Die erste große liebe vergisst man nie sprüche

Wissenschaft Psychologie

Warum man seine Jugendliebe nie vergisst

Veröffentlicht am 27.07.2007 | Lesedauer: 3 Minuten

Die erste große liebe vergisst man nie sprüche
Die erste große liebe vergisst man nie sprüche

Prinz William und Kate Middleton: Jugendlieben sind die intensivsten, sagen Psychologen

Quelle: EMPICS

Erste Liebe, liebste Liebe: Psychologische Studien verraten, warum es sich manchmal lohnt, die erste Liebe aus der Jugend wieder zu beleben. Und zum Glück gibt es ja das Internet – die Zeiten, als man für die Suche nach alten Flammen noch mühsam recherchieren musste, sind vorbei.

Fast ein Vierteljahrhundert haben sich Christoph und Michelle nicht mehr gesehen. Doch beim Klassentreffen flammt ihre Jugendliebe wieder auf. Man redet über alte Zeiten und das, was seitdem passiert ist, man flirtet, und plötzlich ist sie wieder da, die alte Intimität. Ein Jahr später, trotz aller Warnungen von Freunden und Verwandten, die Hochzeit. Eine Lovestory wie aus einem Hollywood-Film. Tatsache ist jedoch, sie ist Realität. Und Geschichten wie die von Michelle und Christoph sind nichts Exotisches mehr.

Heute genügt es, deren Namen in einer Internetsuchmaschine einzutippen. Oder eines der zahlreichen Portale zum Fahnden nach alten Klassenkameraden zu besuchen. 2002 ging mit www.reunion.com eine Homepage an den Start, die bewusst mit dem Wiederauffinden alter Flammen wirbt. Knapp 35 Millionen Menschen haben dort bereits ihre Daten im Internet hinterlegt.

Auch Wissenschaftler beschäftigen sich mittlerweile mit dem Phänomen. Wie etwa Nancy Kalish, Psychologie-Professorin an der California State University. Angeregt durch eine eigene – allerdings unglücklich verlaufene – Liebesgeschichte mit einem Verflossenen, begann sie 1993 eine Studie zu dem Thema. Seitdem hat sie auf ihrer Homepage www.lostlovers.com über 2000 Fälle sammeln können. Ihr Resümee: „Durch das Internet ist das Wiederbeleben alter Jugendlieben regelrecht trendy geworden.“

Bleibt die Frage nach den Perspektiven. Im Volksmund heißt es: „Spinat und alte Lieben soll man nicht aufwärmen.“ Doch die Realität sieht anders aus. Denn sofern die Beteiligten aktuell auf Solopfaden wandeln, beispielsweise frisch geschieden oder verwitwet sind, hat ihre Wiedervereinigung durchaus Chancen. Kalish ermittelte, dass etwa drei Viertel von ihnen nach zehn Jahren immer noch zusammen sind. Von denen, die geheiratet haben, treten vier Jahre später gerade einmal 1,5 Prozent den Weg zum Scheidungsrichter an. Normalerweise sind in dieser Zeit schon fast ein Viertel aller Zweitehen schon längst wieder auseinander.

Kalish erklärt sich die Stabilität der wieder belebten Romanzen daraus, „dass die betreffenden Paare zusammen aufgewachsen sind und jahrelang die gleichen Werte und Freunde hatten“.

Und all das hat sich unter dem Einfluss jugendlicher Hormonüberschüsse auch noch tief im emotionalen Gedächtnis eingegraben. So etwas schafft eine innere Verbundenheit. Hinzu kommt, dass viele der verflossenen Lieben wegen widriger äußerer Umstände – etwa Einzug zum Militär oder Widerspruch der Eltern – aufgegeben wurden.

„Und diese Umstände existieren ja nach all den Jahren nicht mehr, oder sie stellen zumindest kein Hindernis mehr dar“, sagt Kalish.

