Wie verarbeiten Autoren der jüngsten DDR-Generation ihre verschwundene Heimat in ihren Büchern? Und was sagt das über das autobiografische und das kollektive Gedächtnis aus? Vorwort und Einleitung meiner Bachelor-Arbeit Germanistik (2007) Show Pauline de Bok, Universiteit van Amsterdam, 29 juni 2007, Ulrich Wuest (beeld) Literatur und Gedächtnis: Die DDR in den Werken der Generation 1970-1984 Vorwort Das Gedächtnis ist ein fesselndes Phänomen. Als ich 1994 für mein Buch Steden zonder geheugen in der Ukraine herumreiste, um Spuren von Isaak Babels Reiterarmee und Tagebuch 1920 zu suchen, wurde mir klar, dass die Vergangenheit lange Spuren in die Gegenwart zieht, und dass man auch dort, wo die Orte auf den ersten Blick ohne Gedächtnis sind, immer wieder auf Spuren stößt, wenn man nur alle Sinne dafür öffnet. Und wenn man lauscht, was die Menschen erzählen. ›Stimmen die Geschichten über Blankow nicht überein? Das wunderte Renate Grensling. Was sie mir erzählt hat, ist hundertprozentig wahr, versicherte sie mir. Ich möchte es gerne glauben. Dann gäbe es eine einzige Wahrheit, eine abgeschlossene Geschichte, dann gäbe es einen Anfang und ein Ende, Ursache und Wirkung. Dann wäre das Leben übersichtlich und gäbe es eine Wirklichkeit an sich, die wir zur Kenntnis nehmen könnten, wir alle dieselbe. Aber die gibt es nicht. Wir sind unseren eigenen Erinnerungen und Bildern ausgeliefert, jeder für sich. Allein. Sie sind die Großeltern der Generation 1970–1984, die den Fokus dieser Arbeit bildet. Als es 1989 im Osten über Nacht wieder ein Staatssystem zu verleumden gab, wurde das vierte Mal in ihrem Jahrhundert alles aufs Neue auf den Kopf gestellt, wieder wurden sie aufgefordert sich politisch umzuwenden, um das ehemalig Bevorzugte und Gelobte – jedenfalls in der Öffentlichkeit zu verdammen und zu verspotten. Ihre Kinder, die Eltern der Generation 1970–1984, die in einer Mangelwirtschaft und einer Diktatur aufgewachsen und ausgebildet worden sind, gearbeitet und eine Familie gegründet haben, standen oft mit leeren Händen da, als zweitrangige Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Kinder wiederum, die letzten DDR-Schulkinder, treten als erste Nachkriegsgeneration der Deutschen – Gesamtdeutschen – über die Schwelle zu ihrem Erwachsensein in eine gemeinsame Zukunft. Sie sind die Generation auf der Kippe. Mich interessiert, wie Autoren, die ein Land, ein Staatssystem, eine Diktatur, nur als Kind miterlebt haben, die an eigenen Erinnerungen nur Kinderbilder im Kopf haben, das verschwundene Land ihrer Jugend in ihren Texten verarbeiten. Auf ihren Schultern liegt eine besondere Aufgabe: Sie werden die letzten Zeitzeugen der DDR sein und deswegen werden sie in der Formung des kollektiven Gedächtnisses eine bedeutende Rolle spielen. Einleitung Die Frage, wie die DDR in der Literatur im breitesten Sinne erinnert oder literarisch verarbeitet wird und was das für das kollektive Gedächtnis bedeutet, unterliegt dieser Arbeit. Sie ist in einer Hypothese ausgearbeitet worden, die lautet: Die Generation von Autoren, die die DDR nur als Schulkinder miterlebt haben – die Jahrgänge 1970 bis 1984 – setzen sich verhältnismä üig jung mit ihrer Vergangenheit auseinander, schaffen bisher überwiegend Werke, in denen die DDR ironisiert und verharmlost wird und tragen so zu einer Verzerrung der DDR im kollektiven Gedächtnis bei. Die Bücher: Bachelorscriptie Faculteit der Geesteswetenschappen Share Tweet Share Was bedeutet vergangene Woche?Tatsächlich lassen sich noch weitere, wenn auch weniger häufig verwendete Synonyma anführen. So kann man auf eine vergangene Woche auch als vorherige, vorhergehende, zurückliegende, verstrichene oder abgelaufene Woche referieren und auf ein vergangenes Jahr u.a. als verflossenes Jahr.
Was bedeutet letztes Jahr?vergangenes JahrVorjahr, OpenThesaurus. Distributed under GNU General Public License.
Wie schreibt man ein letztes?ein Letztes habe ich zu sagen. am, zum Letzten (zuletzt)
Was für eine Wortart ist letzte?letzten (Deutsch) Wortart: Deklinierte Form Silbentrennung: letz|ten Aussprache/Betonung: IPA: [ˈlɛt͡stn̩] Grammatische Merkmale: Genitiv Singular Maskulinum der starken Flexion…
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