Darf ich meinem Hund in die Augen schauen

Selbst wenn die Augen so schön sind wie die dieses Huskys - blick lieber nicht direkt hinein! (Foto: dpa)

Wusstest du, dass man einem fremden Hund nicht direkt in die Augen starren soll? Wenn man das nämlich tut, könnte der Hund sich bedroht fühlen.

Dieses Verhalten kennt der Hund von Artgenossen: Wenn sich zwei Tiere noch fremd sind, versuchen sie, über das Starren den anderen einzuschüchtern. Wenn einer wegguckt, hat der andere gewonnen. Wenn keiner wegguckt, kämpfen die Hunde, um herauszufinden, wer der Stärkere ist.

Auch wenn Menschen einem Hund in die Augen starren, kann es passieren, dass dieser sich verteidigen will. Das ist gefährlich. Deswegen guckt man einem Hund am besten auf die Schnauze oder auf die Ohren.

Der Sommer lädt ein, die verführerischen Sonnenstrahlen mit dem Hund in der Natur zu genießen. Dazu gehört zumeist ein wichtiges Accessoire, in vielen Farbvarianten und manchmal sogar bunt verspiegelt: Die Sonnenbrille. Sie schützt unsere Augen vor dem grellen Sonnenlicht und den UV-Strahlen. Aber dieser trendige Schmuck verdeckt unse­re Augen, die ein wichtiges Ausdrucksinstrument in der nonverbalen Kommunikation mit unserem Vierbeiner sind.

Ein Hund möchte mit seinem Menschen kommunizieren, dabei wird der Blick häufig auch von anderen Körper- oder Sprachsignalen begleitet. Der Vierbeiner möchte aber auch aus den Augen seines Herrchens oder Frauchens „lesen“ können. Doch die Gläser einer Sonnenbrille lassen keine direkte Kommunikation von Auge zu Auge zu, die Hunde schauen in ein „anonym“ wirkendes und ausdrucksloses Gesicht. Ein Blick kann eine manchmal heftige, emotionale Reaktion auslösen, darum sollten Kinder sicherheitshalber früh lernen, dass man einem Hund niemals in die Augen starrt, damit sich der Verbeiner nicht bedroht fühlt. Wohlgemerkt geht es hier um den reinen, starrenden Augenkontakt. Es gibt auch einige Hunde, die sich schon bedroht fühlen, wenn man sie etwas länger oder direkt auf Augenhöhe anstarrt oder zu überschwänglich streichelt. Gerade bei Tierschutzhunden, die schlechte Erfahrungen gesammelt haben, sollten Zweibeiner besondere achtsam und vorsichtig sein. Es gibt Hunde, die Blicke von Menschen und Art­genossen nicht ertragen können. Man weiß nicht, welche negativen Erlebnisse sie in ihrem Leben schon erfahren mussten.

(Hunde-) Blicke verbinden

Ansonsten sind Blickkontakte von Mensch zu Hund sehr wichtig, denn ein abgewandtes Gesicht irritiert einen Hund genauso wie ein Kleinkind. Dieses wirkt auch irritiert, wenn der Erwachsene beispielsweise im Spiel das Gesicht im Profil oder Halbprofil abwendet. Und wenn Hunde ihre bekannten „Hundeblicke“ aufset­zen, schmelzen ihre Besitzer nur so dahin. Die Vierbeiner können mit ihrem Augenausdruck die Zweibeiner oftmals ganz schön um ihre Pfoten wickeln. Der Grund dafür ist, dass laut einer Studie von Wissenschaftlern der Azabu-Universität in Japan ein Hundeblick in uns starke neuronale Prozesse auslöst. Es kommt zu einer Ausschüttung des Bindungshormones Oxytocin – auch Kuschel- oder Wohlfühlhormon genannt. Einander – warmherzig – in die Augen schauen, erzeugt ein Gefühl von sozialer Belohnung und löst fürsorgliches Verhalten aus, sowohl beim Menschen als auch beim Hund.