Nichtsdestoweniger haben wieder belebte Affären auch ihre Schattenseiten. Dann nämlich, wenn die Beteiligten eigentlich noch mit jemand anderem verbunden sind. Als Kalish mit ihren Studien anfing, waren 70 Prozent derjenigen, die ihre alte Liebe aufspüren wollten, solo. Heute ist es genau umgekehrt, etwa zwei Drittel der Suchenden sind verheiratet. „Es beginnt mit unverfänglichen E-Mails, geht weiter mit spontanen Treffen und endet schließlich ziemlich oft im Hotelbett“, so Kalish. Nicht selten würden dabei glückliche und intakte Familien zerstört.

Die Psychologin rät daher, nicht „einfach nur so“ im Internet nach der verflossenen Liebe zu stöbern. Viele beginnen mit der Suche, wenn sie kurz vorher nachts von ihrer Jugendromanze geträumt haben. „Dabei ist das nicht etwa ein Wink des Schicksals“, warnt Kalish, „sondern lediglich ein Hinweis darauf, wie tief und dauerhaft die Erlebnisse aus Jugend und Kindheit in unserem Hirn verankert sind.“

Von wegen, es gibt nur die eine große Liebe im Leben: Glaubt man Psychologen, gibt es genau drei große Lieben, die uns in unserem Leben begegnen. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.

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Die große Liebe - wer sehnt sich nicht danach? Laut Statista glauben 74 Prozent der Deutschen an die eine, große Liebe. Aber kann jeder davon ausgehen, dass eine solche Partnerschaft auf ihn wartet oder ist es reine Glückssache, ob man seinen perfekten Partner unter Millionen und Milliarden von Menschen findet?

Wer gerade Liebeskummer hat oder ungewollt solo ist, der wird hoffentlich nicht verzweifeln, sondern weiter suchen und hoffen, dass es auch für ihn das perfekte Match gibt, irgendwo da draußen. Aber was, wenn man sich nicht findet?

Die gute Nachricht, für alle Skeptiker und einsamen Herzen, die noch nicht fündig geworden sind: Wir treffen in der Tat mehr als nur die eine, große Liebe im Leben. Und ja, es sind mehrere. Genauer gesagt: Drei große Lieben können wir im Laufe der Zeit treffen.

Mit einer kleinen Einschränkung: Denn die Zahl 'drei' bedeutet nicht unbedingt, dass es drei Seelenverwandte gibt, die wir im Laufe des Lebens treffen. Es geht hier weniger um die Anzahl der großen Lieben, sondern um die Arten von großen Liebesbeziehungen. Sozialpsychologen sagen nämlich, dass es exakt drei Arten der großen Liebe in unserem Leben gibt. Jede von ihnen ist anders und hat eine andere Bedeutung für unsere Entwicklung.

Diese Art Liebe und Beziehung erwartet uns laut den Experten alle im Leben. Jede von ihnen ist einzigartig und besonders.

1. Die erste große Liebe

Ja, die erste große Liebe ist etwas ganz Besonderes. Wir vergessen sie meist nie, dabei sind wir meist noch jung und ohne jede Erwartungshaltung. Denn womit sollten wir unseren Liebsten auch vergleichen? Alles ist schließlich neu und aufregend. Der erste Kuss, das erste Mal.

Und noch etwas ist einzigartig an dieser ersten großen Liebe: Wir denken wirklich, dass sie für immer und ewig ist. Leider ist sie das nicht, weil wir oft noch jung und formbar sind. Wir legen Wert auf die Meinung anderer und lassen uns beeinflussen - auch in Liebesdingen.

Laut Psychologen ist das Besondere an dieser Liebe, dass wir unser Gegenüber anhimmeln und idealisieren wollen. Auch das tun wir danach so in der Form nicht mehr.

Podcast-Tipp: Schluss machen ist nie schön. Diplom-Psychologin Nele Sehrt verrät uns, wann eine Beziehung nicht mehr zu retten ist, worauf es bei einer Trennung wirklich ankommt und wie es danach weiter gehen kann.

