Demonstration berlin wo ist wer

Am Sonnabend fanden in Mitte mehrere Kundgebungen zu Menschenrechtsverletzungen weltweit statt. Auch vor dem Reichstag versammelten sich Demonstranten.

10.12.2022, 17:40 Uhr

Mit mehreren Demonstrationen, Kundgebungen und anderen Aktionen haben Menschen am Samstag in Berlin auf Menschenrechtsverletzungen in diversen Staaten aufmerksam gemacht.

So zogen aus Anlass des internationalen Tages der Menschenrechte nach Angaben von Polizei und Veranstalter etwa 250 Demonstranten vom Berliner Dom zum Brandenburger Tor, um gegen Repressionen und aus ihrer Sicht überzogene Corona-Maßnahmen in China zu protestieren. Deutschland müsse bei seiner China-Politik der Durchsetzung der Menschenrechte ein größeres Gewicht einräumen, so die Forderung.

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Bei zwei anderen Protestaktionen in Berlin-Mitte bekundeten nach Angaben der Polizei zusammen etwa 650 Teilnehmer ihre Solidarität mit den Menschen im Iran, die nun schon seit vielen Wochen gegen das islamische System und den repressiven Kurs von Regierung und Sicherheitskräften aufbegehren.

Auf dem Potsdamer Platz wiederum erinnerten Künstlerinnen mit einer öffentlichen Theater-Performance an des Leid politischer Gefangener in Belarus.

Mehr zum Thema bei Tagesspiegel Plus:

Studentenführer der Tiananmen-Proteste „Du solltest vor dem chinesischen Volk erzittern, Xi Jinping“ Frau Amiri, was wird aus dem Iran? „Die Protestierenden wollen keine Reformen, sondern eine Revolution“ Russisches in ukrainischen Bibliotheken „Um den Feind zu besiegen, müssen wir ihn studieren“

Vor dem Reichstagsgebäude versammelten sich am Nachmittag nach Angaben der Organisatoren Hunderte Menschen zu einer Veranstaltung mit politischen Reden und Musik, die bis in den Abend andauern sollte. Initiativen und Aktivisten forderten die Bundesregierung auf, sich für den Schutz der Menschenrechte weltweit einzusetzen. (dpa)

Rund 100 schwarz gekleidete und teils vermummte Demonstranten aus der linksautonomen Szene solidarisierten sich mit den Klima-Aktivisten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Demonstration berlin wo ist wer
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Nachdem die Neuruppiner Staatsanwaltschaft in mehreren Bundesländern Razzien gegen Mitglieder der "Letzten Generation" durchführt, kommt es in Berlin zu Protesten. Bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt machen Dutzende ihrem Ärger über das Vorgehen der Behörden Luft.

Nach einer Razzia bei Klima-Demonstranten haben sich in Berlin Dutzende Menschen mit den Mitgliedern der Protestgruppe "Letzte Generation" solidarisiert. Am Kottbuser Tor wurde dafür kurzerhand am Abend eine angemeldete Demonstration gegen Polizeigewalt genutzt. Nach Beobachtungen eines dpa-Reporters beteiligten sich rund 100 schwarz gekleidete und teils vermummte Demonstranten aus der linksautonomen Szene. Sie trugen ein großformatiges Banner mit der Aufschrift "Überall Polizei. Nirgendwo Gerechtigkeit".

Demonstration berlin wo ist wer
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Politik 13.12.22

Elf Objekte durchsucht Razzia gegen Mitglieder der "Letzten Generation"

Aus dem Lager der Klima-Demonstranten beteiligten sich laut dpa-Reporter etwa 50 Menschen, viele trugen orange Westen. Ein Sprecher der Klima-Demonstranten bedankte sich für die Organisation der Demonstration. Zugleich rief er zu Gewaltfreiheit auf. Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten waren vor Ort.

Laut Polizei bezog sich die angemeldete Demonstration auf den 13. Dezember, an dem linke Gruppen unter dem Code 1312 ACAB ("All cops are bastards", deutsch: Alle Polizisten sind Bastarde) auf Polizeigewalt aufmerksam machen. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am frühen Morgen elf Wohnungen und Räume von Mitgliedern der "Letzten Generation" in mindestens sechs Bundesländern durchsucht.

Demonstration berlin wo ist wer
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Politik 13.12.22 02:53 min

"Letzte Generation"-Sprecherin Hinrichs: Regierung will uns mit Razzia einschüchtern

Hintergrund sind laut der Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Neuruppin mehrere Attacken von Klimaaktivisten seit April auf Anlagen der Raffinerie PCK Schwedt. Dabei sei unter anderem die Ölzufuhr unterbrochen worden. In einigen Fällen sei es beim Versuch geblieben. Der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung könne dadurch gegeben sein, wenn sich Beschuldigte wiederholt zu Straftaten verabredeten, erläuterte Klement.

Die Gruppe "Letzte Generation" hatte in einem Tweet von einem "Einschüchterungsversuch" gesprochen. "Wir stehen mit Gesicht und Namen für das, was wir tun - wenn der Wunsch nach Informationen besteht, braucht es keine Hausdurchsuchung", hatte die Gruppe darin erklärt.