Die Vierbeiner lieben aktive Kommunikation

Hunde haben eine ausgeprägte Bereitschaft zur Kommunikation. Hunde tauschen über ihre Augen Informati­onen mit ihren Menschen aus, ab und zu nur kurz oder auch etwas länger. Und manchmal sogar mit einem Zwinkern und einem fragen­den Blick. Sich einander anzuschauen schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, nicht nur im Haus, sondern auch bei Spaziergängen. Hin und wieder sieht man Hundehalter, die mit ihren Hunden spazieren gehen und es scheint so, als würden sie „gemeinsam einsam“ einfach durch die Gegend laufen. Entweder rennen die Hunde weit vor und machen ihr eigenes Ding oder sie schlurfen hinterher. Der Blick ist oft nicht beim Hund, sondern direkt auf das Smart­phone gerichtet, um auch unterwegs schnell eine Nachricht zu schreiben. Dabei sollte ein Spazier­gang mit dem Vierbeiner dazu dienen, sich zu entspannen und gemeinsam den „Augenblick“ zu genießen.

Bedeutung von Blickkontakt

Menschen und Hunde können sehr gut mitein­ander kommunizieren, aber sie haben teilweise ganz unterschiedliche Ausdrucksformen. Folgende Beispiele zeigen, wie weit das Verhalten von Menschen und Hunden untereinander auseinanderklaffen können:

Begrüßung oder Kontaktaufnahme

Menschen gehen offen und direkt aufeinan­der zu und schauen sich meistens an.

Hunde nähern sich nie frontal sondern eher seitlich und vermeiden dabei den direkten Blick­kontakt, um eine mögliche körpersprachliche Bedrohung zu vermeiden.

Von Hunden und Menschen: Miteinander in Kontakt sein

Treffen Menschen auf einen Gesprächs­partner, dann wenden sie sich einander mit offenem, klarem Blick zu. Ein Abwenden des Augenkontaktes kann Desinteresse signalisie­ren. Bei Verliebten sieht man häufig, dass sie einander anstarren oder sich in ihren Blicken verlieren, denn bei uns Menschen schafft dies Nähe und Intimität. Augenkontakt ist auch bei den Menschen ein starkes soziales Signal, dass nicht immer als angenehm empfunden wird. Es kann auch Unsicherheit und Ängstlichkeit auslösen.

Ein Hund dagegen könnte sich durch den direkten Blickkontakt in die „Schranken ge­wiesen“ oder bedroht fühlen. Ein permanenter, drohender Blickkontakt wird bei der Kommu­nikation unter Hunden in die Gruppe der Im­ponier- und Drohsignale eingeordnet.

Was passiert wenn man einen Hund in die Augen schaut?

Kein direkter Blickkontakt Starrst du im Gegensatz zu einem Menschen einem Hund länger in die Augen, so bedeutet dies eine Kampfaufforderung für ihn. Das hat den Hintergrund, dass sich Hunde gegenüber Artgenossen entsprechend verhalten, um herauszufinden, wer der Stärkere ist.

Soll man fremden Hunden in die Augen schauen?

Der Hund sieht Sie als Bedrohung an. Und er wird sich verteidigen wollen. Das kann mitunter gefährlich für Sie werden. Gerade bei fremden Hunden sollten Sie unbedingt den Blickkontakt meiden.

Warum soll man Hunde nicht auf dem Kopf streicheln?

Es wird also der Fluchtinstinkt geweckt und der Hund fühlt sich unwohl. Der Kopf ist nun einmal das wichtigste Körperteil und gehört entsprechend geschützt, sodass Hunde hier sensibel reagieren können und ein Streicheln durchaus ein Stresslevel darstellen kann.

Warum sucht mein Hund Blickkontakt?

Es kommt zu einer Ausschüttung des Bindungshormones Oxytocin – auch Kuschel- oder Wohlfühlhormon genannt. Einander – warmherzig – in die Augen schauen, erzeugt ein Gefühl von sozialer Belohnung und löst fürsorgliches Verhalten aus, sowohl beim Menschen als auch beim Hund.