Er ist's Frühling lässt sein blaues Band Eduard Mörike (1804 - 1875) |
Hinweis für Lehrpersonen: Hier finden Sie Anregungen für die Arbeit mit Frühlingsgedichten ... |
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Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte... Das wohl bekannteste Frühlingsgedicht mit dem eigentlichen Titel "Er ist's" stammt von dem deutschen Lyriker Eduard Friedrich Mörike (dem "Biedermeierdichter" und Pfarrer) aus dem Jahre 1829.
∼ Er ist's ∼
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein
leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike (1804 – 1875)
Gedichtinterpretation
Das Duftveilchen Viola odorata ist das "Dichterveilchen" und stammt eigentlich aus dem Mittelmeergebiet. Aber so mancher romantische Dichter (und selbst Goethe) hat es in der Natur ausgesät, und so findet sich dieses Blümchen heute verwildert zum Beispiel in der Umgebung von Weimar. Das dunkelblau oder violett blühende Veilchen (es gibt auch weiße
Varianten) hat die Eigenschaft, an warmen Frühlingstagen einen starken Duft zu verströmen, sodass nicht selten dieser eher wahrgenommen wird als optisch die winzigen Blüten.
Doch auch der Vorfrühling, also die Zeit vor der Veilchenblüte, hat schon starke Aromen. Ein intensiver Duft kommt von der Zaubernuss bereits im Februar in unsere Nase. So können einzelne warme, sonnige Mittagsstunden einen Vorgeschmack auf den Frühling geben und die Sehnsucht darauf wecken. Kommen dann kalte und trübe
Spätwintertage, die nicht enden zu wollen scheinen, zurück, sollten wir uns daran erinnern.
In kalten Wintern ist das Warten auf den Frühling ein nicht enden wollendes Sehnen. Die Meteorologen legten den Frühlingsbeginn auf den 1. März. Die Astronomen sind eigentlich näher dran, denn der 21. März ist der definierte Tag. Doch nicht der Verstand legt solche Zeiten fest. Erst wenn das Gefühl sagt: "Jetzt ist Frühling!", dann ist es wirklich soweit. Und dabei spielen eben auch diese Harfentönen
gleichenden Gerüche eine besondere Rolle. Neurowissenschaftler meinen ohnehin, dass Gerüche ohne Filterung des Verstandes unser Erleben und Fühlen beeinflussen können. Das Gleiche sagt uns der Dichter auf die lyrische Art und Weise, wobei wir mit der Lyrik – kommt von Lyra – wieder bei der Harfe wären: "Horch, von fern ein leiser Harfenton!"
Bleibt für die Interpretation noch das blaue Band. Was symbolisiert das blaue Band? Den Himmel und die Luft. Überhaupt scheint für Mörike
die Frühlingszeit mehr aus Luft und milden würzigen Winden zu bestehen als aus ersten Blumenblüten.
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"Ich stellte bald an mir selbst die Verführung durch Zählen und Auswerten fest und empfand die Wonne, Gesetzmäßigkeiten bei gewissen Massenerscheinungen festzustellen. Nichts war vor mir sicher. Als erstes machte ich mich über die Friedhöfe her..."
Frühling lässt sein blaues Band
Eduard Friedrich
Mörike
Der folgende Text, 1829 von Eduard Mörike geschrieben, ist eines der bekanntesten und beliebtesten Frühlingsgedichte. Es sind schwungvolle Verse. Das „blaue Band" verbindet romantische Sehnsucht mit dem Blick auf den blauen Frühlingshimmel. Für die Zeitgenossen, an die sich Mörike wandte, war der Frühling nicht nur eine blütenreiche Jahreszeit. Er bedeutete auch das Ende des Winters, den die damalige Generation noch als kalt, frostig, trüb, unwirklich und in schlecht beheizten Wohnungen erlebt hat. So wurde der Frühling mit besonderer Freude begrüßt.
Florian Russi
Er ist´s (1829)
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist´s!
Dich hab ich vernommen!
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