Der unterschied zwichen stoffungebundenen und stoffgrbundene süchten

Der unterschied zwichen stoffungebundenen und stoffgrbundene süchten

Eine Abhängigkeit kann sich entwickeln, wenn man Substanzen über eine längere Zeit konsumiert, um sich besser zu fühlen oder Probleme zu vergessen. Wer abhängig ist, hat die Kontrolle über den Substanzkonsum verloren. Eine Suchtentwicklung kann grundsätzlich jeden treffen. Wichtig ist: Abhängigkeit hat nichts mit ungenügender Disziplin oder Willensschwäche zu tun.

Stoffgebundene und stoffungebundene Süchte

Eine Sucht kann beim Konsum von jeglichen psychoaktiven Substanzen entstehen. Dazu gehören neben Alkohol und Tabak, auch Medikamente und illegale Substanzen wie Cannabis, Kokain oder Partydrogen. In diesem Zusammenhang sprechen Fachpersonen auch von stoffgebundenen Süchten. Ebenfalls kann eine exzessive Ausübung bestimmter Verhaltensweisen wie beispielsweise Internetnutzung, Einkaufen, Glücksspiele spielen oder Sexualverhalten mit einer Suchtgefährdung einhergehen. In diesem Fall ist von stoffungebundene Süchte oder Verhaltenssüchten die Rede.

Am häufigsten werden Tabak und Alkohol konsumiert:

  • Rund 2 Millionen Menschen in der Schweiz rauchen Tabakwaren.
  • Über 1 Million Menschen haben einen problematischen Alkoholkonsum.

Typische Merkmale einer Sucht sind

  • Ein starker Wunsch oder ein Zwang die Substanz zu konsumieren oder eine bestimmte Verhaltensweise auszuüben.
  • Entzugserscheinungen, wenn man den Substanzkonsum/das Verhalten deutlich reduziert oder einstellt (z.B. Kopfschmerzen, Nervosität oder Unruhe).
  • Steigerung der Häufigkeit bzw. Intensität des Substanzkonsums oder eines bestimmten Verhaltens (Toleranzentwicklung).
  • Vernachlässigung von Pflichten (z.B. Hausarbeit, Beruf), Freundschaften und sozialen Kontakten.
  • Beeinträchtigung in der Lebensführung und starke Belastung durch das Suchtverhalten.

Gründe für den Gebrauch von Substanzen und der Ausübung von exzessivem Verhalten

  • Entspannung oder Anregung durch Alkohol oder Nikotin
  • Besserung durch Medikamente
  • Aufputschende Wirkung durch Kokain
  • Bestätigung über das Internet

Bei einigen Personen entwickelt sich der Gebrauch von Substanzen oder die Ausübung gewisser Verhaltensweisen zu einer liebgewonnenen Gewohnheit. Mit der Zeit kann daraus schleichend eine Abhängigkeit entstehen. Die betroffene Person hat das Gefühl die entsprechende Substanz oder Tätigkeit unbedingt zu brauchen, um den Alltag bewältigen zu können. In diesem Fall ist es ratsam, sich Unterstützung zu holen - denn der Konsum von Suchtmitteln oder das exzessive Ausüben von Tätigkeiten führt zwar dazu, dass man sich kurzfristig besser oder erleichtert fühlt, doch man löst damit keine Probleme.

Beratungs- und Behandlungsangebote

Es gibt viele Beratungs - und Behandlungsangebote für Personen, die eine problematischen Substanzkonsum haben oder von bestimmten exzessiven Verhaltens-weisen wie Glücksspiel oder Computerspiele nicht mehr los kommen.
Mit Unterstützung und professioneller Hilfe ist eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Veränderung des Konsums möglich.

mehr zum Thema

  • Ansprechpartner zu Ihrer Unterstützung finden Sie im Bereich Adressen
  • Sucht Schweiz
  • Schweizerische Koordinations- und Fachstelle Sucht - Infodrog
  • Suchtmonitoring Schweiz

Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Sucht spielen u.a. körperliche (biologische, genetische), psychische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Alle „stoffgebundenen" Suchterkrankungen rufen eine psychische und eine körperliche Anhängigkeit hervor, die sich im Zusammenspiel gegenseitig verstärken.

Körperliche Gewöhnung

Je nach Art der Droge tritt nach einer bestimmten Zeit ein Gewöhnungseffekt auf. Der Körper gewöhnt sich an die regelmäßige Drogengabe und reagiert mit einem beschleunigten Abbau des Stoffes oder speziellen Anpassungsvorgängen innerhalb des Nervensystems. Dementsprechend nimmt die Drogenwirkung bei wiederholter Gabe ab. Um dieser Toleranz entgegenzuwirken, muss die Droge in immer höheren Mengen konsumiert werden.

Belohnungseffekt & Konditionierung

Die Suchterkrankung wird als eine gelernte Reaktion verstanden, die durch ein „Drogengedächtnis" gesteuert wird. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aktivieren Suchtmittel verschiedene Botenstoffe, speziell den Botenstoff Dopamin, in einem bestimmten Areal des Gehirns. Im so genannten „limbischen System", das für Schmerz, emotionales Verhalten und insbesondere unser Wohlbefinden zuständig ist, sorgen Drogen für eine erhöhte Ausschüttung der Botenstoffe. Es wird vermutet, dass dadurch der vom Sucht-Patienten empfundene Belohnungseffekt vermittelt wird. Diese vermehrte Ausschüttung versetzt den Menschen in eine von ihm gewünschte Stimmung. Diese positiven Gefühle verstärken wiederum das Verhalten insofern, dass an diesem Zustand dauerhaft festgehalten werden möchte. So können ehemals neutrale Reize (z.B. bestimmte Situationen oder Gefühlszustände), die von dem Betroffenen mit dem Drogengebrauch verbunden (assoziiert) sind, unbewusste Reaktionen auslösen (Konditionierung) und Drogenverlangen erwecken. Der unkontrollierte Wunsch nach dem Suchtmittel entsteht dabei, weil sein Konsum entweder Entzugssymptome lindert oder aber angenehme Wirkungen hervorruft.