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Im Video: Peinliche Dinge, die nur Verliebte machen

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Video von Aischa Butt

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2. ​Die zweite große Liebe

Nach der schmerzlichen Trennung von unserer ersten großen Liebe sind wir deutlich vorsichtiger. Schließlich haben wir gemerkt, dass eine Beziehung scheitern kann und wie weh eine Trennung tut. ​

Die zweite große Liebe ist auch in anderer Hinsicht neu: Beide Partner sind gleichberechtigter, wissen eher, was sie wollen und was nicht, als das bei der ersten Liebe der Fall war. Und das sorgt natürlich auch für Diskussionen und Zoff.

Wir sind jetzt deutlich kritischer geworden, diskutieren mehr, sind meinungsfreudiger und auch leidenschaftlicher in vielen Beziehungsdingen. Oftmals sind wir verkopfter, wollen den anderen ändern, versuchen an der Beziehung zu arbeiten, statt einfach nur glücklich zu sein.

Und so halten wir nicht selten an der Partnerschaft fest, obwohl es längst zu spät ist. ​Doch auch das lernen wir meist hier: Zu erkennen, wann man einen Schlussstrich ziehen muss.

Psychologen sagen über diese zweite große Liebe (die uns durchaus mehrfach begegnen kann, bis die dritte große Liebe kommt): Wir lernen in dieser Art der Beziehung sehr viel über uns und unsere Art Beziehungen zu führen. Sie ist deshalb sehr wichtig.

Danach wissen wir, wer uns glücklich macht und wer nicht, was wir brauchen, welche Art Nähe und Distanz für uns richtig ist. Eine lehrreiche Liebe sozusagen.

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3. ​Die dritte große Liebe

Kommen wir zur dritten großen Liebe. Sie ist die, bei der wir wissen: Hier wollen wir bleiben. Und zwar für immer. Wir können uns ganz viel mit diesem Partner bzw. dieser Partnerin vorstellen. Zusammen wohnen, heiraten, Kinder bekommen.

Dabei ist diese Liebe auch oft eine, bei der wir Kompromisse eingehen. Denn sie erwischt uns nicht mit Haut und Haar auf den ersten Blick, sondern wir begreifen erst nach einer gewissen Zeit, dass es einfach passt. ​

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Unser*e Partner*in ist vielleicht gar nicht so, wie unsere Idealvorstellung und auch die Liebe ist anders. Aber, und das ist das Entscheidende: Sie fühlt sich einfach gut und richtig an.

Wir spüren, dass wir angekommen sind, dass wir am richtigen Ort zur richtigen Zeit sind. Ohne viel Drama, Tränen und Diskussionen. Sondern einfach so. Und diese dritte Liebe sollte man festhalten - für immer.

Können Männer ihre erste große Liebe vergessen?

Weitere 16 Prozent der Singles trauern ihrer ersten großen Liebe immer noch nach. Das gilt vor allem für Männer (20 Prozent). Bei den Frauen denken nur 13 Prozent mit Wehmut an ihre Jugendliebe zurück.

Warum kann man die erste große Liebe nicht vergessen?

Die ersten Erfahrungen sind die wichtigsten "Das ist einer der Gründe, warum man sie nie vergisst." Laut Adina Mahalli kann der Teil unseres Gehirns, der für neue Erinnerungen, Lernprozesse und Emotionen zuständig ist, die Seltenheit oder Neuheit einer Erfahrung oder eines Bildes erkennen und für immer speichern.

Wird man die erste große Liebe immer lieben?

BeziehungWie uns die erste Liebe prägt. Die erste große Liebe – die vergessen wir nicht. An diesen Partner oder an diese Partnerin erinnern wir uns ein Leben lang. Und diese Liebe prägt uns.

Wie fühlt sich die erste große Liebe an?

Schmetterlinge im Bauch, romantische Dates, zärtliches Näherkommen und starke Emotionen – die erste Liebe ist für die meisten Menschen besonders intensiv. Kein Wunder, schließlich zeichnen die erste Beziehung zahlreiche Dinge aus, die sie von all den nachfolgenden Partnerschaften unterscheiden ...