem Ethanol nicht möglich, Wasser dagegen kann Salze sehr gut lösen. Im Grunde gilt auch hier wieder die Regel Gleiches löst sich in Gleichem. Hinweise zum VideoDas Video erklärt dir, warum Ethanol ein sehr gutes Lösungsmittel ist und zeigt dazu viele Beispiele. Zum besseren Verständnis solltest du über Grundkenntnisse in organischer Chemie verfügen. Übungen und Arbeitsblätter Transkript Ethanol als LösungsmittelGuten Tag und herzlich willkommen! Dieses Video heißt: "Ethanol als Lösungsmittel". Oh, da wurde ja mein Board bekrakelt! Ich kann es ja wegnehmen, aber irgendwie Reste bleiben drauf. Was nehme ich? Ich nehme Ethanol in Form von Brennspiritus. Vor dem Mikro habe ich solch eine Scheibe, auch die wird mit Brennspiritus gereinigt und dabei auch gleich desinfiziert. Aber nicht nur das kann Ethanol. In Ethanol werden viele Stoffe aufgelöst. Betrachten wir einmal die 3 Stoffe Ethanol, Wasser und Benzin. Ethanol und Wasser sind in jedem Verhältnis miteinander mischbar. Genauso ist es mit Ethanol und Benzin. Wasser und Benzin hingegen sind praktisch nicht miteinander mischbar. Das liegt an der besonderen Struktur des Ethanols. Wenn ich mir das Ethanolmolekül anschaue, so finde ich auf der einen Seite eine kleine, unpolare Kette: CH2-CH3. Auf der anderen Seite habe ich die funktionelle Gruppe: OH, und die ist polar. Die Benzinmoleküle sind unpolar, die Wassermoleküle hingegen polar. Daher mischt sich Ethanol mit Benzin und genauso mischt sich Ethanol mit Wasser. Ethanol ist mit vielen organischen Flüssigkeiten in jedem Verhältnis mischbar, zum Beispiel mit Aceton, einem Keton der Formel CH3COCH3, oder mit dem Alkan Heptan, das die Summenformel C7H16 besitzt. Auch mit Ethylacetat, einem Ester, ist Ethanol mischbar: CH3COOC2H5. Das ist die rationale Strukturformel für Ethylacetat. Benzol, eine ringförmige, aromatische Verbindung, vermischt sich in jedem Verhältnis mit Ethanol. Und schließlich sei noch Dichlormethan genannt. Das ist ein chlorierter Kohlenwasserstoff mit der Formel CH2CL2. Große Bedeutung hat Ethanol als Lösungsmittel in der Medizin. Nehmen wir als Beispiel eine von vielen verwendeten Verbindungen: 1,6-Diaminohexan, mit der rationalen Strukturformel: H2NCH2CH2CH2CH2CH2CH2NH2. Diese Verbindung wird in Ethanol aufgelöst und als Antiseptikum, zum Mundspülen, verabreicht. Oder nehmen wir ein substituiertes Dimethylaminoethanol. 2 Methylgruppen CH3 befinden sich am Stickstoffatom N und dann folgt CH2CH2O. R ist der Substituent. Ethanol löst auch gut Paracetamol. Die beiden letztgenannten Substanzen sind beides wirksame Präparate in einem Erkältungsmittel für die Nacht. Aber nicht nur für synthetische Wirkstoffe, auch für pflanzliche Präparate ist Ethanol ein Lösungsmittel. Es gibt Pflanzenextrakte aus Lavendel, Melisse, Nelkenwurz und Weißdorn und vielen, vielen anderen Heilpflanzen. Nehmen wir ein ganz populäres Naturpräparat: Franzbranntwein. Franzbranntwein enthält, in gelöster Form, Campher, Menthol, Thymianöl, Fichtennadelöl, Muskatnussöl, Wacholderbeerenöl. Das alles ist gelöst in Ethanol. Oder nehmen wir Melissengeist. Dort haben wir Alant, die Wurzel, Cardamon, Engelwurz, Enzian, Ingwer, Melisse, Pomeranzen und Zimt. Alles in alkoholischer Lösung, das heißt in Ethanol aufgelöst. Man benötigt bei den Präparaten in der Medizin auch Konservierungs- und Geschmacksstoffe. Dafür werden unter anderem verwendet: Natriumbenzoat, das Natriumsalz der Benzoesäure, Xylit, ein Zucker und Zitronensäure, eine Dreifachcarbonsäure. Alle diese Verbindungen sind in Ethanol löslich. Bei diesen vielen Möglichkeiten, in Ethanol Stoffe aufzulösen, ergibt sich die Frage: Welcher Stoff löst sich in Ethanol nicht? Ich zeichne einmal die ausführliche Strukturformel und ihr könnt in der Zeit überlegen. Nach der Antwort brauchen wir gar nicht so weit zu gehen. Wir haben diese Verbindung in jedem Haushalt. Es ist Natriumchlorid. Natriumchlorid, Kochsalz, ist in Ethanol nicht löslich. Versuchen wir zum Schluss zu systematisieren. Welche Verbindungen werden von Ethanol gelöst und welche Verbindungen werden von Ethanol nicht gelöst? Gute Chancen, von Ethanol gelöst zu werden, haben Molekülverbindungen, ob sie nun polar oder unpolar sind. Typische anorganische Ionenverbindungen hingegen sind in Ethanol unlöslich. Das betrifft unter anderem die anorganischen Salze. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit, alles Gute, auf Wiedersehen! WEITERLESEN4 Kommentare4 Kommentare
Ethanol als Lösungsmittel ÜbungDu möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Ethanol als Lösungsmittel kannst du es wiederholen und üben.
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