Einige Menschen weisen eine verminderte Ansprechbarkeit dieses „Belohnungs-Systems" auf. Dieses Defizit könnte durch die Drogeneinnahme ausgeglichen werden, so dass für diese Personen ein erhöhtes Risiko einer Suchtentwicklung besteht.

Erbliche Vorbelastung & persönliche Umgebungsfaktoren

Die Tatsache, dass Suchterkrankungen innerhalb einer Familie gehäuft auftreten, deutet darauf hin, dass sowohl Gene als auch das häusliche Umfeld einen Einfluss auf die Entwicklung eines Abhängigkeitssyndroms haben. So ergaben Zwillings- und Familienstudien, dass eine biologische Veranlagung für eine Sucht besteht und spezielle Gen-Konstellationen z.B. das Risiko einer Alkoholabhängigkeit erhöhen können.

Neben der genetischen Vorbelastung, zählen ein mangelnder „Vorbildcharakter" der Eltern sowie eine schlechte häusliche Umgebung zu den weiteren Sucht-begünstigenden Ursachen. Kinder orientieren sich in ihren Reaktionen häufig an den Verhaltensweisen, die sie von ihren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten vorgelebt bekommen. Gehört bei ihnen Drogenkonsum zur Tagesordnung, ist es nicht verwunderlich, wenn heranwachsende Kinder ihre Konflikte auf dieselbe Art „lösen". Eine desolate Familienstruktur, mangelnde Fürsorge, Gewalt und Missbrauch sorgen ebenfalls dafür, dass Betroffene später nicht verarbeitete Kindheitstraumen und unangenehme Erinnerungen durch den Drogenkonsum verdrängen.

Soziale Faktoren

Neben diesen verschiedenen biologischen und familiären Aspekten spielen auch gesellschaftliche Einflüsse eine Rolle bei der Entstehung einer Sucht. Abhängigkeit tritt in allen sozialen Schichten in vergleichbarem Maße auf. Allerdings finden sich Unterschiede in den jeweiligen Schulsystemen. So geraten Kinder an Hauptschulen häufiger und früher mit Tabak und anderen Substanzen in Kontakt. Die Verfügbarkeit ist ein wichtiger Faktor beim Erstgebrauch und fortgesetztem Konsum. In der Regel ist der Zugriff – speziell auf illegale Drogen – in der Stadt einfacher als in ländlichen Gebieten. Insbesondere bei Jugendlichen fördert „Gruppenzwang" den Einstieg in eine Sucht. Oft wird fehlende Anerkennung, Beliebtheit und eigene Unsicherheit mit den entsprechenden Drogen überspielt bzw. verdrängt. Gelangt der Betroffene durch die Drogeneinnahme zu mehr Ansehen innerhalb der Gruppe, so gewinnt die Droge immer mehr an Bedeutung, der Konsum wird verstärkt, der Weg in die Abhängigkeit beginnt.

Die Existenz einer eigenen „Suchtpersönlichkeit" konnte wissenschaftlich bisher nicht belegt werden. Lediglich für Personen mit einer so genannten antisozialen Persönlichkeitsstörung lässt sich ein erhöhtes Suchtrisiko nachweisen. Personen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung fallen schon vor dem 15. Lebensjahr durch ein gestörtes und verantwortungsloses Sozialverhalten auf. Sie passen sich nicht an, sind reizbar, aggressiv, rücksichtslos und ohne Reue. Die Betroffenen haben oft die Schule geschwänzt, laufen von zu Hause/aus dem Heim weg und fangen häufig Schlägereien an. Das Risiko für die Entwicklung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung wird nach derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls von biologischen Voraussetzungen (genetische Komponente bei Impulskontrollstörungen) und sozialem Umfeld entscheidend beeinflusst.

Was ist der Unterschied zwischen Stoffgebundener und Stoffungebundener Sucht?

Stoffgebunde und stoffungebundene Süchte beruhigend oder stimulierend) einwirkt. Bei stoffungebundenen Süchten (Spielsucht, Kaufsucht, ...) handelt es sich um Verhaltensweisen, die zwanghaft ausgeführt werden. Es entstehen im Gehirn dabei ähnliche Belohnungseffekte wie bei der Einnahme von stoffgebundenen Drogen.

Was versteht man unter Stoffgebundene Sucht?

Bei stoffgebundenen Suchtformen werden dem Körper eine oder mehrere chemische Substanzen von außen zugeführt, die den Wahrnehmungs-, Bewusstseins- und/oder Gefühlszustand sowie das Verhalten des „Users“ verändern.

Was versteht man unter nicht Stoffgebundene Sucht?

Diese sogenannte „nicht-stoffgebundene Sucht“ oder „Verhaltenssucht“ äußert sich in zwanghafter Wiederholung von bestimmten Verhaltensweisen. Betroffene verspüren dann den starken Drang, dem jeweiligen Reiz zu folgen, er dominiert ihre Gedanken und ihre Handlungs- und Entscheidungsfreiheit ist stark eingeschränkt.

Welche Stoffgebundene Sucht gibt es?

Zu den häufigsten stoffgebundenen Suchtmitteln zählen:.
Nikotin,.
Alkohol,.
Beruhigungs- und Schmerzmedikamente,.
Illegale Drogen, z. B.: Opiate (Heroin, Morphine), Kokain, Cannabis (Haschisch und Marihuana), Ecstasy, LSD, Amphetamine..